Usedom im Winter: 15 unwiderstehliche Tipps für eine garantiert nicht langweilige Auszeit am Meer

Werbung | Die zweitgrößte deutsche Insel hat im Winter ihre ganz besonderen Reize: Sehenswürdigkeiten und Usedom-Highlights sind nicht überlaufen und trotz Winterwetters lässt sich ein gleichermaßen vielseitiges, erholsames und aktives Programm zusammenstellen. Gemeinsam mit meinem Partner war ich für ein langes Wochenende auf der Insel in der Pommerschen Bucht. In diesem Beitrag versorge ich dich mit den besten 15 Insidertipps für einen garantiert nicht langweiligen Inselurlaub von A wie Afternoon Tea über B wie Baumwipfelpfad und K wie Kaiserbäder bis hin zu W wie Wildlife und Wellness. Auch, was die Ostseeperle an kulinarischen Genüssen zu bieten hat, haben wir für dich unter die Lupe genommen. 

E-Bike-Tour: mit Lyonel Feininger ins Achterland

Holländermühle in Benz
Holländermühle in Benz – auch sie wurde von Lyonel Feininger gezeichnet.

Eine herrliche und nachhaltige Art, Usedom und seine unverwechselbaren Landschaften in seinem ganz eigenen Tempo zu entdecken, ist mit dem E-Bike. Und ja, auch im Winter. Mit 200 km Radwegen bietet die Insel dafür jede Menge Optionen. 

Wir haben uns für die kleine Feininger-Tour bis Schloss Mellenthin entschieden. Sie ist nach dem deutsch-amerikanischen Maler Lyonel Feininger (1871-1956), der zwischen 1908 und 1918 hier selbst mit dem Drahtesel unterwegs war, benannt. Auf seinen Touren hat er Usedom in etlichen Skizzen verewigt. Vielleicht packst du ja Papier und Stift ein, um es ihm gleichzutun? Die überraschend hügelige Landschaft auf der Strecke bietet in jedem Fall ausreichend Inspiration! 

Start ist in Bansin. Die Tour führt durchs Achterland und die Usedomer Schweiz. Bei klarem Wetter lohnt der Besuch des Aussichtsturms Sieben-Seen-Blick. Danach geht es über Sallenthin nach Benz, wo Feininger die alte Kirche und die Holländermühle gemalt hat. Seine Malorte erkennst du an den in den Boden eingelassenen Bronzeplatten. Ein Pfeil darauf verrät, in welche Richtung du blicken musst, um das Motiv durch Feiningers Augen zu sehen, auch wenn sich in den letzten 100 Jahren sicher einiges verändert hat. Die Tour ist gut ausgeschildert und leicht zu finden. 

Fischpalast Neppermin auf Usedom
Fischpalast Neppermin auf Usedom

Die erste Pause bietet sich im Fischerdorf Neppermin, das Feininger liebevoll “Peppermint” getauft hat, an. Dort lädt der schmucke, strahlend-blaue Nepperminer Fischpalast dazu ein, allerlei Usedomer Fischspezialitäten zu kosten und den Blick aufs Wasser zu genießen (Öffnungszeiten: tgl. 12-21 Uhr). 

Gestärkt geht es über Balm weiter bis zum Zielort Mellenthin, wo du dir unbedingt das Wasserschloss anschauen solltest.

Tipp: Wenn dir die Tour zu kurz ist, es gibt auch die große Feininger-Tour mit 56 km und 80 Motiven an 45 Stationen. Uns hat diese Tour vollkommen gereicht. Sie lässt sich wunderbar mit einem Drinnen-Termin auf Usedom verbinden, z.B. wie bei uns mit einem echt britischen Afternoon Tea!

  • Zeitinvest: einen entspannten Vormittag
  • Boxenstopps: Neppermin (Fisch!) und Schloss Mellenthin (Hausmannskost und selbstgebrautes Bier)
  • Strecke: 27 km (15 km hin auf dem regulären Feininger-Radweg, auf dem Rückweg kannst du mit einer kürzeren Strecke abkürzen)

Wasserschloss Mellenthin

Das Wasserschloss Mellenthin war das Ziel unserer Radtour auf den Spuren des Malers Lyonel Feininger. Mellenthin kommt übrigens aus dem Slawischen und heißt “Mitte”. Dementsprechend findet sich das Wasserschloss Mellenthin, das Ende des 16. Jahrhunderts erbaut wurde, in der Inselmitte Usedoms. Das Herrenhaus ist von einem 20-m-breiten Wassergraben umgeben.

Wasserschloss Mellenthin auf Usedom
Wasserschloss Mellenthin auf Usedom

Dort solltest du unbedingt Zeit für eine ausgedehnte Pause einplanen, denn es gibt so einiges zu entdecken. Abseits der Kaiserbäder zählt das Schloss zu den Geheimtipps auf Usedom. Zumindest bei allen, die nicht mit dem Auto anreisen. Auf dem Gelände findest du:

  • ein Restaurant mit im Winter gern brennendem Renaissancekamin und gutbürgerlicher Küche aus regionalen Zutaten 
  • eine hauseigene Schlossbäckerei, die das Restaurant mit Kuchen versorgt,
  • eine Brauerei, die ganzjährig selbstgebrautes Mellenthiner Hell & Mellenthiner Dunkel anbietet, weitere Sorten gibt es nach Lust und Laune des Braumeisters,
  • eine Kaffeerösterei in der ehemaligen Schlosshofkapelle, das Motto: “Ein guter Kaffee muss schwarz wie die Nacht, heiß wie die Liebe und so süß oder bitter wie das Leben sein.” 
  • einen reizenden Schlossladen, in dem du neben Bier, Kaffee und selbst gemachten Schnäpsen auch allerlei regionale Produkte kaufen kannst, die sich sehr gut als Mitbringsel für dich oder deine Lieben eignen,
  • ein Hotel im ehemaligen Marstall,
  • eine Parkanlage mit wunderschönen, uralten Bäumen,
  • ein Biergarten, der im Winter allerdings nicht geöffnet hat,
  • allerlei reizvolle Veranstaltungen wie den Brauer-Abend, das Pommern Buffet, das mittelalterliche Ritterbüffet oder den Sonntagsbrunch (8-14 Uhr),
  • eine Station mit Leih-Fahrrädern der Usedom Rad.

Unsere viel zu kurze Pause haben wir im Restaurant verbracht. Mit einer Rinderroulade, Rotkohl und Klößen haben wir dort ein echtes Winteressen verspeist (sehr lecker!). Auch der Kuchen sah wirklich gut aus. Oder du machst eine Bierverkostung mit den Bieren der hauseigenen Brauerei? Auch Schnäpse und Kaffee werden auf Schloss Mellenthin selbst hergestellt. Den reizenden Shop solltest du ebenfalls nicht verpassen. Vielleicht findest du ein nettes Mitbringsel dort? 

Schloss Mellenthin

  • Adresse: Schlossallee 5, Mellenthin
  • Öffnungszeiten tgl. ab 12 Uhr, Küche 12-20 Uhr
  • Zeitinvest: 2 Stunden

Afternoon Tea im Ahlbecker Hof

Dieses Usedom-Highlight ist das perfekte Bonbon nach einem kalten Tag im Winterwind. Durchgepustet und ausgekühlt, ist es schon eine wahre Wohltat, das warme Kaminzimmer des luxuriösen Grandhotels überhaupt zu betreten. Dort wartet ein bequemes Sofa, ein dem britischen Afternoon-Tea Ehre erweisender, elegant gedeckter Tisch und herrlich heißer Teegenuss.

Afternoon Team im Hotel Ahlbecker Hof
Afternoon Tea im Hotel Ahlbecker Hof

Jeder Gast darf bis zu drei Kännchen Tee probieren – vom klassischen Earl Grey, über Oolong bis zum Assam. Dazu die typischen randlosen Sandwiches, Scones mit clotted Cream und Marmelade sowie allerlei anderen Leckereien, liebevoll angerichtet auf einer dreistöckigen Etagere. 

Claudia bei der Tea Time im Ahlbecker Hof aus Usedom
Claudia bei der Tea Time im Ahlbecker Hof aus Usedom

Das Fünf-Sterne-Hotel Ahlbecker Hof mit direkter Lage an der Strandpromenade ist dabei eine Usedom-Sehenswürdigkeit für sich. 1890 erbaut, erstrahlt es heute ungebrochen im Glanz der Bäderarchitektur. Hier residierten schon Prinzgemahl Henrik von Dänemark oder Königin Silvia von Schweden. Die historische Fassade ist ein beliebtes Fotomotiv, auch im Dunkeln, wenn sie in hellen Lichtern erstrahlt. Das Hotel lässt sich gut mit anderen Usedom-Sehenswürdigkeiten kombinieren: der historischen Seebrücke von Ahlbeck, einem Strandspaziergang oder einer Fahrradtour auf der großen Feininger-Route, die direkt am Ahlbecker Hof vorbeiführt. Auch die polnische Grenze und Swinemünde sind nicht weit.

Fazit: Ein wahrhaft kaiserliches Erlebnis mit Aufwärmbonus für Frostbeulen. Von einem frühen Abendessen würde ich danach allerdings abraten. 

Afternoon Tea im Ahlbecker Hof

  • Adresse: Dünenstraße 47, Ahlbeck
  • Telefon: 038378-620
  • Teezeiten tgl. 15-17 Uhr, Reservierung erforderlich
  • Zeitinvest: 2 Stunden

Baumwipfelpfad: der schönste Blick über Usedom

Den vermutlich schönsten Blick auf Usedom hast du auf dem Baumwipfelpfad im Heringsdorfer Wald. Auge in Auge mit Kiefern und Buchen beschleicht dich du das prickelnde Gefühl, dass jeden Moment ein Rudel Wölfe unter dir hindurch laufen könnte, während ziehende Wildvögel in typischen V-Formationen geschäftig den Himmel punktieren. Die barrierearme Rundtour ist 1350 m lang und bis zu 23 m hoch. Erlebnis- und Lernstationen machen den Weg für kleine Menschen zu einem großen Abenteuer.

Der Höhepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes): der 33-m-hohe Aussichtsturm, dessen Aussichtsplattform 75 m über dem Meeresspiegel thront. Von hier hast du einen 360-Grad-Rundumblick auf die Ostsee, das bewaldete Inselinnere und, an schönen Tagen, bis zur Nachbarinsel Rügen. 

Blick vom Baumwipfelpfad Usedom auf die Wälder im Abendlicht
Blick vom Baumwipfelpfad Usedom auf die Wälder im Abendlicht

Im Winter ist die beste Zeit für einen Besuch zum Sonnenuntergang zwischen 14:30 und 15:30 Uhr. Das späte (Sonnen-)Licht steht Pate für unglaublich schöne Fotos und du erlebst, wie die 1000 kleinen Leuchten des nur im Winter erstrahlenden Lichterzaubers angehen (Ende Nov.-Anfang März, 16-20 Uhr).

Im Eingangsbereich des Baumwipfelpfades findet sich ein reizender Shop und das Café-Bistro “Futterkrippe”. Im Sommer ist draußen ein Biergarten.

Baumwipfelpfad Heringsdorf

Spa-Tag im A-ROSA Strandidyll

Man muss kein Zimmer in einem hochpreisigen Hotel gemietet haben, um auf Usedom im Winter einen wunderbar erholsamen Tag in einem Spa verbringen zu können. Und in Sachen erstklassiger Spa- und Wellness-Bereiche ist Deutschlands zweitgrößte Insel hervorragend ausgestattet: In zwei Wochen Urlaub könntest du jeden Tag ein anderes erstklassiges Wellness-Hotel testen. Der besondere Winterbonus: richtig gute Preise für Tageskarten. Schon ab 20 Euro pro Person kannst du dir einen Urlaubstag im Spa gönnen. Für Spa-Liebhaber:innen die Chance, gleich mehrere reizende Wellness-Bereiche zu testen!

Ich habe mir Spa- und Wellnessbereich im A-ROSA Strandidyll in Heringsdorf angeschaut und dort einen herrlich relaxten Nachmittag verbracht. Es war die ideale Kombination mit einer frostigen Outdoor-Aktivität (Radtour und Baumwipfelpfad) und eine besondere Belohnung dafür, dass ich mich trotz Winterwetter raus an die frische Luft gewagt habe.

Der perfekte Start für meinen Wellness-Nachmittag war eine 60-minütige Massage mit Lavendel-Zitronen-Öl, bei der mein ganzer Körper durchgeknetet und aktiviert wurde. Unfassbar wohltuend und sehr empfehlenswert. 

Schwimmbad im A-ROSA Strandidyll auf Usedom
Schwimmbad im A-ROSA Strandidyll auf Usedom

Danach habe ich mich in den 1.000 m²-große Wellnessbereich im A-ROSA Strandidyll begeben. Dort kannst du im beheizten Innen- oder Außenpool schwimmen, im sprudelnden Whirlpool die Seele baumeln lassen oder dich in der vielseitigen Saunalandschaft ordentlich durchschwitzen lassen. Auch die verfrorenste Reiseseele wird hier wieder aufgewärmt – versprochen. 

Das besondere Extra: das hauseigenes Sole-Gradierwerk. Dank der jodhaltigen Ostseeluft, die mit Salz, Magnesium und Mineralien angereichert wird, freut sich nicht nur deine Haut, sondern auch deine Atemwege. Also: Tiiiief einatmen, ausatmen und einfach genießen!

A-ROSA Strandidyll

  • Adresse: Delbrückstr. 10, Heringsdorf
  • Öffnungszeiten tgl., Pools 7-22 Uhr, Sauna 13-20 Uhr, Anwendungen 10-19 Uhr
  • Zeitinvest: 2-10 Stunden

Kaiserbäder-Architektur bewundern

Die Kaiserbäder auf Usedom, das sind vor allem die drei ehemaligen Strandorte Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Heute bilden sie alle Teile eines Ortes: Heringsdorf. Verbunden werden sie durch die mit 12 km längste Strandpromenade Europas, auf der du bis über die polnische Grenze nach Swinemünde radeln kannst. Jedes Kaiserbad ist mit einer eigenen Seebrücke ausgestattet. Die in Heringsdorf ist mit 508-m sogar eine der längsten Deutschlands! Die drei Orte zeichnen sich durch eine besondere Bauweise aus: die Kaiserbäder-Architektur, kurz Bäderarchitektur. Mehr als 500 historische Prachtbauten aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten des 20. sind damit gemacht. Bei einem Spaziergang oder bei einer Radtour (beides ca. 5 km) lässt sich dieses Freilichtmuseum wunderbar entdecken. 

Prächtiges Haus

Unzählige liebevoll restaurierte Schmuckstücke, die die Kaiserbäder in alt-ehrwürdigen Glanz erstrahlen lassen. Mit dabei haben solltest du die App Kaiserbäder Erlebnispfad. Sie führt dich zu 31 der glamourösesten und geschichtsträchtigen Objekten aus dieser längst vergangenen Zeit. Du erkennst die 31 in der App integrierten Bauten auch an den Holzstelen mit blauer Beschriftung davor. Sie geben dir die wichtigsten Infos. Für mehr und einige nette Extra-Features scannst du einfach den QR-Code auf der Stele mit der App (bei “Erlebnispfad”).

Zeitinvest: 2 Stunden

Fazit: Ein toller (Fahrrad-)Spaziergang für alle, die wunderschöne Häuser und Themenspaziergänge lieben.

Fischbrötchen: Wat mut, dat mut

Zu einer Auszeit am Meer gehört ein leckeres Fischbrötchen einfach dazu. Da gibt es keine zwei Meinungen. Auf Usedom ist das an ganz vielen Orten möglich, zum Beispiel – wie oben beschrieben – beim Fischpalast in Neppermin. 

Claudia mit Fischbrötchen im Winter am Strand von Usedom
Claudia mit Fischbrötchen im Winter am Strand von Usedom

Wir hingegen haben unsere Tour durch die Kaiserbäder mit einem Fischbrötchen-Stopp bei Uwe’s Fischerhütte kombiniert. Die grüne Holzhütte liegt in Ahlbeck quasi direkt in den Dünen. Innen lässt es sich sehr gut Backfisch essen und aufwärmen. Wer seinen Fisch direkt am Meer (und Nervenkitzel durch interessierte Möwen) verspeisen möchte, bestellt sich vorne am Tresen einfach ein klassisches Fischbrötchen auf die Hand und genießt die Wintersonne.

Uwe’s Fischerhütte

  • Adresse: Strandpromenade 12, Heringsdorf
  • Öffnungszeiten tgl. 11-22 Uhr
  • Zeitinvest: 30-60 Minuten

Über die polnische Grenze hüpfen

Claudia auf dem Fahrrad unterwegs auf der Europapromenade und zur polnischen Grenzen
Claudia auf dem Fahrrad unterwegs auf der Europapromenade und zur polnischen Grenzen

Wer wie wir mit E-Bikes unterwegs ist, für den ist die 12-km-lange Strandpromenaden-Radtour bis nach Swinemünde genau das Richtige. Der Radweg ist super ausgebaut und durchweg vom Fußweg getrennt, sodass man sich gegenseitig nicht in die Quere kommt. Vom Kaiserbad Ahlbeck ist es bis zur Grenze nur noch ein Katzensprung (4 km). Weiter bis nach Swinemünde sind es 3 km. Also wirklich gut zu machen. Die Top-Sehenswürdigkeiten in Swinemünde (poln. Świnoujście) sind:

  • der Polenflohmarkt am Ortseingang
  • der älteste und höchste Leuchtturm der Ostsee,
  • die Mühlenbake, die wie ein Leuchtturm mit Mühlenrädern aussieht,
  • die Seebrücke Misdroy oder 
  • die Festung Swinemünde.

Mir ist bei der Radtour auf der Europapromenade – so wird die Promenade von Bansin bis nach Swinemünde genannt – wieder einmal bewusst geworden, wie großartig es doch ist, dass wir in einem vereinten und friedlichen Europa leben und ich einfach mal über eine Grenze “hüpfen” kann. Mein erster Auslandsaufenthalt in diesem Jahr!

Inselmühle: regionale Köstlichkeiten

“Eten un drinken hollt Lief un Seel tosam’n”, so das Motto der Inselmühle (etwa: Essen und Trinken hält Körper und Seele zusammen, plattdeutsche Lebensweisheit). Die Inselmühle ist eine Naturmanufaktur für regionale Spezialitäten, in der du viele regionale Produkte und Mitbringsel von Usedom bekommst, z.B. den Pommernsenf, kaltgepresste Öle oder Wein vom eigenen Weingut. Alles ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Wer nicht gleich kaufen, sondern erstmal probieren möchte, kann das bei einer Führung mit Verkostung oder im Bistro tun, wo es den ganzen Tag “fixe Küche” gibt. Als wir auf Usedom waren, hatte die Inselmühle gerade Betriebsferien. Also besser im Internet nach den Öffnungszeiten schauen, bevor du dich auf den Weg machst.

Inselmühle

  • Adresse: Bäderstr. 9-11, Usedom (die Stadt)
  • Öffnungszeiten tgl. 9-17 Uhr
  • Zeitinvest: 1-2 Stunden

Insel-Safari: mit dem Defender durchs Outback Usedoms

Rangerover Defender bei der Insel-Safari auf Usedom
Rangerover Defender bei der Insel-Safari auf Usedom

Wer sagt, dass man eine Safari nur in Afrika bei sommerlichen Temperaturen machen kann?! Auf Usedom geht das auch im Winter. Gegen 10 Uhr werden wir zu der fünfstündigen Tour stilecht in einem dunkelgrünen Landrover Defender von unserer Unterkunft abgeholt. Der Defender ist eine echte Legende unter den Allrad-Fahrzeugen. Am Steuer ein fachkundiger Naturguide, der wirklich alle Wege abseits der ausgetretenen Pfade kennt. Nachdem wir noch eine lustige Mädelstruppe eingesammelt haben, geht es mit unserem 2-Fahrzeuge-Konvoi ab ins Gelände, wo wir erstmal eine Glühwein-Kennenlern-Pause machen. 

Unser Weg führt uns tiefer in die Wald- und Wiesenlandschaft hinein. Sobald wir die offiziellen Straßen verlassen haben, kann man auch auf dem Dach mitfahren. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ziehen wir es vor, im Wageninneren zu bleiben. Fahrstrecken durch das Gelände wechseln sich ab mit kleinen Wanderungen durch die menschenleere Natur Usedoms. Bis auf ein paar weiße Reiher und Pferde auf einer Koppel sehen wir keine Tiere. Dafür gibt’s zur Mittagszeit ein reizendes Winter-Picknick in einem Unterstand. Die heiße Suppe wärmt herrlich von innen. Noch eine Runde Tee und Glühwein sind gut gegen die frostigen Temperaturen. Eine Toilette wird bei der Tour nicht angesteuert. 

Nach der stärkenden Pause geht es heiter weiter. Ohne die Naturguides wären wir hier im Usedomer Outback sicher verloren. Wir sehen Spuren von Wildschweinen und halten an einem versteckten Hof, wo wir Ziegen- und Schafskäse erstehen. Mit etwas Glück sieht man auf der Tour Biber, Kraniche, Seeadler oder Wild. Heute verstellt dichter Nebel den Blick auf das Usedomer Wildlife. Trotzdem ist die Tour ein echtes Erlebnis, bringt sie uns doch in Ecken der Insel, die wir im Traum nicht angesteuert hätten. Zielsicher bringt uns der Naturguide gegen 15 Uhr zurück in unser Beachhouse. Die Mädelstruppe im Jeep winkt. Schön war’s.

Insel-Safari

Pommern-Tapas in der Remise Stolpe

Pommern-Tapas in der Remise Stolpe
Pommern-Tapas in der Remise Stolpe

Wir lieben Essen! Deswegen waren wir ganz wild darauf, die pommerschen Inseltapas in der Remise Stolpe zu probieren. Die Remise befindet sich direkt neben dem gleichnamigen Schloss, das nachts effektvoll illuminiert ist. Aktuell kannst du aus 17 unterschiedlichen Tapas-Variationen wählen. Wir waren zu fünft in der Remise und haben einfach alle bestellt, was ein echtes Festessen war. Bei den pommerschen Tapas handelt es sich um regionale Spezialitäten wie

  • Matjeshäckerle mit Äpfeln und Zwiebeln,
  • Pommernschinken mit Preiselbeergelee,
  • Wildsalami mit Gürkchen,
  • Sülzchen vom Schwein mit Hausfrauensauce oder
  • Gebratener Blutwursttaler auf Apfelragout.

Die erste Runde ist großartig, um alle Tapas einmal zu probieren. Zugegeben, für Vegetarier:innen sind lediglich drei der Tapas geeignet. Wir haben es so gemacht, dass wir von denen einfach nochmal nachbestellt haben. Ansonsten gibt die Speisekarte der Remise Stolpe noch einiges mehr her, sodass auch die Nicht-Fleischesser:innen unter euch keine Sorgen haben müssen, satt zu werden.

Empfehlen kann ich auch das Schokoküchlein mit flüssigem Kern und Eis zum Nachtisch. Hier musst du 20 Minuten Wartezeit einplanen. Lohnt sich!

Zeitinvest: 2 Stunden

Remise Stolpe

  • Adresse: Alte Dorfstr. 7, Stolpe
  • Telefon: 038 372-77 80 80
  • Zeitinvest: 2-3 Stunden

Winter-Strandspaziergang

Wenn im Winter auf Usedom die Sonne rauskommt, solltest du alles stehen und liegen lassen. Jetzt ist es Zeit für einen Strandspaziergang. Deswegen bist du schließlich ans Meer gefahren, oder?! Mummel dich also ordentlich ein, vergiss Mütze, Schal und Handschuhe nicht, und genieß den langen weißen Sandstrand der Ostseeinsel. Ganz tief einatmen nicht vergessen.

Meer Usedom

Von Bansin, wo wir gewohnt haben, bis nach Ahlbeck sind es z.B. um die 5 km. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke kannst du im Marc O’Polo Strandcasino in Heringsdorf (Kulmstr. 33) eine Kaffee-und-Kuchenpause machen (oder nach Klamotten schauen). Je nachdem, ob du die Seebrücken mit erspazierst, bist du nach 30-45 Minuten beim ersten Kaffee. 

Auf deinem Weg liegen nämlich auch die drei Seebrücken von Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Sie sind unnverkennbare Landmarken Usedoms und dessen Wahrzeichen. Auch im Winter laden sie dich dazu ein, ganz nah über der Ostsee auf ihnen zu flanieren und deine Nase in den frischen Ostseewind zu halten – wie es einst Kaiser und Königinnen getan haben.

Historische Seebrücke in Ahlbeck
Historische Seebrücke in Ahlbeck

Zur historischen Seebrücke in Ahlbeck sind es weitere 35 Minuten. Dort kannst du dich für die tapfere Spazierleistung entweder mit einem Fischbrötchen oder einem Backfischteller bei Uwe’s Fischerhütte (siehe oben) belohnen oder mit einem echt britischen Afternoon Tea am Kaminfeuer im Grandhotel Ahlbecker Hof. Für letzteren musst du allerdings rechtzeitig reservieren (tgl. 15-17 Uhr).

Nun hast du die Wahl: Schal und Mütze festziehen und auf der Seepromenade eventuell aufgenommene Kalorien wieder abspazieren oder dir ein Fahrrad von einer der Verleihstationen von Usedom Rad schnappen und den Weg in 15 Minuten zurücklegen (vorher registrieren, MV-Rad App holen, 1 Euro/15 Minuten). Bäderarchitektur bestaunen geht zu Fuß allerdings entspannter.

Zeitinvest: je nach Strecke – 1-2 Stunden

Faulenzertag im Ferien-Zuhause

Vor dem Kamin
Mein Lieblingsplatz im Beachhouse Bansin: vor dem Kamin

Man kann es sich auf Usedom so richtig kaiserlich gut gehen lassen, vor allem im Winter bei Nebensaison-Preisen! Beispielsweise, indem man sich eine Ferienwohnung mit Ostseeblick und Kamin gönnt. Zum Beispiel in der Penthouse-Wohnung im Beachhouse Bansin von Usedom Travel: drei Schlafzimmer mit jeweils eigenen Bädern, Sauna, Meerblick, riesiger Wohn- und Essbereich. Das i-Tüpfelchen: Unten im Haus gibt es einen Bäcker, der dich morgens mit frischen Brötchen versorgt. Ein Supermarkt in Laufweite ist wunderbar für sonstige Einkäufe. Das absolute Highlight: der Kamin – den kannst du mit einem Knopfdruck auf der Fernbedienung in 2 Sekunden “anzünden”. Es ist herrlich, einfach nur ins Feuer zu schauen, das tatsächlich sehr echt aussieht und den Raum angenehm wärmt.  

Es ist also vielleicht eine gute Idee, sich im Winter auf Usedom eine richtig tolle Bleibe zu gönnen:

  • 1. weil man sich die im Sommer eventuell nicht leisten kann und
  • 2. weil die Wahrscheinlichkeit, dass man wetterbedingt mehr Zeit drinnen verbringt, zu dieser Jahreszeit höher ist.

Außerdem ist Urlaub schließlich auch dazu da, mal einen richtig dekadenten Faulenzertag zu zelebrieren: mit lang schlafen, in aller Ruhe Frühstücken, ausgiebig Saunen, gefolgt von einem weiteren Nickerchen, Kaffee vorm Kamin usw. Pizza bestellen kann man auf Usedom übrigens auch! Und falls die Sonne doch mal ganz unverschämt rauskommt: Die Ostsee liegt direkt vor der Tür!

Beachhouse Bansin

Wissenschaft und Geschichte in Peenemünde

Für alle, die an Technik und/oder Geschichte interessiert sind, gehört das Historisch-Technisches Museum in Peenemünde zum Pflichtprogramm ihres Usedom-Urlaubs – auch im Winter. Seit 1991 widmet sich das Museum der Aufarbeitung der Geschichte der ehemaligen Heeresversuchsanstalt. Sie diente im Dritten Reich der Entwicklung von Kriegswaffen. Ab 1936 entstand hier das größte militärische Forschungszentrum Europas. Bis zu 12.000 Menschen arbeiteten hier an Fern- und Präzisionswaffen.

Grauer Nebel wabert über der riesigen Anlage, als wir das Gelände betreten. Das Erstaunliche: Was heute Museumsgelände ist, stellt nur 1% der einstigen Fläche dar. Die Dimensionen erschließen sich einem nur schwer. 

Auf dem Freigelände des Technisch-Historischen Museums in Peenemünde
Auf dem Freigelände des Historisch-Technischen Museums in Peenemünde

Sofort stechen uns die Großexponate auf dem Freigelände ins Auge: Nachbauten der Fieseler Fi 103 und der A4-Rakete sowie ein ehemaliger Triebwagen der Peenemünder Werkbahn im Freigelände. Funfact: Neben S-Bahnen in Berlin und Hamburg war sie damals die einzige S-Bahn in Deutschland.

Für einen Perspektivwechsel eignet sich die Aussichtsplattform auf dem Kesselhaus (mit Aufzug, du brauchst ein Extraticket) auf 30 m Höhe. Von dort hat man bei klarem Wetter einen weiten Blick: über das ehemalige Versuchsgelände, die Mündung der Peene und den Greifswalder Bodden bis nach Rügen. Heute sehen wir nur das Kriegsschiff und ein U-Boot im Wasser liegen. 

Trotzdem: Die Atmosphäre passt genau zu einem Besuch dieses Ortes, den Schrecken, die sich hier durch Konzentrationslager und Zwangsarbeit zugetragen haben müssen, und auch den wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften, die in Peenemünde hervorgebracht wurden – ein sehr ambivalentes Stück deutscher Geschichte. 5000 qm Museumsfläche versucht die Balance zu halten und allen Aspekten Peenemündes gerecht zu werden.

Zeitspar-Tipp: auf dem Hin- nach oder Rückweg von Usedom machen, geht auch problemlos mit der Bahn.

Verknüpfen mit: dem Besuch vom U-Boot, Kriegsschiff, Spielzeugmuseum oder Phänomenon.

Historisch-Technisches Museum in Peenemünde

  • Adresse: Im Kraftwerk, Peenemünde
  • Winter-Öffnungszeiten tgl. 10-16 Uhr, Mo. zu
  • Zeitinvest: 2 Stunden

Wandern auf den Streckelsberg

400 km Wanderwege findest du auf Usedom. Wir hatten uns für die Wanderung auf den Streckelsberg entschieden, einer sogenannten Kliffranddüne. Mit 58 m immerhin Usedoms dritthöchste Erhebung, ein natürlicher Aussichtspunkt quasi.

Die Wanderung versprach einen eindrucksvollen Blick über bewaldete Steilküsten bis hin nach Rügen, zur Greifswalder Oie und zur Insel Wollin, die schon zu Polen gehört. Die Empfehlung einer Einheimischen: Macht die Wanderung vormittags, dann scheint euch die Sonne vom Meer durch die Bäume entgegen. Leider hatte das Wetter andere Pläne. Trotzdem, die Recherche ist gemacht, hier meine Tipps für die Wanderung auf den Streckelsberg: 

Wenn du wie wir ohne Auto auf Usedom bist, kannst du mit der Bahn bis Koserow fahren. Vom Bahnhof Bansin Seebad bis zum Bahnhof Koserow sind es beispielsweise 17 Minuten Fahrzeit. Der Zug fährt einmal die Stunde

Vom Bahnhof Koserow bis zum Streckelsberg sind es auf dem kürzesten und steilsten Weg 2 km. Dauer: 30 Minuten. Du gehst dabei durch einen Wald mit knapp 200-jährigen Rotbuchen und einigen anderen Bäumen, alles Naturschutzgebiet. In weiser Voraussicht auf die Erosion durch die Ostsee hat ihn ein Oberförster Schrödter einst angelegt. Es gibt auch einige andere Wege hinauf, und entlang der Kliffkante findet sich ebenfalls ein Wander- und Radweg. Das Ungewöhnliche: Der uralte Buchen-Wald reicht direkt bis ans Meer. Du kannst die Wanderung auf den Streckelsberg also zeitlich recht flexibel gestalten. Wir haben sie uns für unseren nächsten Usedom-Besuch auf jeden Fall schonmal vorgemerkt!

Anreise und Fortbewegung

Unterwegs mit E-Bikes auf Usedom

Die Anreise mit der Bahn hat bei uns sehr gut geklappt. Da sie von Hamburg aus 5,5 Stunden gedauert hätte (mit dem Auto 3,5), haben wir auf dem Hinweg noch einen zweitägigen Zwischenstopp in der Uni-Stadt Rostock gemacht. Das war sehr lohnenswert, und Rostock erreichst du mit einem schnellen ICE von Hamburg aus in nur 2 Stunden!

Von Rostock hatten wir dann für einen Tag ein Mecklenburg-Vorpommern-Ticket. Der Vorteil: Du kannst die Regionalbahn einen Tag lang in alle Richtungen so oft du möchtest nutzen. Wir haben das wiederum dafür genutzt, zunächst in Peenemünde auszusteigen – das lag sowieso auf dem Weg. Der Zug hierher und von hier fährt einmal die Stunde. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, solltest du dir also überlegen, mit welchem Zug du weiterreisen möchtest.

Für uns ging die Reise dann bis ins Seebad Bansin. Vom Bahnhof bis zu Usedom Travel, unserem Ferienwohnungs-Anbieter, waren es 5 Minuten, bis zur Unterkunft weitere 15. Zum Glück ging’s bergab. Alternativ und mit schwerem Gepäck kannst du dir ein Taxi gönnen. Auf jeden Fall haben wir das als nachhaltige und entschleunigende Art der Anreise empfunden, auch wenn wir recht häufig umsteigen mussten (was aber immer gut geklappt hat).

Auf Usedom selbst hatten wir für die Zeit unseres Aufenthaltes E-Bikes, womit sich die Insel hervorragend erkunden ließ. Alternativ kannst du spontan auf Fahrräder von UsedomRad zurückgreifen, die ca. 100 Verleihstationen überall auf der Insel haben und damit wirklich gut aufgestellt sind.

Mit deiner Kurkarte, der UsedomCard, kannst du die meisten Busse während deines gesamten Aufenthaltes kostenlos nutzen. So könntest du beispielsweise auch eine Tour mit dem E-Bike hinfahren und zurück das Fahrrad mit in die Bahn nehmen. Achtung: Extra Fahrrad-Fahrkarte nicht vergessen.

Das einzige, wofür wir ein Auto gebraucht haben, was das Abendessen in der Remise Stolpe. Da hat uns eine Blogger-Kollegin mitgenommen.

Fazit: Wenn du zentral wohnst, brauchst du auf Usedom nicht zwangsläufig ein Auto. Nachhaltiger und intensiver ist es, die Insel mit den Öffis, zu Fuß wandernd oder mit (E-)Bikes zu erobern!

Highlights von Usedom auf Instagram

Während unserer Winterreise auf Usedom haben wir jeden Tag die besten Bilder und kleine Video-Sequenzen als Stories auf Instagram gepostet. Dieses Material findest du immer noch bei uns auf Instagram! Wir freuen uns, wenn du vorbeischaust!

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Transparenzhinweis: Dieser Beitrag ist im Rahmen des Winter-Bloggercamps von Usedom Tourismus, den Kaiserbädern Usedom und Usedom Travel entstanden. Meine persönliche Meinung wird dadurch nicht beeinflusst.

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