Irgendwann musste es ja mal so kommen! Diagnose: totale Reisemüdigkeit. Nach 2,5 Monaten Weltreise und neun Ländern sind die Köpfe voll und wir erschöpft und urlaubsreif. Urlaubsreif?, denkt ihr. Die machen doch die ganze Zeit Urlaub! Aber es ist etwas komplizierter … Wie wir unsere Urlaubsmüdigkeit heilen, warum der Blick aufs Meer dafür wahre Wunder wirkt und welche Herausforderung uns an Weihnachten erwartet? Einfach weiterlesen.

Müde vom Reisen: Gibt’s das denn?

Eine Weltreise ist keine reine Spaßveranstaltung und alles andere als an All-inclusice-Urlaub auf Malle. Auf so einer langen Reise zu sein, ist nicht erholsam, auch wenn wir uns wirklich nicht beschweren wollen. Trotzdem müssen wir uns jeden Tag mit den essenziellen Fragen befassen:

  • Wo schlafen wir?
  • Wo und was essen wir?
  • Wo bekommen wir immer ausreichend Trinkwasser her? Wasser kann man nämlich in den meisten Ländern der Welt NICHT aus der Leitung trinken.
  • Was wollen wir unternehmen?
  • Wo buchen wir das?
  • Wie geht die Reise weiter?
  • Wie kommen wir dahin?

Erst wenn all diese Fragen beantwortet sind, kann es mal halbwegs entspannend werden. Eine Weltreise ist eben ein Leben ohne Alltag und ein Organisations-Marathon. Und irgendwann möchte man einfach mal die Stopp-Taste im Reise-Hamsterrad drücken. Wir stellen fest, dass wir auf der Weltreise nach diesem ersten Anfall von Reisemüdigkeit in etwa alle sechs Wochen ein paar Tage Urlaub vom Reisen brauchen. Einfach auch, um die ganzen Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten.

Aber dass das ausgerechnet in Costa Rica, wo uns Alexia besucht, sein muss … Doch die Akkus sind auf einmal alle leer. Genau jetzt. Da kommt uns der geplante zweite Stopp Samara Beach sehr gelegen. Am Strand müsste ein kleines bisschen Urlaub doch möglich sein. Oder?! 

Die Krokodilbrücke

Doch das erste Highlight wartet bereits auf dem Weg nach Samara Beach. Denn zwischen Quepas, → wo wir im Manuel-Antonio-Nationalpark waren, und Samara Beach kommen wir an einer Brücke vorbei, zu deren Füßen diverse Krokodile in der Sonne und im Wasser liegen. Krokodil heißt im Spanischen übrigens „Cocodrilo“.

Pure Müdigkeit statt Pura Vida

Auf unser bisherigen Reise stellten wir fest, dass sich, vermutlich aus Marketinggründen, jedes Land seinen eigenen peppigen Slogan überlegt hat oder dass es dort Redewendungen gibt, die landestypisch sind und für den Tourismus verkaufsoptimiert ausgeschlachtet werden.

Für Ecuador ist das z.B. „All you need is Ecuador“, nicht gerade bescheiden, aber bleibt irgendwie hängen. Das Pendant für Costa Rica ist „Pura Vida!“, was gern als Abschiedsgruß (auch in E-Mails) oder einfach als aufmunternder Zuruf verwendet wird.

Was dem Hawaiianer das "Aloha" und dem Australier das "No Worries" ist dem Tico das "Pura Vida"

Was dem Hawaiianer das „Aloha“ und dem Australier das „No Worries“ ist dem Tico das „Pura Vida“

Nun, langer Rede kurzer Sinn: Wir sind das Gegenteil von Pura Vida, eher sowas wie die pure Müdigkeit! Schleppen wir uns noch durch den völlig überfüllten Manuel-Antonio-Nationalpark, telefonieren uns noch mit letzter Kraft die Finger nach einer Unterkunft für Silvester wund, strecken wir jetzt alle Viere von uns als wir endlich in Samara und am Strand ankommen.

Bruchbude mit Meerblick

Im Dunkeln kommen wir an dem mysteriösen Beach House an, das ein Bekannter über drei Ecken für uns klar gemacht hat. Das „Beach House“ erweist sich leider als in die Jahre gekommene Bruchbude mit 1980er-Jahre-Flair, in der wir nicht länger als eine Nacht aushalten.

Es besteht aus einem Zimmer plus einem Durchgangszimmer, in das genau ein Bett passt. Während das eigentliche Zimmer noch herunterklimatisiert werden kann, hat das Durchgangszimmer Backofenqualitäten. Die Bettlaken scheinen schon länger nicht mehr gewechselt worden zu sein, von Küche und Bad wollen wir  gar nicht erst anfangen.

Das alles zum Schnäppchenpreis von 125 US-$ pro Nacht! Und, wie soll es anders sein, es ist der 23. Dezember. Folglich haben wir für unser Weltreise-Weihnachten, das wir eigentlich entspannt chillend am Strand verbringen wollten, genau einen Tagesordnungspunkt: neue Unterkunft finden. Ein Traum.

Weihnachten am Strand

Weihnachten 2015: am Strand mit Weihnachtsbaum

Einfach mal nix machen

Doch wie es vor Ort glücklicherweise oft der Fall ist: Es sind nach längerer Suche doch noch einige Unterkünfte im Angebot und nachdem Alexia und ich uns diverse Male umentschieden hatten (Frauen!), spricht Dominik ein Machtwort und wir ziehen, sehr zum Unwillen der Beach-House-Inhaber, ins Brisas del Pacifico. Das Brisas hat einen Pool und liegt direkt am Strand – genau, was wir jetzt brauchen.

Erholung pur: der Blick beim Frühstück

Endlich angekommen: Brisas del Pacifico, Samara Beach

Endlich angekommen: Brisas del Pacifico, Samara Beach

Auch hier gab es viele Tiere: Fledermäuse unterm Dach und ...

Auch hier gibt es viele Tiere: Fledermäuse unterm Dach und …

... Eichhörnchen in den Bäumen. Diese hatten einen weißen Kopf, einen braunen Körper, einen grauen Schwanz und einen schwarz-grauen Streifen auf dem Rücken.

… Eichhörnchen in den Bäumen. Diese haben einen weißen Kopf, einen braunen Körper, einen grauen Schwanz und einen schwarz-grauen Streifen auf dem Rücken.

Fortan machen Dominik und ich genau eine Sache: Pool-Liegen testen, also known as: Akkus wieder aufladen. Uns tut das sehr gut, für Alexia ist es vermutlich etwas enttäuschend, ist sie doch frisch auf Reisen und voller Tatendrang. Deswegen bucht sie zumindest für den letzten Strandtag einen Kanu-Schnorchelausflug, auf dem sie gleich zwei gut gebräunte Tico-Guides für sich hat.

Eiskaffee & Dinner am Samara Beach

Die Tage verbringen wir zwischen Pool und Strand, wo wir eines nachmittags einen genialen Eiskaffee entdecken. Die perfekte Mischung aus Zucker und Koffein und genau das richtige bei der Hitze, die hier vorherrscht. 

Die Entdeckung: Eiskaffee!

Abends essen wir immer in stimmungsvoll beleuchteten Restaurants direkt am Strand. Manchmal gibt es Livemusik, oder Fackelkünstler zeigen, was sie können.

Kreative und stimmungsvolle Beleuchtung in den Restaurants am Strand

Stimmungsvoll erleuchtetes Strandrestaurant am Samara Beach

Nach vier Tagen Urlaub vom Reisen sind Dominik und ich wieder einigermaßen brauchbar und so ziehen wir auf zu neuen Abenteuern, in dem Fall zu den → Nebelwäldern von Monteverde.

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