Maui – ein Name so klangvoll und exotisch, dass sich allein beim Gedanken an die hawaiianische Insel der Puls beschleunigt und das Gehirn in den Traummodus schaltet. Für uns ist Maui die letzte Station auf dem amerikanischen Kontinent, auf dem wir insgesamt fünf Monate der Weltreise verbracht haben. Aber hält Maui, was es verspricht? Oder ist die pazifische Insel inzwischen zum überteuerten Touristensammelpunkt mutiert? Und was hat das alles mit Katy Perry zu tun?

Warum Maui besonders ist

Obige Fragen sind nicht so einfach zu beantworten. Vielleicht fangen wir damit an, warum Maui besonders ist: Für uns zu allererst, weil es sich besonders SCHWER gestaltet, eine Unterkunft zu finden. Das liegt an drei Dingen:

  1. an dem langsam einsetzenden „Springbreak“ in den USA,
  2. dem chinesischen Neujahr, was nicht umsonst „die größte Völkerwanderung unserer Zeit“ genannt wird, und
  3. nicht zuletzt an den 5000 (!) Zimmern, für die die Firma SAP mal eben sieben Hotels komplett vom fragilen insulanischen Hotelmarkt weggebucht hat. 

Besonders ist Maui aber auch, weil in diesen Wochen 10.000 Buckelwale um die Insel herumschwimmen, um zu kalben und ihre Kälber großzuziehen (jedes Jahr von November bis März). Aber am allerbesondersten ist die hawaiianische Insel für uns, weil wir die Zeit dort mit Marc aus Köln verbringen, der eine 44-stündige Anreise auf sich genommen und all seine Bonusmeilen auf den Kopf gehauen hat, um uns ein Stückchen zu begleiten. Aloha!

Schild "Aloha spoken here"

Auch wenn sich die Suche nach einer passenden Unterkunft aus obigen Gründen für uns drei schwierig gestaltet, findet Marc drei Tage vor Abreise tatsächlich noch ein kleines „Häuschen“ auf Airbnb. Häuschen ist etwas übertrieben, gleicht es doch mehr einer trostlosen Sammelunterkunft aus den 1990er Jahren. Aber es verfügt über zwei Schlafzimmer, Küche, Bad und sogar Waschmaschine und Trockner. Was für ein Luxus verglichen mit unseren bisherigen Unterkünften! Luxuriös ist leider auch der Preis, den uns diese kleine Perle abverlangt. 268 US-Dollar pro Nacht. Aber günstiger gab’s nix und auf Hawaii ist man schließlich nur einmal im Leben, oder?!

Maui mit Marc im Mustang

Deswegen schlägt Marc vor, dass wir uns ein Cabriolet gönnen. Wenn schon, denn schon. Dominik und ich landen zuerst auf Maui und schnappen uns ein weißes Ford-Mustang-Cabrio aus dem Fuhrpark von Alamo.

Standesgemäß unterwegs auf Hawaii

Ein Traum. Damit und mit einer Lei, das ist eine hawaiianische Blumenkette meist aus echten, pinken Frangipaniblüten, empfangen wir Marc am Flughafen Kahului.

Marc besucht uns auf Maui. Hier auf dem Kahului-Flughafen.

Marc besucht uns auf Maui. Hier auf dem Kahului-Flughafen.

Abends stoßen wir mit "Liquid Aloha" auf unser Wiedersehen an.

Abends stoßen wir mit „Liquid Aloha“ auf unser Wiedersehen an.

Fortan ist Maui mit seinen vielen Sandstränden und grünen Regenwäldern einfach nur entspannt. Eine Woche lang am selben Ort bleiben, keine Weiterreise oder Unterkunft organisieren. Herrlich.

Kann man jemals genug Sonnenuntergänge sehen?

Kann man jemals genug Sonnenuntergänge sehen?

Auf der kleinen Karte, die der Autoverleih uns mitgegeben hat, sind zwei Strecken vermerkt, auf denen das Auto nicht versichert ist. Herausforderung angenommen. Mit großem Vergnügen cruisen wir die engen kurvigen Straßen entlang, klemmen uns hinter einen typischen, gelben, amerikanischen Schulbus, der den Weg für uns frei machen soll. Am Ende belohnen wir uns mit einem Crushed Ice, oder Schlumpf-Eis, wie wir das nennen :)

Blaue Zungen nach einer großen Portion "Schlumpfeis"

Blaue Zungen nach einer großen Portion „Schlumpf-Eis“

Maui im Mustang macht einfach Spaß!

Maui im Mustang macht einfach Spaß!

Privatkonzert am Strand

Am zweiten Abend gehen wir zum Strand von Wailea, denn, wie uns ein paar waschechte Hawaiianer gesteckt haben („das verraten wir normalerweise keinen Touristen, aber Ihr seid so nett“), soll Katy Perry für die SAPler im Grand Wailea spielen. Ganz so exklusiv war der Tipp wohl doch nicht. Denn geschätzt 3000 andere haben von diesem Privatkonzert auch Wind bekommen – entsprechend voll ist der kleine Strandabschnitt, von dem aus man auf die Bühne spähen kann. Kaum angekommen, tritt Katy schon ans Mikrofon. Gutes Timing! Ab und an können wir einen Blick auf sie erhaschen, ansonsten sehen wir zumindest die Leinwand recht gut.

Katy Perry bei ihrem Privatkonzert für SAP am Strand von Wailea, Maui.

Katy Perry bei ihrem Privatkonzert für SAP am Strand von Wailea, Maui.

Für diesen Auftritt, so munkelt man, kassiere Katy 1 Million US-Dollar! Der spektakuläre Abschluss des Konzerts ist das Lied „Fireworks“ – begleitet von einem prächtigen Feuerwerk über dem Meer.

Das Katy-Perry-Konzert schließt mit dem Lied "Fireworks" und einem Feuerwerk über dem Meer spektakulär ab.

Das Katy-Perry-Konzert schließt mit dem Lied "Fireworks" und einem Feuerwerk über dem Meer spektakulär ab.

Auf dem Haleakala-Vulkan

Unser kleines Haus befindet sich in Makawao im Inselinneren. In weiter Ferne können wir den Ozean sehen, ansonsten sind wir von allem ziemlich weit weg. Außer von einem: Der Haleakala-Vulkan ist für uns einigermaßen in der Nähe, auch wenn sich die Straße ziemlich gewunden bis auf 3.055 m hochschlängelt. Auf dem Gipfel befindet sich der Science-City-Komplex, ein Observatorium mit diversen Teleskopen, die zum Teil militärisch genutzt werden. Unter ihnen ist auch das AEOS-Teleskop mit einem Öffnungsdurchmesser von 3,67 m!

Das Science Center auf dem Haleakala-Vulkan

Das Science Center auf dem Haleakala-Vulkan

Der Blick vom Haleakala ist gigantisch. Hier könnte das Lied „Über den Wolken“ entstanden sein.

Sonnenaufgang auf dem Vulkan

Weil es so beeindruckend ist, stellen Dominik und Marc sich am nächsten Morgen den Wecker auf 4 Uhr und fahren zum Sonnenaufgang erneut hoch.

Die Idee hatten noch andere: In der Dunkelheit kurvt ein Auto hinter dem anderen die Straße zum Gipfel des Vulkans hinauf. Bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang ist der obere Parkplatz in dem Nationalpark komplett belegt. Wir stellen den Wagen auf dem größeren, etwas tiefer gelegenen Parkplatz ab und kraxeln die verbleibenen Meter zum Kraterrand nach oben. Zusammen mit zwei Dutzend weiteren Touristen harren wir dem Wind und der Kälte.

Und dann beginnt sich auch schon der Himmel zu färben, ehe endlich die Sonne aufgeht und die Nebelschwaden über dem Krater langsam verdrängt. Nach einer halben Stunde wird’s spürbar wärmer. Dennoch zieht es die meisten Frühaufsteher schnell wieder in ihre Autos und so sind wir am Ende eine Zeit lang alleine auf dem Gipfel, ehe die ersten „Tagestouristen“ ankommen.

The Road to Hell … äh … Hana

Die Road to Hana ist eine der Hauptattraktionen Mauis. Beginnend beim Hauptort Kahului, wo auch der Flughafen ist, schlängelt sie sich hinauf in den Nordosten der Insel bis zum verschlafenen Ranchort Hana, der immerhin 709 Bewohner hat.

Marc an einem der wilden Surfstrände bei Kahului, wo die berüchtigte Road to Hana anfängt.

Marc an einem der wilden Surfstrände bei Kahului, wo die berüchtigte Road to Hana anfängt. 

Surferstrand bei Kahului

Surferstrand bei Kahului

Auf der 103,6 km langen, engen und kurvigen Straße passiert man 54 einspurige Brücken. Die Strecke gilt als fahrerisch anspruchsvoll. Wir verbringen auf der Road to Hana und ihren gefühlten 637 Kurven einen kompletten Tag. Hier ist tatsächlich der Weg das Ziel. Der führt mitten durch den Regenwald, an wilden, malerischen Stränden mit Sand in unterschiedlichsten Farben vorbei, durch kleine Hippiekommunen, zu Wasserfällen und Aussichtspunkten.

Zwischendurch stapfen wir über einen kleinen Wanderweg hoch zu einem Picknick Point, der leider recht enttäuschend, weil ohne Aussicht ist. Dafür gibt es jede Menge tropische Mücken, die vor allem an Marc Gefallen finden.

Nach drei Stunden auf der Road to Hana ist uns allen übel, nach sechs Stunden sind wir endlich auf der Hawaii State Route 31 und damit auf dem Heimweg. Ach ja: Wer zweifelt, ob sich das letzte Stück Straße (für normale Mietwagen „verboten“) befahren lässt… Jawoll, geht. Kein Problem.

Sunset Cruise auf Maui

An unserem letzten Abend besteigen wir einen Katamaran zu einer Sunset Cocktail Cruise, wobei wir lernen, dass in amerikanischen Häfen kein Alkohol ausgeschenkt werden darf. Sobald wir den Hafen verlassen haben, reicht die Crew uns Cocktails mit wohlklingenden Namen wie „Maui Sunrise“, an dem wir glücklich schlürfen. Dazu lassen sich freundlicherweise einige Wale an der Wasseroberfläche blicken und winken uns zum Abschied mit ihren Schwanzflossen. Da es auf Hawaii gesetzlich verboten ist, näher als 100 Yards an die Tiere heranzufahren, bewundern wir sie eher aus der Distanz. Trotzdem: ein beeindruckendes Erlebnis, diese Ozeanriesen.

Abschied auf Oahu

Am nächsten Tag ist unsere Zeit auf Maui schon wieder vorbei, und wir fliegen zusammen mit Marc nach Oahu. Dann heißt es endgültig Abschiednehmen. Während Marc noch ein bisschen auf der Insel bleibt, um schließlich via L.A. zurück nach Hause zu fliegen, geht es für uns weiter nach Neuseeland. Damit ist Hawaii nach knapp zwei Wochen schon wieder rum. Schön war’s, wenn auch ein teures Vergnügen.

Reisen durch die Zeit 

So besonders Maui für uns anfängt, so besonders hört es auch auf. Mit einem ganz speziellen Flug nämlich: Schon das AbflugDATUM ist besonders, denn wir fliegen am 29.2. ab. Den Tag gibt es bekanntermaßen nur alle vier Jahre. Darüber hinaus überfliegen wir auf dem Weg zu den Kiwis die Datumsgrenze, sodass wir erst am 2.3. wieder vom Flugzeug ausgespuckt werden. Den 1.3.2016 gibt es damit in unser beider Leben gar nicht!

Toilettenschilder mit Liebe zum Detail: die Damen tragen eine Blume im Haar und eine Lei, die Herren ein Hawaiihemd

Toilettenschilder mit Liebe zum Detail: die Damen tragen eine Blume im Haar und eine Lei, die Herren ein Hawaiihemd

Toilettenschilder mit Liebe zum Detail: die Damen tragen eine Blume im Haar und eine Lei, die Herren ein Hawaiihemd