Sulawesi ist das erste Ziel auf unserer einjährigen Weltreise, bei dem wir das Gefühl haben, von den ausgetretenen Pfaden abgewichen zu sein. Wir sind total begeistert von Land und Leuten, auch wenn das Reisen manche Herausforderung birgt, z. B. wenn mal wieder niemand Englisch spricht, das Handy keinen Empfang hat und kein Wifi in Sicht ist. Damit es für euch leichter ist, haben wir hier eine Route für zwei Wochen durch Nord-Sulawesi (vor allem für Tauchfans) zusammengestellt: 

Ankunft in Manado

Von Singapur könnt ihr mit Silk Air direkt nach Manado, einer größeren Stadt in Nord-Sulawesi, fliegen. Wenn ihr von Denpasar (Bali) fliegt, geht es mit einem Stopp via Makassar auch. In Manado haben wir im Istanaku Guesthouse 2 übernachtet. Gut und günstig, aber keiner spricht Englisch. Buchen über booking.com (gern hier über unseren Blog ;). Manado ist ansonsten nicht sonderlich schön, viel Verkehr und viele Einkaufszentren.

Falls ihr ein Reisebüro z. B. zur Flugbuchung dort braucht, können wir Hello Tours & Travel in Hafennähe empfehlen (Adresse: JL.Kapt P Tendean, Kompl Boulevard ITC Marina Plaza Blok B/5, Wenang Utara, Wena, Manado). Grundsätzlich ist für Indonesien die Seite tiket.com zu empfehlen (auch als App).

Von einer Visumsverlängerung im Imigrasi Office in Manado würden wir euch aktuell abraten, aber das ist Gegenstand eines eigenen Blog-Artikels. Wenn ihr doch euer Visum in Manado verlängern möchtet, müsst ihr dafür vier Werktage und drei Besuche im Imigrasi Office rechnen. Grundsätzlich ist es so, dass es bei Einreise nach Indonesien zwei Arten von Visa für 30 Tage gibt: ein kostenloses und ein kostenpflichtiges. Nur das kostenpflichtige Visum (35 US-$) ist überhaupt verlängerbar.

Die kleine Insel Bunaken

Bunaken ist eine kleine Insel, die eine knapp einstündige Bootsfahrt von Manado entfernt liegt. Außer Tauchen und Schnorcheln kann man hier nicht allzuviel viel machen, aber zum Runterkommen und für den Urlaubsstart ist es der perfekte Ort. Dort unbedingt zu Sven und Ester ins Panorama 2 bzw. Panorama Dive Resort (Ester und Sven bitte von uns grüßen! ;-)).

Sonnenuntergang auf Bunaken: Blick auf den Vulkan auf Manado Tua

Sonnenuntergang auf Bunaken: Blick auf den Vulkan auf Manado Tua

Unterkunft: Panorama Dive Resort

Wir hatten dort einen Deluxe-Bungalow inkl. Vollpension für 800.000 IDR (ca. 48 Euro, Stand: 2.2018) die Nacht. Wir können Bungalows 4 und 5 empfehlen, 1 ist auch super, aber evtl. kein Wifi ;) Essen ist lecker und der Laden einfach total nett. Im Preis ist Vollpension inklusive.

Die Bungalows stehen in einer wunderbar grünen Gartenanlage.

Die Bungalows stehen in einer wunderbar grünen Gartenanlage.

Tauchen im Bunaken National Marine Park

Sven leitet die sehr gute, angeschlossene Tauchbasis direkt unten am Strand. Ein Tauchgang kostet umgerechnet ca. 30 Euro inkl. Equipment, Ab 5 / 10 Tauchgängen wird es günstiger. Die Gruppen sind sehr klein, was ein großes Plus ist. Diveguide: unbedingt Jobel, der ist der beste! Und so lustig unter Wasser. Hier taucht man meist an der Steilwand. Die Tauchspots rund um Bunaken sind gut für Makro und Schildkröten. Und unbedingt einen Nachttauchgang machen, das war unser mit Abstand bester Nachttauchgang. Ansonsten hilft Sven gern bei der Organisation der Weiterreise. 

Wie das Tauchen auf Bunaken ist, haben wir in einem extra Blog-Artikel beschrieben.

Die Gewässer um Bunaken sind ein Paradies für Schildkröten (Foto: Jobel).

Die Gewässer um Bunaken sind ein Paradies für Schildkröten (Foto: Jobel).

Auch die winzigen (ca. 1 cm groß) Pygmy Seepferchen kann man hier finden (Foto: Jobel).

Auch die winzigen (ca. 1 cm groß) Pygmy Seepferchen kann man hier finden (Foto: Jobel).

Und jede Menge Schnecken gibt es in der Steilwand rund um Bunaken auch zu entdecken (Foto: Jobel).

Und jede Menge Schnecken gibt es in der Steilwand rund um Bunaken auch zu entdecken (Foto: Jobel).

Wir würden für Taucher mindestens drei Netto-Tage dort empfehlen. Wir selbst waren zehn Nächte da, hätten aber auch locker drei Wochen verbringen können :))

 

Geheimtipp: Tauchen auf der Insel Siau

Etwas weiter entfernt ist die Insel Siau. Dorthin kommt man von Manado Hafen in 3,5 bis 4 Stunden mit einer Express-Fähre (Abfahrt 9:30 Uhr bzw. sonntags 11:30 Uhr) oder mit einem etwas langsameren Boot über Nacht. Auf Pulau Siau wurde uns das Limangu Diving Centre empfohlen. Aber auch hier ist nur Barzahlung möglich.

 

Geld abheben auf Sulawesi

Auf Bunaken gibt es keinen Geldautomaten, also deckt euch am besten in Manado mit dem nötigen Kleingeld ein. Tipp: Hebt nur bei Bankautomaten ab, auf denen „100.000 IDR“ (nicht „50.000 IDR“) steht, da bekommt ihr einen höheren Betrag auf einmal raus und spart so Gebühren. Man kann auch direkt mehrfach hintereinander abheben: „Do you wish another transaction?“ Yes.

 

An-/Abreise Bunaken

Das Public Boat nach Bunaken legt täglich ca. um 14 Uhr ab und kostet pro Person 50.000 IDR. Sven vom Panorama kann euch aber auch einen Charter für 450.000 IDR (27 Euro, Stand: 2.2018) pro Boot organisieren. Manchmal fahren Sven oder Ester auch selbst, dann können sie euch direkt vom Anleger beim Hotel Celebes in Manado mitnehmen (gleicher Preis wie das Public Boat). Das ist praktisch, kann aber sein, dass ihr ein bisschen warten müsst, bis das Boot abfährt.

Überfahrt mit dem öffentlichen Boot von Manado nach Bunaken auf Nord-Sulawesi

Überfahrt mit dem öffentlichen Boot von Manado nach Bunaken

Die Abreise von Bunaken zurück aufs Festland ist im Prinzip wie die Anreise: Das Public Boat fährt morgens vom Anleger (ca. 8:30 Uhr). Wenn ihr Sven Bescheid gebt, bringt der euch mit dem Boot zum Anleger, sodass ihr das Public Boat bekommt. Ansonsten sind auch hier Charterboote nach Absprache möglich.

 

Ins Hochland nach Tomohon

Nach Bunaken sind wir mit einem privaten Fahrer (550.000 IDR pro Wagen) ins Hochland nach Tomohon zu Michael (Micha) Leitzinger ins Mountain View Resort & Spa. Die Fahrt dauert ca. 2,5 Stunden. 

Da haben wir uns aber wohl über den Tisch ziehen lassen, denn laut Micha kostet die Fahrt mit dem Blue Bird Taxi um die 100.000 IDR und mit Fahrdienst-Anbieter Grab geht’s wohl noch günstiger.

Mitten im Grünen: das Mountain View

Mitten im Grünen: das Mountain View

Micha hat mit den beiden Mädels vom Indojunkie-Blog, den wir euch sehr empfehlen können, einen 1,2-kg-schweren Sulawesi-Führer geschrieben, ist also ein wandelndes Lexikon, speziell für die Minahasa-Region. Schaut, dass er selbst mit euch die klassische Minahasa-Tour macht, das fanden wir wirklich super. Einige seiner Touren hat er auf Indojunkie vorgestellt. 

Micha vom Moutain View auf Nord-Sulawesi lässt sich von Schlangen nicht einschüchtern. Im Hintergrund sind die urigen Bungalows des Resorts.

Micha vom Moutain View lässt sich von Schlangen nicht einschüchtern. Im Hintergrund sind die urigen Bungalows des Resorts.

Dort sind wir dann am nächsten Tag raften (mit Manado Rafting) gegangen, das war ganz gut, allerdings war der Fluss doch arg vermüllt und führte Anfang Juli etwas zu wenig Wasser, sodass wir einige Male steckengeblieben sind… Rafting ist in Süd-Sulawsi von Rantepao aus besser.

In der Gegend um Tomohon kann man auch sehr gut Vulkantouren machen. Da wir aber auf unserer Reise bereits auf diversen Vulkanen herumgekraxelt sind, haben wir das an dieser Stelle nicht gemacht. Wir sind zwei Nächte im Mountain View geblieben, für eine Vulkantour müsste man noch eine dritte Nacht dranhängen.

Micha hilft dann auch bei der Orga der Weiterreise, was sehr wertvoll ist, da in Nord-Sulawesi vielerorts niemand Englisch spricht.

 

Tangkoko Naturreservat

Für uns ging es weiter in das Tangkoko Naturreservat, worüber wir im Artikel „Tangkoko – Affen verzweifelt gesucht“ bereits berichtet haben.  Das Reservat ist nett, wenn man Affen und Vögel mag, aber kein Muss. Liegt allerdings auf dem Weg nach Lembeh. Von Tomohon seid ihr recht schnell dort (1-2 Stunden). In Tangkoko sind wir für zwei Nächte bei Franky im Tangkoko Hill Resort geblieben. Das ist recht neu, sauber und nahe beim Parkeingang. Hier gibt es inzwischen sogar Mobilfunkempfang und WLAN, zwar nicht besonders schnell, aber es reicht, um E-Mails abzurufen und facebook zu nutzen. Trotzdem würden wir empfehlen, die Weiterreise nach Tangkoko vorher zu organisieren. Franky hilft da sicher auch weiter, aber in unserem Fall war er gerade auf einer Mehrtagestour andernorts.

 

Tasikoko Wildlife Rescue Center

Das Tasikoko Wildlife Rescue Center liegt südlich von Bitung und wurde uns sehr empfohlen. Leider haben wir davon erst später erfahren, aber vielleicht passt es ja in eure Reiseplanung? Das könnte man sicherlich gut auf dem Weg nach Lembeh machen.

 

Preisschock in Lembeh

Die Lembeh Strait ist bekannt für das sogenannte „Muck Diving“ (Schlammtauchen). Ihr könnt dabei auf der Insel Lembeh selbst oder auf dem Festland nord-östlich von Bitung übernachten. Die Gegend um die Lembeh Strait ist allgemein deutlich teurer, und ihr könnt oft nur Packages mit Unterkunft, Tauchen und Essen buchen. Wir waren nord-östlich von Bitung im Black Sand Dive Retreat, das dem reisebegeisterten Bruce, einem Kanadier, der schon gefühlt überall gelebt und gearbeitet hat, gehört. Das Essen, Tauchen und der Service waren wie die Preise: deluxe. Deswegen haben leider nur zwei Nächte und immerhin fünf Tauchgänge in unser Reisebudget gepasst.

Das Essen im Black Sand Dive Retreat war eine Klasse für sich, leider auch vom Preisniveau.

Das Essen im Black Sand Dive Retreat war eine Klasse für sich, auch vom Preisniveau.

Das Tauchen war aber großartig, weil wir noch nie Muck Diving gemacht hatten. Bastianos auf der Insel Lembeh ist wohl die „günstigste“ Unterkunft, wobei die Preise immer noch gesalzen sind. Tipp: Schaut, speziell für Lembeh auch mal auf den Facebook-Seiten der Resorts nach (Last-Minute-)Angeboten.

 

Abreise nach Manado

Über das Black Sand haben wir einen Wagen gebucht, der uns für ca. 24 Euro nach Manado gebracht hat, was wieder 1,5-2 Stunden dauerte.

 

Nachtbus Richtung Togean-Inseln

Für alle, die gern weiter zu den Togean-Inseln reisen möchten, gibt es einen Nachtbus, der von Manado nach Gorontalo und zurück (Abfahrt jeweils 18 Uhr) verkehrt. Ankunft jeweils um 5 Uhr morgens einen Tag darauf. Der Bus fährt in der Regel täglich. Tickets kosten 200.000 IDR pro Person (Stand 2018).

 

Fazit Nord-Sulawesi

Nord-Sulawesi ist gerade für Taucher auf jeden Fall einen Besuch wert: hier gibt es das ganze Paket mit großartigen Tauchspots, Kultur, Natur und herzlichen, noch nicht vom Tourismus verdorbenen Menschen.

 

Unsere Tipps für Indonesien

Schopfmakake im Tangkoko Dschungelschutzgebiet

Diese Indonesien-Artikel könnten dich auch noch interessieren: