Auf unserer Weltreise-Route haben wir L.A. eigentlich gar nicht vorgesehen. Eigentlich. Doch als die Stationen auf unserem Round-the-World-Ticket konkreter werden, stellt sich heraus, dass wir unterwegs von Mittelamerika nach Hawaii dort einen Zwischenstopp einlegen werden. Mindestens für eine Nacht. Warum nicht also gleich ein bisschen bleiben?

Allerdings ist unsere Weltreiseplanung zu dem Zeitpunkt schon so weit fortgeschritten, dass wir für jeden Tag, den wir in Los Angeles verbringen, einen an einem anderen Orten „kürzen“ müssen. Ich möchte unbedingt ein paar Tage in der Stadt der Engel verbringen, ist es doch mein erster Besuch dort. Dominik, der vor Jahren schon mal dort war, plädiert für einen kurzen Aufenthalt. Nach einigen Diskussionen einigen wir uns auf drei Nettotage. Zum Glück.

Als Dominik dann noch seine frühere Arbeitskollegin Anna nach Tipps fragt und die uns ihr Gästezimmer anbietet, ist die Vorfreude perfekt.

bei Anna in Los Angeles

Bei Anna in Los Angeles

Einreise in die USA: ESTA

Jetzt heißt es nur noch, schnell die Genehmigung zur Einreise in die USA im „Electronic System for Travel Authorization“, kurz ESTA, online einzuholen. Dabei handelt es sich nicht um ein Visum, wie wir lernen, sondern vielmehr um eine Genehmigung, ein Flugzeug oder Schiff für eine Einreise in die Vereinigten Staaten zu betreten. ESTA gibt es seit 12.1.2009.

Von „schnell“ kann allerdings keine Rede sein. Wir müssen eine ungeahnte Fülle von persönlichen Daten und Informationen angeben, darunter auch eine Kontaktperson und Adresse in den USA oder z.B. unseren letzten Arbeitgeber mit sämtlichen Informationen. Genervt müssen wir die Antragstellung mehrmals abbrechen, weil uns noch Informationen fehlen. Beim dritten Mal haben wir endlich alles zusammen. Der Spaß kostet 14 US-Dollar pro Person. Nach diesem Prozedere sind wir auf eine zähe Einreise in die USA gefasst, mit langen Wartezeiten, zumal wir (via Cancun) aus Kuba kommen und Dominik als vollbärtiger Mann grundsätzlich suspekt aussieht ;) In L.A. angekommen erleben wir dann aber eine Überraschung: die schnellste, freundlichste und unproblematischste Immigration der bisherigen Reise.

Los Angeles ohne Auto: möglich, aber schmerzhaft

Positiv von der schnellen Einreise überrascht, beschließen wir, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vom LAX-Flughafen zu Anna nach Marina del Rey zu fahren. Die Bus-Fahrpläne sind aber nicht mit denen von Hamburg zu vergleichen, gelten sie doch eher als grobe Hinweise auf mögliche Abfahrtzeiten. Auf der eigentlich recht kurzen Strecke müssen wir mehrfach umsteigen. Als wir uns etwas genervt dann doch ein Taxi gönnen wollen, müssen wir erfahren, dass es in weiten Teilen der Stadt offenbar verboten ist, Taxen vom Straßenrand aus heranzuwinken. Abgesehen davon, dass in der Gegend, in der wir gestrandet sind, ohnehin niemand zu Fuß geht – warum sollten hier freie Taxen vorbeifahren? Am Ende kommt mit 40-minütiger Verspätung doch noch der Bus und auch wenn wir eine Station zu früh aussteigen, erreichen wir erleichtert Marina del Rey. Fazit: Für die Strecke, die ein Taxi in 20 Minuten zurückgelegt hätte, haben wir satte zwei Stunden gebraucht – am falschen Ende gespart. In unserem Reiseführer lesen wir später: L.A. ohne Auto ist wie New York ohne Schuhe, möglich, aber schmerzhaft. Also mieten wir uns für die kommenden Tage doch noch schnell einen Wagen, was völlig unproblematisch ist.

Break Bread

Am ersten Abend nimmt Anna Dominik mit zu einer surrealen Vernissage mit dem Titel „Break Bread“ in der Think Tank Gallery in Downtown Los Angeles. Ich bin krank und kuriere mich deshalb lieber aus.

Radtour: Marina del Rey bis Malibu

Am nächsten Tag machen wir mit Anna eine Radtour, immer an der Küste des Pazifiks entlang bis hoch nach Malibu. Dabei kommen wir an all den Stränden vorbei, deren Namen wir schon tausendmal gelesen oder gehört haben: Venice Beach mit Muscle Beach, wo eine kleine Fotowand an Arnold Schwarzenegger erinnert.

Menschenansammlung um Straßenkünstler vor der Promenade am Venice Beach

Menschenansammlung um Straßenkünstler vor der Promenade am Venice Beach

Weiter nach Santa Monica bis fast nach Malibu, wo wir sogar an der Rettungsschwimmer-Station vorbeikommen, an der Baywatch gedreht wurde! Fotosession.

Kilometerlanger Sandstrand vor L.A.

Das Leben am Wochenende und bei schönem Wetter in L.A. spielt sich definitiv am Strand ab.

Das Leben am Wochenende und bei schönem Wetter in L.A. spielt sich definitiv am Strand ab.

Der Strand von Santa Monica, im Hintergrund der berühmte Pier

Der Strand von Santa Monica, im Hintergrund der berühmte Pier

Baywatchen...

Baywatchen…

Wobei wir das unauffällige, beige Holzhäuschen ohne Anna sicher gar nicht erkannt hätten. Den Sonnenuntergang schauen wir uns am Skaterpark von Venice Beach an. Damit geht ein perfekter L.A.-Tag zu Ende.

Sonnenuntergang am Skatepark von Venice Beach, L.A.

Walk of Fame und Beverly Hills

Mit dem Leihwagen machen wir uns tagsdrauf auf dem Weg in die City, cruisen ein bisschen rum, an der Walt Disney Concert Hall vorbei, machen einen Abstecher zu dem Punkt, an dem die Stadt angeblich gegründet wurde.

Walt Disney Concert Hall, Los Angeles

Schließlich landen wir beim legendären Walk of Fame auf dem Hollywood Boulevard. Das Parkhaus ist höllisch teuer (wie alles in L.A.). Trotzdem spazieren wir in aller Ruhe über die berühmte Meile, die sich über 18 Blocks erstreckt und mit über 2500 Sternen verziert ist.

Walk of Fame: hier fing alles an

Walk of Fame: Stern für die Muppets

Walk of Fame: Stern für Alfred Hitchcock

Alfred Hitchcock ziert auch eine Garagenwand auf dem Hollywood Boulevard

Streetart auf dem Hollywood Boulevard

Bei unserem Spaziergang über den Walk of Fame werden wir sogar selbst Teil einer Show.

Bei unserem Spaziergang über den Walk of Fame werden wir sogar selbst Teil einer Show.

Mitten auf dem Walk of Fame ist "The Desk" aufgebaut.

Mitten auf dem Walk of Fame ist „The Desk“ aufgebaut.

Blick auf den Hollywood Boulevard

Fotos mit Superheldin - hier ist alles möglich.

An unserem letzten Tag geht es nach Beverly Hills durch das Villenviertel, über den Wilshire Boulevard und den Rodeo Drive mit den Nobelboutiquen, wo Pretty Woman gedreht wurde. Wieder kommen uns all die Straßennamen vertraut vor. Ich bin entzückt, das alles endlich mal zu sehen. Ganz L.A. ist in den Medien so überpräsent…

Wandern in L.A.? Hollyridge Trail!

Nachmittags fahren wir fast den gesamten Mulholland Drive, eine Panoramastraße, ab, von wo aus wir spektakuläre Blicke auf die Stadt haben.

Blick auf L.A. vom Mulholland Drive aus

Blick auf L.A. vom Mulholland Drive aus

Erster Blick auf den legendären Hollywood-Schriftzug

Erster Blick auf den legendären Hollywood-Schriftzug

Am Spätnachmittag zieht es uns in die Hollywood Hills. Wir wandern den Hollyridge Trail (ca. 5 km), um den Sonnenuntergang hinter dem berühmten Hollywood-Zeichen zu erleben. Ein großartiger Abschluss für ein paar tolle Tage.

Blick von den Hollywood Hills auf die Stadt

Blick von den Hollywood Hills auf die Stadt

Dann heißt es auch schon wieder bye-bye Hollywood Hills. Der Abschied fällt uns allerdings nicht sooo schwer, ist doch der nächste Stop eines unserer absoluten Traumziele: Hawaii!

I love LA

Tipps für die USA

Sonnenuntergang Strand Maui Hawaii

Sonnenuntergang Strand Maui Hawaii: Kann man jemals genug Sonnenuntergänge sehen?

Auf unserer einjährigen Weltreise waren wir 2,5 Wochen in den USA. Hier unsere Reiseberichte und noch ein paar USA-Tipps: