Montréal liegt in Québec und ist nach Toronto mit 1,7 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt Kanadas. Die Metropole gilt aufgrund ihrer vielfältigen kulturellen Szene als „Kulturhauptstadt Kanadas“, was vermutlich an der besonderen Mixtur aus französischen, britischen und amerikanischen Einflüssen liegt. Ulli vom Blog Little Big Voyager hat dort gelebt und verrät dir heute ihre Highlights und Geheimtipps abseits der üblichen Touristenströme. Dabei versorgt sie dich natürlich auch mit den Top-Sehenswürdigkeiten Montréals, kulinarischen Leckerbissen, Shoppingoptionen, der besten Aussicht und weiteren Tipps für einen perfekten Tag in Montréal.

Heute nimmt dich Ulli vom Blog → Little Big Voyager in ihrem Gastartikel mit auf einen perfekten Tag in Montréal:

Top-Sehenswürdigkeiten in Montréal 

Montréal, die Stadt, die alles kann. Ein perfekter Ort zum Leben, Lieben, Lachen, Verweilen und Entdecken. Egal ob Natur, Kultur, Multikulti oder quietschende Reifen, hier gibt es für jeden etwas zu erleben. Knapp drei Jahre nannte ich Montréal mein zu Hause. Mein Blick auf die Stadt ist mehr der eines Locals als der eines Touristen, deswegen nehme ich euch mit in Ecken, die der „gemeine“ Tourist ohne Kinder vielleicht gar nicht sehen würde, die der Stadt aber einen Teil ihrer Seele geben, zu meinen Top-Sehenswürdigkeiten Montréals. Am Ende verrate ich dir noch einen Ort, den du dir getrost sparen kannst.

Sehenswürdigkeit Montréal #1: Mont Royal

Blick vom Mont Royal auf Montreal

Hinter den Bäumen: Blick vom Mont Royal auf Montreal. Und jetzt rate mal, woher die Stadt ihren Namen hat?

Der Mont Royal ist ein markanter Höhenzug und eine Landmarke mitten in der Stadt. Damit ist er mein liebster Ort zum Citytour-Start oder -Finale und definitiv eine der Top-Sehenswürdigkeiten Montréals, die du nicht verpassen solltest: Grandiose Aussicht, freier Himmel, Grün in Mitten der Stadt und von immenser Bedeutung. Hier teilt sich die Stadt in Ost und West. Straßen, die durch die ganze Stadt verlaufen und östlich liegen, haben den Zusatz „est„, auf der anderen Seite vom Mont Royal „oest, ein kleines sehr wichtiges Detail, denn die Hausnummern sind die gleichen … Wer schon immer mal mit dem Auto auf einen Friedhof wollte und überhaupt eben solche mag, der kann von hier seine Tour starten. Der Mont Royal ist damit für mich eine der Top-Sehenswürdigkeiten Montréals.

Sehenswürdigkeit Montréal #2: Old Port

Der Old Port ist der alte Hafen von Montréal. Hier gibt es neben dem Hafen, das alte Stadtviertel, Kirchen, die Möglichkeit für einige Outdoor-Aktivitäten (z.B. ZipLine), Restaurants, Wasser, Bootstouren, Museen und einfach alles um einen schönen und entspannten Tag zu erleben. Je nachdem in welchem Monat man hier ist, findet man mindestens einen „special Event“ am Wasser. Mit Kindern oder bei „Lauffaulheit“ bietet sich die Amphi-Bus-Tour an. Du musst wissen, sogenannte Amphibienfahrzeuge können sowohl an Land als auch im Wasser fahren. Die Fahrt hat uns Heidenspaß gemacht. Erst geht es geführt durch die Altstadt und dann aufs Wasser! Die perfekte Dosis aus Fun und Kultur.

Downtown und Old Montreal

Blick vom Wasser auf Downtown und Old Montreal

Sehenswürdigkeit Montréal #3: Basilika & Oratorium

Wer Kirchen mag, geht entweder in die Basilika de Notre Dame de Montréal (hier hat Celine Dion geheiratet) oder in das Saint Josephs Oratorium. Beide sind völlig unterschiedlich. Während die Basilika am Tor zur Altstadt steht und durch ihre Pracht überzeugt, verzaubert das Oratorium mit seinen fantastischen Orgelkonzerten und einer tollen Aussicht! Für alle Gläubigen ist auch der Weg am Oratorium besonders, denn sie gehen die Treppen bekreuzigend hinauf. Beide Gotteshäuser gehören aber auf jeden Fall zu den Sehenswürdigkeiten Montréals, die du dir anschauen solltest. Dann kannst du auch besser vergleichen!

Das kannst du dir sparen: Olympiaturm

Olympiaturm Montreal

Außergewöhnlich: der Olympiaturm in Montreal

Vom Olympiaturm hat man zwar einen 360°-Blick und die Fahrt ist ganz witzig, ABER das rechtfertigt das Geld nicht! Aktuell sind das ca. 50 Euro für eine Familie – für Hochfahren, einmal im Kreis laufen und eine Miniausstellung etwas happig, wie ich finde. Wer sich aber auch für den OlympiaPark, das Planetarium oder den Biodome interessiert und einen Schietwettertag erwischt, der kann sich ein Kombiticket holen und dann hochfahren.

Im Übrigen haben die Montrealesen ein gespaltenes Verhältnis zum Olympiaturm. Nicht nur, dass er zu den olympischen Spielen 1976 nicht fertig wurde, sondern auch, weil der Turmbau und Olympia insgesamt die Stadt so dermaßen in die Schuldenfalle manövriert haben, dass die Schulden erst 30 Jahre später abgezahlt waren!

Schönster Blick auf Montréal

Wie gerade schon erwähnt, hast du – für viel Geld – einen guten Panoramablick vom Olympiaturm. Einen Fast-Panoramablick inkl. Spaziergang im Grünen für lau gibt es vom Balkon des Mont Royal. Folgt man dem Rundweg kann man so fast die ganze Stadt – Stück für Stück – überblicken. Ich liebe diesen Ort zu allen Jahreszeiten! Es ist mein liebster Blick und ein Ort, von dem ich nicht genug haben konnte!

Von Gaumenfreuden und Cafélust

Milchshakes in Tella's Cremerie in Montreal

Habt ihr bei dem Bild nicht auch sofort Lust auf einen Milchshake? Hier in Tella’s Cremerie in Montreal

Wer nach Montréal kommt, sollte wissen, dass er sich um guten Kaffee und gutes Essen keine Sorgen machen muss! Die Stadt hat nach NYC die höchste Restaurantdichte!

Cafés in Montréal

Der französisch-europäische Einfluss spiegelt sich auch in der Café-Kultur wieder. Guten Kaffee gibt es fast überall, selbst die Ketten bieten einen guten Latte. Direkt vor meiner Haustür im schönen Stadtteil Notre-Dame-de-Grace war ich am liebsten im Maté Latte, die Besitzer haben gewechselt, das Speisenangebot auch, aber der Kaffee ist immer noch lecker.

Ulli im Festine de Babette

Ulli im Festine de Babette

Manchmal ging ich bis auf die Monkland ins Mercanti. Im bekannten und beliebten Stadtteil Le Plateau fand ich es im Au festine de Babette sehr nett, die machen auch tolle belgische Trinkschokolade und mega leckeres Frühstück. Tatsächlich kann man in dieser Ecke super Brunchen und Frühstücken zu einem fairen Preis! Eggs-Benedict sind hier ein Muss, in sämtlichen Variationen erhältlich.

Restaurant-Tipps für Montréal

Wer Downtown unterwegs ist, kommt mit Sicherheit am Reubens vorbei. Immer voll, ABER die typisch nordamerikanischen Torten schmecken hier super lecker. Ich hatte immer die Cobe-Slide-Miniburger (ist ne Vorspeise in der Größe einer Hauptspeise) und wer mal smoked meat probieren möchte, kann das hier auch tun.

Montréal ohne POUTINE wenigstens probiert zu haben, geht gar nicht. Eine super Auswahl, mit der Chance zum selber Kreieren hat man u.a. im Poutineville auf der Rue Beaubien Est.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir ein! Wirklich schlecht gegessen habe ich in den 3 Jahren nirgends. Eins-, zweimal war es eben nur ok, aber das lässt sich leicht vergessen. Lasst euch treiben, hört auf euer Hungergefühl und ihr findet das richtige für euch, egal welche Küche, es gibt alles! Das Beste daran ist, dass das meiste authentisch ist, denn Montréal ist eine Stadt mit vielen Migranten und Emigranten und die kochen meist ganz wie zu Hause!

Shopping in Montréal: was, wo und wie?

Wenngleich die Stadt selbst auf dem Weg vom Flughafen ins Innere nicht besonders attraktiv erscheint, so sind es ihre Bewohner*innen. Hier gibt es so viele hübsche Frauen, dass sogar die Statistiken sagen, dass dies überproportional ist. Ob es am kalten Winter, dem Genmix oder dem positiven Lebensgefühl liegt, ich weiß es nicht, aber wo sie sich einkleiden, kann ich mir denken. Zum einen wäre da Downtown, hier reiht sich eine Boutique an die nächste von günstig bis unbezahlbar ist alles dabei. Auch die größeren Kaufhäuser machen Lust aufs Shoppen.

Kind im Schnee in Montreal

Winter in Montreal? Wenn man genug im Schnee herumgesprungen ist, ist Shopping sicher eine gute Idee.

Im Plateau findet man viele kleine Läden mit lokalen Designern.

Eine einmalige Shopping-Möglichkeit, die es so nur hier gibt, ist auf den ersten Blick nicht zu sehen – die Ville souterraine. Rund 33-kmTunnelgeflecht unter der Erde, um die 2000! Händler, Läden und Geschäfte über mehrere Etagen, mit direktem Anschluss an die U-Bahn. Wer also im Winter kommt, muss beim Shoppen nicht erfrieren, und im Sommer kann man sich vor der Sonne schützen.

Die typischen Souvenirläden gibt es über die ganze Stadt verteilt. Ich persönlich empfehle – AHORNSIRUP als Mitbringsel. Besseren als hier könnt ihr nicht bekommen. Unnützes Wissen: 80% des Ahornsirups kommen aus Quebéc, also des weltweiten Anteils. Auf Wochenmärkten und im Supermarkt gibt es das reine braun-gelbe süße Gold zu kaufen. Authentischer geht´s nicht.

Schietwetter-Optionen in Montréal

Straße mit Schneematsch in Old Montreal

Straße mit Schneematsch in Old Montreal

Regentage gibt es nicht ganz so viele, Schnee und klirrende Kälte schon mehr. An solchen Tagen lässt es sich wunderbar im Museum (auch hier gibt es was für jeden) aushalten, im Biodome oder bei einem Besuch im Planetarium, um in die Welt der Polarlichter einzutauchen. Wer Kinder hat, sollte Samstag- oder Sonntagmorgen in das Museum of Fine Arts gehen. Hier werden kostenlose Bastelworkshops angeboten und im Nachgang kann man noch ins Museum. Lediglich um eine Spende wird gebeten. UND die machen echt ganz tolle Sachen, der Workshop ist bilingual Französisch/Englisch.

Spartipps für Montréal

Zwischen Mai und September finden in Montréal unzählige Festivals statt. Am besten informiert man sich, welches gerade stattfindet und geht dann zu einem der vielen For-Free-Events. Auf dem Place des Arts bzw. in der Nähe sind dann immer Bühnen aufgebaut und irgendwer trägt immer was vor. Sei es Musik, Tanz oder Comedy.

Free-Walking-Touren gibt es genau wie anderswo. Nicht zum Nulltarif, aber sehr günstig ist es mit dem „Public Transfer“-Bootslinien zur anderen Seite zu fahren (Richtung Longueuil). Dort kann man im Park super Spazieren und Picknicken und hat quasi noch eine tolle Sicht auf die Stadt! Hafenrundfahrt zum Sparpreis!

Im Sommer heißt es: Pack die Badehose ein! Die meisten öffentlichen Schwimmbäder der Stadt sind kostenfrei! Nix Eintritt, nur Erfrischung, fast jeder Stadtteil hat eins!

Oder du machst dich einfach auf die Suche nach Streetart

Mural Streetart Leonard Cohen Montreal

Das Mural zeigt den kanadischen Singer/Songwriter Leonard Cohen.

Anreise und Fortbewegung Montréal

Die Meisten kommen mit dem Flieger. Vom Flughafen Pierre-Elliott-Trudeau kommt man gut mit der 747 für 10 CAD ins Zentrum. Dank WiFi an Bord, findet man schnell heraus wie es weitergeht. Das Ticket ist 24h gültig und ihr könnt umsteigen. Ab 3 Personen lohnt sich auch ein UBER. Also am besten schon zuhause die UBER-App runterladen und registrieren.

In Montréal selbst läuft es sich gut, Busse und Metro bringen euch fast überall hin. An den Schaltern des Verkehrsbetreibers stm gibt es 10er Karten, aktuell liegt der Preis bei 29 CAD statt 3,50 CAD für eine Einzelfahrt. Wer es aktiver mag, nimmt sich ein BIXI-Fahrrad. Die Stationen sind über die ganze Stadt verteilt und ihr habt so die Möglichkeit auch ganz entspannt mal eine Runde am Wasser zu drehen.

♥ Lieblingsfoto

Ich habe mich für dieses entschieden, weil es für mich die Lebensfreude im Sommer ausdrückt. Das Leben findet draußen statt und es gibt immer und überall etwas für Kinder zu erleben.

Kinder auf aufblasbarer Rutsche

Ullis Lieblingsfoto zeigt ihre Kinder beim Rutschen auf einer riesigen aufblasbaren Rutsche.

Fazit Städtetrip Montréal

Mit Tipps zu Montréal könnte ich endlos weiter machen. Wer Städte mag, wird Montréal lieben. Groß, aber entspannt, Unmengen an kulturellen und sportlichen Möglichkeiten und das über das ganze Jahr verteilt. Mehrere hundert Kilometer Lauf-, Rad – und Langlaufstrecken beherbergt die Metropole. Gepaart mit französisch-europäischem Flair und nordamerikanischer Architektur. Manch einer sagt sogar, Montréal sei das New York City Kanadas.

Komm und überzeuge dich am besten selbst. Für mich ist es eine Traumstadt, und sie ist darüber hinaus perfekt als Start oder Endpunkt für einen → Roadtrip in die Natur, den du so schnell nicht vergessen wirst. Also quasi dein Tor zu Kanadas Wildnis für Einsteiger. Mehr dazu findest du auf meinem Blog. Komm vorbei oder frage mich direkt!

Über Ulli von Little Big Voyager

Ulrike Jeute

Mit wehendem Haar: Ulli vom Blog Little Big Voyager

Hinter dem Blog Little Big Voyager steht Ulrike Jeute, kurz Ulli. Hoffnungslose Optimistin, reiseverrückt und seit knapp 9 Jahren meist mit Kind(ern) auf Weltentdeckertour. Während meiner Auslandszeit in Kanada habe ich endlich den Mut gefasst und einen Blog gestartet. Erst auf Englisch dann noch mal neu auf Deutsch. Viele stellen ihre Reiseleidenschaft mit dem ersten Kind zurück, eine Option die es für mich nicht gab. 

Seither nehme ich meine Leser*innen mit auf Reisen und zeige ihnen wie es auch mit Kindern möglich ist. Ab und an bin ich allein unterwegs oder nur mit Mann, denn auch alleine oder zu zweit sind wir Teil der Familie. Auf jeden Fall gibt es in nah und fern immer was zu entdecken und das tun wir auch! Im echten Leben arbeite ich als freie Journalistin und Texterin und versuche das Familienterminchaos so zu organisieren, damit alles hinhaut.

Tipps für Städtereisen: der perfekte Tag

Mural Bärin Old Strathcona Edmonton

Das gigantische, bunte Mural einer Bärin befindet sich gegenüber dem Old Strathcona Farmers‘ Market. Ein guter Punkt, um eine Tour durch das Viertel zu starten.

→ Städtereisen sind eines unserer Lieblingsthemen auf Weltreize. In der Rubrik  → Ein perfekter Tag in versorgen wir dich dabei mit kompakten Infos zu beliebten → Städtehighlights oder zu Geheimtipps für Städtereisen. Dabei schreiben in dieser Rubrik auch oft tolle Gastautorinnen für uns. Hier ein paar Tipps für mehr perfekte Tage:

Oder wie wäre es mit einem Ausflug ins Winterwunderland des Jasper-Nationalparks in den Rocky Mountains?