Auf unser Kolumbien-Rundreise waren wir auch eine Woche zum Tauchen auf der kleinen Isla Providencia. 800 km vom kolumbianischen Festland entfernt mitten im karibischen Meer ist sie ein ideales Tauchrevier und noch ein echter Geheimtipp. Wem wir unter Wasser so alles begegnet sind und was wir sonst noch so erlebt haben, erfährst du in diesem Beitrag.
Nach einer Tauchpause von 2,5 Jahren haben wir eine Tauchdestination gesucht, die uns einen leichten Wiedereinstieg ins Tauchen ermöglicht.
Zuhause haben wir noch eine Tauchtauglichkeits-Untersuchung bei einem Sportmediziner machen lassen. Du weißt ja: Safety First. Nachdem alles ok war, haben wir uns auf die Suche nach dem perfekten Tauchgebiet gemacht und sind … auf Providencia gelandet. Ein ideales Tauchgebiet für Wiedereinsteiger und entspannte (Urlaubs-)Taucher wie uns.
Weitere Infos zu Land und Leuten findest du zu unserer → vierwöchigen Kolumbien-Rundreise, und außerdem verraten wir dir ein paar → Insidertipps und Erkenntnisse, die wir aus Kolumbien mitgebracht haben.
Tauchen auf Providencia
Die Isla Providencia war für uns die ideale Wahl für entspanntes Tauchen nach einer etwas längeren Pause. Obwohl die Karibikinsel so abgeschieden ist, gibt es viele Tauchspots vor Ort, sodass wir nie denselben Tauchplatz zweimal angefahren haben. Vor der Ostküste der Insel befindet sich sogar ein 32-km-langes, intaktes Barriereriff!
Die Tauchgebiete vor Providencia vereinen alle Vorzüge karibischen Tauchens:
- gute Sicht
- maximal leichte Strömung
- ein reiches und intaktes Riff
- kurze Anfahrten
- kleine Tauchgruppen (2-4 Taucher)
- warmes Wasser
Eckdaten Tauchen vor Providencia
Obwohl das Wasser karibisch warm war, sind wir mit langen Neopren-Anzügen (2,5 mm) getaucht. Ich hatte zusätzlich noch mein → langarmiges Shirt zum Tauchen von mares* (Werbung/Affiliate-Link) drunter – ich bin halt eine Frostbeule unter und über Wasser …. Unsere Lieblings-Tauch-Accessoires findest du übrigens gesammelt im Artikel → 22 Geschenkideen für Taucher.
Ein Tauchgang dauerte meist so 50 Minuten. Der erste fand in einer maximalen Tiefe von 30 m statt, der zweite meist durchschnittlich auf 10 m Tiefe. Treffen war standardmäßig um 8 Uhr morgens an der Tauchschule. Unter Wasser sind wir nie Tauchern anderer Tauchschulen begegnet. Viele gibt es auf Providencia auch nicht.
Wir haben alle Tauchgänge mit dem Sirius Dive Center in der South West Bay gemacht. Das gesamte Tauch-Equipment, bis auf unsere Tauchcomputer, haben wir dort gemietet. Ein Tauchgang hat uns ca. 28 Euro pro Person inklusive Equipment und Bootsausfahrt gekostet.
In der Tauchbasis kannst du auch einen Tauchschein machen, wenn du möchtest. Die Tauchgebiete vor Providencia eignen sich dabei sehr gut für Anfängen, haben aber auch erfahrenen Tauchern einiges zu bieten.
Mit dem Motorboot zu den Tauchspots
Es handelte sich um ein einfaches Motorboot mit Überdachung/Sonnenschutz, aber ohne sanitäre Anlagen. Jedoch sind wir mit dem Boot zwischen den Tauchgängen immer nochmal kurz zurückgefahren, um die Flaschen auszutauschen. Da das Boot keine Toilette hatte, hab ich diese Gelegenheit oft genutzt. Der Standard war – wie eigentlich immer bei Tauchgängen vom Boot – zwei Tauchgänge pro Tag. Für alle Tauchgänge sind wir ca. 5-20 Minuten mit dem Boot herausgefahren.
Auf Tuchfühlung mit Haien
Was uns nicht so gut gefallen hat war, dass an einigen Spots die Riffhaie offenbar gefüttert wurden, weshalb sie ungewohnt nah rankommen. Leider wurde uns das beim Briefing nicht gesagt, sodass wir schon ordentlich Herzrasen bekommen haben als uns plötzlich vier Haie etwas aufdringlich umkreisten.
Dominik musste sogar seinen GoPro-Teleskop-Stab einfahren, weil die Haie ihn mit einem Spieß mit Futter verwechselt haben und einer dagegen geschwommen ist. Eine gewisse Distanz haben sich die Tiere allerdings noch bewahrt und uns nicht angeknabbert. Als wir uns also daran gewöhnt hatten, dass die Haie uns begleiten, war es eigentlich ganz schön und für Hai-Fotos natürlich gut.
Überirdische Begegnung: Jesus!
Eine weitere witzige Begegnung unter Wasser hatten wir, als plötzlich eine vielleicht 3-m-große Jesus-Statue vor uns stand. Die Geschichte hinter der Statue haben wir nicht erfahren, aber entweder, es ist eine göttliche Platzierung oder – etwas wahrscheinlicher – jemand hat sie dorthin gestellt, damit die Taucher sich an ihr erfreuen können.
Fotografieren unter Wasser
Kein Tauchartikel ohne Bilder. Also habe ich mir für die Reise nach Kolumbien eine unterwassertaugliche Kompaktkamera zugelegt: die → Nikon Coolpix W300* (Werbung/Affiliate-Link). Sie ist bis zu 30 m wasserdicht und braucht dafür auch kein Extragehäuse. Sie hat einen kleinen eingebauten Blitz, der sich auch beim Tauchen leicht aktivieren lässt. Für meine Bedürfnisse war sie gut, auch wenn sie sicher eine Anfängerkamera in Sachen Unterwasserfotografie ist. Die Kamera hat eine Schlaufe, und ich habe sie, wenn ich sie nicht brauchte, mit einem Karabiner haken an meiner Weste befestigt.
Dominik hatte seine GoPro* (Werbung) dabei, mit der er unter Wasser gelegentlich gefilmt hat. Die GoPro hat er schon lange und ist sehr zufrieden damit. Um sie unter Wasser benutzen zu können, brauchst du ein spezielles → Schutzgehäuse* (Werbung/Affiliate-Link). Ratsam ist auch ein Rotfilter, damit die Bilder realistschere Farben haben. Auch der → Teleskop-Stab* (Werbung/Affiliate-Link) hat sich bewährt, um näher ranzukommen, ohne den Tieren dabei zu nahe zu kommen.
Was sieht man beim Tauchen vor Providencia?
- Haie (Riffhaie, Ammenhaie)
- Muränen
- Rochen (u.a. Adlerrochen)
- Plattwürmer und Sternschnecken (Nudibranches)
- Feuerfische
- Steinfische
- Trompetenfische
- Feilenfische
- Koffer-, Kugel- und Igelfische
- Hummer
- Langusten
- kleine Krebse und Krabben
- Zackenbarsche
- Kaiserfische
- Falter- und Wimpelfische
- Drückerfische
- Papageienfische
- Diskomuscheln und
- eine Jesus-Statue
Insgesamt also eine gute Mischung, und es wird nie langweilig unter Wasser, zumal wir – wie gesagt – jedes Mal einen neuen Tauchspot erkundet haben. Neben den Fischen und Schalentieren gab es zum Teil auch prächtige Schwämme und intakte Korallenlandschaften.
Lohnt sich das Tauchen vor Providencia?
Wie du sicher gemerkt hast, hat uns das Tauchen auf Providencia sehr gut gefallen. Klar, es waren nicht die spektakulärsten Tauchgänge unseres Lebens, wie auf → Galapagos, und auch nicht die ungewöhnlichsten, wie in den → Cenoten in Mexiko. Aber es war aufregend genug, es war entspannt und vielseitig. Für uns nach 2,5 Jahren Tauchabstinenz also genau das Richtige.
Außerdem: Wer ein wahres Kleinod voller Palmen und mit fast leeren Stränden, mit Karibikflair wie aus dem Bilderbuch, Drinks direkt aus Kokosnüssen und unberührten Tauchgründen vor der Küste sucht, der sollte die lange und etwas mühsame Anreise zur Isla Providencia auf sich nehmen und mindestens fünf bis sieben Tage bleiben. Auf Providencia kannst du perfekt Herunterkommen und Abschalten, ein bisschen digitales Detox machen und die einfache, aber immerfrische Inselküche genießen oder dich auf die Spuren der piratenhaften und sagenumwobenen Vergangenheit Providencias machen.
⇒ All unsere Tipps für Providencia haben wir dir im Artikel → Isla Providencia: wo Karibikträume wahr werden zusammengestellt. ⇐Diesen Artikel weiterempfehlen:
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Wenn wir auf Reisen sind, versuchen wir diese so oft wie möglich mit dem Tauchen zu verbinden. Hier sind einige unserer Erfahrungsberichte mit vielen Tipps zum (Nach-)Tauchen:
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