Zu der 175.000-Einwohner-Stadt Potosi, in der wir drei Tage waren, können wir nicht allzu viel schreiben. Warum? Zwei Tage verbrachten wir krank im Hotelzimmer, am dritten Tag haben wir das wirklich sehenswerte Münzmuseum Casa de la Moneda und den Turm der Kirche San Fransisco besucht.
Silberminen von Potosi
Potosi liegt am Fuße des Cerro Rico (reicher Berg) auf gut 4000 Metern Höhe, was sie zur höchstgelegenen Stadt dieser Größe macht. Im 17. Jahrhundert hatte die Stadt die größte Silbermine des Spanischen Reichs und damit enorme Bedeutung. Sie florierte und war die reichste und größte Stadt des amerikanischen Kontinents. Noch heute lebt man hier vor allem von den ca. 6000 Minen, aber das Silber ist erschöpft und der Glanz von damals lange verflogen.
Casa de la Moneda
Der alte Glanz lässt sich höchstens noch auf einer geführten Tour durch die ehemalige Münzprägeanstalt, die inzwischen zum Museum umfunktioniert wurde, erahnen. Uns führte ein kleiner, stolzer und sehr freundlicher Bolivianer durch das Museum. Dabei ging er in seiner Rolle, die Geschichte von Potosi möglichst lebendig darzustellen, voll auf. Besonders wissenswert fanden wir, dass das Dollarzeichen $ offenbar von einem Prägestempel auf den Silbermünzen von Potosi stammt. Dabei wurden das S und das I von Potosi einfach übereinander gelegt.
Dort waren auch diverse Gemälde ausgestellt, einige mit Pferden. Das kuriose daran war, dass die indigene Bevölkerung keine Pferden kannte, weil die auf der Höhe nicht vorkamen. Das führte dazu, dass sie sich selbst überlegen mussten, wie die Köpfe von Pferden aussahen. Das Ergebnis waren disneymäßige Comicpferde mit großen Kulleraugen.
Auf dem Turm von San Fransisco
Halbwegs wieder bei Kräften stiegen wir noch auf den Turm der Iglesia y Convento de San Francisco hinauf, von wo aus wir einen wunderbaren Blick auf die Stadt hatten: