Das Elsass liegt in der Region Grand Est im Osten Frankreichs und im Herzen von Europa. Es lockt mit pastellfarbenen Fachwerkhäusern, kulinarischen Spezialitäten, Weingütern am Rande der Vogesen, Burgruinen, malerischen Landschaften und einem breiten kulturellem Angebot. Nach meiner ersten Elsass-Rundreise im Sommer habe ich einige Reiseblogger-Kolleg:innen nach ihren schönsten Orten im Elsass gefragt und ein buntes Potpourri an Elsass-Tipps bekommen. In diesem Beitrag erwarten dich die 13 Lieblingsorte im Elsass. Viel Spaß!
Aufgrund seiner wechselseitigen Geschichte, in der es mal unabhängig war, mal zu diesem und mal zu jenem Land gehörte, findet sich im Elsass ein lebendiges Spiel von Kulturen und Nationen. Die Bewohner:innen des Elsass sind Genussmenschen und geben viel Geld für Essen und guten Wein aus. Entsprechend breit ist das Angebot an Cafés, Brasserien und Restaurants, was auch dazu führte, dass ich auf meiner Elsass-Rundreise quasi immer etwas überfuttert war. Aber hey, Reisen und Essen gehört halt zusammen.
Ein lebendiges Wahrzeichen des Elsass ist der Storch, von dem du hier allerorts diverse Exemplare sichten kannst. Die Storchennester gehören zu den kleinen Ortschaften wie das Kopfsteinpflaster und die Fachwerkhäuser, für deren Liebhaber:innen das Elsass im Übrigen auch das reinste Eldorado ist. Insgesamt um die 2 Mio. Einwohner:innen hat die Region. Im Vergleich kommen jedes Jahr in etwa 25 Mio. Besucher:innen hierher. Das Elsass ist also nicht gerade ein touristischer Geheimtipp. Dennoch hat es unheimlich viele schöne Ecken. Die 13 schönsten Orte im Elsass möchten wir dir heute vorstellen:
Colmar: malerische Stadt im Herzen des Elsass
Colmar ist für mich die schönste Stadt im Elsass und das perfekte Ziel, wenn du das erste Mal in diese Region fahren möchtest. Die Stadt befindet sich im Herzen des Elsass und verkörpert dessen ganz besonderen Charme: eine Melange aus urigen Gassen, Fachwerkhäusern aus dem Mittelalter und genussvollen Versuchungen an jeder Ecke.
Die eine herausstechende Sehenswürdigkeit gibt es in Colmar nicht – die ganze Stadt ist ein sehenswerter Ort. Bei deinem Stadtbummel wirst Du an dem ein oder anderen bunten Fachwerkhaus stehen bleiben, das eine besondere Geschichte erzählen kann – etwa das Koifhus, das Maison des Têtes oder das Maison Pfister.
Wenn du durch die Straßen schlenderst, wird Colmar nach und nach Dein Herz erobern und du wirst dir vorkommen wie in einem Märchen. Diese magische Atmosphäre entsteht auch durch die vielen charmanten Plätze und den Fluss Lauch, der mitten durch die Stadt fließt.
Und doch besitzt Colmar ein ganz besonderes Juwel: das Museum Unterlinden: Dieses bei Kunstinteressierten weit über die Grenzen Frankreichs bekannte Museum befindet sich in einem ehemaligen Dominikanerkloster. Die umfangreiche Ausstellung zeigt Kunstschätze aus dem Mittelalter bis zur Renaissance sowie Werke moderner und zeitgenössischer Künstler:innen. Sehenswert!
Warum dich Colmar an Venedig erinnern wird und warum du Manneken Pis und die Freiheitsstatue von New York in der Stadt entdecken kannst, erfährst du in meinem Artikel über die → Top-Sehenswürdigkeiten in Colmar – das ganze Elsass in einer Stadt.
Dieser Elsass-Tipp ist von Nicolos Reiseblog: Dort bist du genau richtig, wenn du Nicolo auf seinen Entdeckungsreisen durch Europa und das angrenzende Mittelmeer begleiten möchtest.
Kayserberg: romantisches Juwel inmitten der Weinberge
Kayserberg ist ein malerisches Dörfchen, das inmitten der elsässischen Weinstraße und nur 10 km von Colmar entfernt liegt. Mit seiner mittelalterlichen Altstadt und der historischen Burg Kayserberg, die über den Dächern des Ortes thront, gehört Kayserberg definitiv zu den Highlights im Elsass. Von der Burg aus hat man einen wunderschönen Blick über die Weinberge, die sich rund um den Ort erstrecken. Von hier stammen berühmte elsässische Weine wie der Riesling oder der Gewürztraminer, die man auch bei lokalen Winzern verköstigen kann.
Wir waren über Ostern in Kayserberg, als dort bunte Ostermärkte stattfanden und die Kirschbäume in voller Blüte standen. Durch die engen Gässchen zu wandeln und die gut erhaltenen Fachwerkhäusern zu bestaunen, lohnt sich aber wahrscheinlich zu jeder Jahreszeit.
Im Dezember verwandelt sich Kaysersberg z.B. in ein Weihnachtswunderland. Der Weihnachtsmarkt gilt als einer der schönsten in der Region und bietet traditionelles Handwerk, elsässische Spezialitäten und festliche Dekorationen.
Kaysersberg ist im Übrigen auch der Geburtsort von Albert Schweitzer, dem berühmten Arzt und Friedensnobelpreisträger. Ein Museum im Dorf ist seinem Leben und Werk gewidmet und erzählt die Geschichte dieses bemerkenswerten Mannes.
Dieser Elsass-Tipp ist von Nadine vom → Familienreiseblog Planet Hibbel. Sie nimmt ihre Leser:innen mit auf abwechslungsreiche Reisen, die nicht nur Spaß machen, sondern die sie auch bewusst und respektvoll gegenüber der Natur, den Menschen und ihren Kulturen gestaltet.
Eguisheim: Fachwerk-Eldorado mit Störchen
Das Elsass hat unglaublich viele schöne Orte. Aber nur ein Dorf ist 2013 von zahlreichen Zuschauer:innen einer französischen Fernsehsendung zum schönsten Dorf Frankreichs gewählt worden: Eguisheim (dt. Egisheim). Wer einmal durch die engen Gassen des 1700-Einwohner:innen-Dorfs flaniert ist, die:der kann sich vorstellen, warum das so ist. In Eguisheim erwartet dich ein Stückchen Elsass wie aus dem Bilderbuch. Bunte Fachwerkhäuser reihen sich aneinander, Häuserfronten sind mit liebevollen Details dekoriert und auf den Dächern sitzen nicht selten Störche und klappern fleißig mit ihren langen Schnäbeln. Eingerahmt wir das Dorf zudem von unzähligen Weinbergen. Ja, in Eguisheim kann man es sich wirklich gutgehen lassen – und zudem noch einiges anschauen.
Der Place du Château de Saint Léon ist der wichtigste Platz von Eguisheim. Hauptattraktion dort sind die neoromanischer St.-Leo-Kapelle und die Burg Eguisheim. Man sagt, dass auf der Burganlage im Jahre 1002 Bruno von Eguisheim-Dagsburg geboren wurde. Besser kennt man ihn unter dem Namen Papst Leo IX., wie er sich nach seiner Wahl 1049 nennen durfte. Ob er tatsächlich dort das Licht der Welt erblickte, kann jedoch nicht sicher gesagt werden. Die St.-Leo-Kapelle auf dem Platz stammt aus dem 19. Jahrhundert und beinhaltet Fresken, die Szenen aus dem Leben von Papst Leo IX zeigen.
Hoch oben über Eguisheim findest du zudem die „Drei Exen“. Das sind keine Ex-Partner:innen von irgendjemandem, sondern Burgruinen, und zwar die Dagsburg, die Wahlenburg und die Burg Weckbund. Alle drei lohnen ebenfalls einen Besuch. Nach Eguisheim kannst du übrigens auch sehr gut eine Radtour von Colmar aus machen. Du kannst dir zum Beispiel ein E-Bike von Velo Libre ausleihen und durch die Natur an Weinbergen entlang bis ins kleine Eguisheim fahren (ca. 10 km).
Mehr Tipps für Eguisheim habe ich dir in diesem Artikel zusammengestellt → Eguisheim im Elsass: Das vielleicht schönste Dorf Frankreichs.
Dieser Elsass-Tipp ist von Die bunte Christine: Auf ihrem Reiseblog schreibt Christine vor allem über Reisen innerhalb Europas. Besonders angetan haben es ihr der Lago Maggiore und London, aber auch im Elsass ist sie gern unterwegs.
Saverne: Hafenstädtchen am Rhein-Marne-Kanal
Anreise mal anders: Wir kommen übers Wasser nach Saverne, genauer gesagt auf einem Hausboot. Die Tore der mächtigen Schleuse von Saverne öffnen sich, und schon wenige Minuten später machen wir in der Marina fest. Neben uns liegen weitere Schiffe, die den Canal de la Marne au Rhin befahren. Zum Sundowner am Abend trifft sich alles auf Deck. Der Blick hinüber aufs Rohan-Schloss ist ein Träumchen. Das Schloss wurde zwischen 1780 und 1790 errichtet. Vorbild: Versaille.
Zum Abendessen geht’s zurück an die Schleuse. Dieses Mal allerdings auf die hübsch eingedeckte Terrasse des Restaurants „La Marne“ neben der Schleuse, wo wir wunderbar tafeln: Galette Munster, Spätzle mit Pfifferlingssauce, dazu ein Gläschen Pinot Gris.
Der nächste Tag beginnt in der Boulangerie und Pâtisserie Boistelle. Sie liegt direkt an der beschaulichen Fußgängerzone mit dem pompösen Namen Grand Rue. Ob Törtchen oder Flûte – alles vom Feinsten hier!
Danach: Stadtspaziergang! Die Altstadt von Saverne präsentiert sich als bezauberndes Fachwerkensemble in den typischen Ockerfarben des Elsass. Das Zentrum ist schnuckelig, aber nicht verkitscht, gern besucht, aber nicht überlaufen. Ehrfürchtig wandeln wir durch die romanisch-gotische Eglise Notre-Dame und spitzen im Anschluss in den atmosphärischen Kreuzgang des ehemaligen Klosters der Récollets, der zu den schönsten im Elsass gehören soll. Danach spazieren wir zurück zum Hafen. Zeit für die Weiterreise. Leinen los!
Dieser Elsass-Tipp ist von Gabi und Michael vom Reiseblog Hier Da Dort. Die beiden sind hauptberufliche Reisebuchautoren und leidenschaftliche Parttime-Vanlifer. Ihre Themen: langsame Individualreisen in Deutschland, in Europa und in der Welt.
Wissembourg: das Tor zum Elsass
Wenn man aus nördlicher Richtung ins Elsass fährt, dann ist Wissembourg die erste Stadt hinter der deutschen Grenze. Das Tor zum Elsass in Frankreich hat rund 7500 Einwohner und bietet alles, was man mit dieser Region verbindet: Eine schöne Altstadt, schmale Gassen mit Fachwerkhäusern, historische Gebäude und kleine schmucke Läden und Cafés.
Wissembourg kannst du gut zu Fuß erkunden, am besten nutzt du den Parkplatz „Place de la Foire“, wenn du mit dem PKW anreist. Besonders schön finde ich die St. Peter und Paul Kirche, die St. John’s Kirche, das Rathaus und das Salzhaus. Zudem lohnt sich ein Rundgang an der historischen Stadtmauer und zum westlichen Wehr. Auch das alte Waschhaus am Lauterkanal sollte man bei einem Stadtbesuch mit einplanen. Zum Essen kann ich die Restaurants „La Couronne“ und „Restaurant du Saumon“ empfehlen, im Saumon kannst du gut zum Kaffeetrinken einkehren und im Sommer schön draußen sitzen.
Mehr Tipps für Wissembourg habe ich dir in diesem Artikel zusammengestellt → Wissenbourg: Das Tor zum Elsass in Frankreich.
Dieser Elsass-Tipp ist von Heiko: Auf seinem Reiseblog People Abroad schreibt er über Individual- und Aktivreisen, Wandern, Radfahren, Outdoor-Abenteuer, Städtereisen und Roadtrips als Schwerpunkte. Reiseziele sind Regionen in Deutschland, Europa und Länder auf anderen Kontinenten.
Hohkönigsburg: umwerfender Blick und ein Hauch von Tolkien
Sie thront auf 757 m Höhe am Ostrand der Vogesen auf einem großen Buntsandsteinfelsen: die Hohkönigsburg (frz. Château du Haut-Kœnigsbourg). Der beeindruckende Bau war das letzte Highlight und einer der schönsten Orte auf meiner Elsass-Rundreise diesen Sommer. Von den Mauern der Burg hast du einen schier endlosen Blick über die Landschaften des Elsass, auf Weinberge und kleine Dörfer. Mit etwas Wetterglück kannst du den Kaiserstuhl und einige nicht weit entfernte Burgruinen (zum Beispiel Ramstein oder Frankenburg) sehen.
Der ursprüngliche Bau war ein staufischer Reichsbau aus dem 12. Jahrhundert, wurde aber im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden belagert und niedergebrannt. Die Elsässer:innen schenkten die verfallene Burg schließlich 1899 Kaiser Wilhelm II. Ein cleverer Schachzug, denn Wilhelm II, stets darauf bedacht, seine Macht zu demonstrieren und mit den Außenposten seines Herrschaftsgebietes zu protzen, ließ die Hohkönigsburg Anfang des 20. Jahrhundert restaurieren und wieder aufbauen. Der Wiederaufbau gelang unter der Leitung von Bodo Ebhardts so fantasievoll, dass die neue Hohkönigsburg sogar einem Illustrator von Tolkiens Werken als Inspirationsquelle gedient haben soll! Und in der Tat erinnerten mich die verwinkelten Aufgänge zur Burg an die Zitadelle von Minas Tirith aus der Herr der Ringe. Bis heute ist das Château du Haut-Kœnigsbourg in sehr gutem Zustand und als beliebtes Tourist:innenziel erhalten.
Für deinen Besuch solltest mindestens zwei Stunden einplanen und ein Ticket online vorab buchen, um ein langes Anstehen zu vermeiden. Parken ist unkompliziert und kostenlos möglich, ein Café gibt es am Ende der Rundtour übers Burggelände, einen Imbiss außerhalb des ticketpflichtigen Bereichs.
Dieser Beitrag ist von Claudia von Weltreize. Schön, dass du schon hier bist ♥ Schau doch mal bei meinen → Elsass-Highlights auf Instagram vorbei. Dort findest du auch ein paar Videos, die ich während meiner Elsass-Rundreise aufgenommen habe.
Mulhouse: Geheimtipp mit Streetart
Mulhouse (dt. Mülhausen) war die erste Station meiner kleinen Elsass-Reise im Sommer. Ich war berauscht von der Fülle an grandiosem elsässischem Essen, studentischem Flair und Streetart. Die Stadt mit ihren knapp 110.000 Einwohner:innen ist ein Positivbeispiel für einen Ort, dem der Strukturwandel von der Industriestadt hin zur offenen, jungen und kreativen Student:innenstadt unaufgeregt gelungen ist. Im Gegensatz zu bekannteren Zielen im Elsass ist Mulhouse dabei touristisch noch ein Geheimtipp.
Ausgangspunkt einer jeden Mulhouse-Tour ist der zentrale Place de la Reunion inmitten der kleinen historischen Altstadt. Die hervorstechendsten Gebäude sind die neogotische Stephanskirche und das rosafarbene ehemalige Rathaus (Hotel de Ville), in dem sich heute das historische Museum befindet. Ein Überbleibsel der Textilindustrie, die früher prägend für die Stadt war, ist der jährlich herauskommende Weihnachtsstoff. Dieser eignet sich hervorragend als Mitbringsel für Daheimgebliebene. Mein Lieblingsrestaurant in Mulhouse war das reizende Auberge du Zoo, gleich neben dem botanischem und zoologischen Garten. Mein kulinarischer Elsass-Tipp: Lass dir Platz für Nachtisch und bestell einen „Café Gourmand“ – das war definitiv mein Elsass-Highlight.
Was mein Herz in Mulhouse aber besonders hat höher schlagen ist die viele Streetart in Form von Murals, Skulpturen, Paste-ups oder Guerilla Knitting. Ein Parkhaus wurde sogar kurzerhand in Graffitipolis umgewandelt. Sehenswert ist auch „Le MUR“, eine Wand, an der jeden Monat ein neues Streetart-Kunstwerk entsteht – und übermalt wird. Gegenüber in der Weinbar „Le Quille“ kannst du zudem sehr gut elsässische Wurst- und Käseplatten probieren. Ein besonderer Hingucker in Mulhouse sind auch die 200 vom Künstler Clet Abraham kreativ „verschönerten“ Straßenschilder. Eine Streetart-Tour kannst du bei der Tourist-Info buchen.
Dieser Beitrag ist von Claudia von Weltreize. Schön, dass du schon hier bist ♥ Alle meine Mulhouse-Tipps findest du im Artikel → Ein perfekter Tag in: Mulhouse.
Munster: mehr als Käse
Der niedliche Ort Munster (dt. Münster im Elsass) liegt im Munstertal, einem der schönsten Täler des Elsasses, nur 20 km von Colmar entfernt. Kern und Treffpunkt innerhalb der kleinen Stadt mit ihren rund 4.600 Einwohner:innen ist der schöne Marktplatz. Gleich daneben stehen die Überreste der Sankt-Gregorius-Abtei. Gegründet im Jahr 660, wurde hier erstmals die Herstellung des berühmten Munsterkäse (frz. fromage de munster) dokumentiert. Dies ist ein Weichkäse mit gelblicher Rinde, der im reifen Zustand einen sehr starken, aromatischen Geruch hat. Sehr empfehlenswert in Kombination mit einem Glas Rotwein der Region und oder als Mitbringsel!
Auf den alten Mauern der Abtei und auch anderen Gebäuden von Munster kann man den vielen Störchen beim Nestbau zugucken. Auf einem Spaziergang sollte man unbedingt auf der schön, restaurierten Hauptstraße (Grand Rue) entlang schlendern. Hier befinden sich kleine Geschäfte, die lokale Spezialitäten wie zum Beispiel den Munsterkäse anbieten. Der niedliche Ort ist der ideale Ausgangspunkt für Entdeckungstouren innerhalb des regionalen Naturparks “Ballons des Vosges”, der hervorragende Wandererlebnisse bietet. Ausklingen lassen solltest du deinen Tag in Munster in einem Restaurant entlang des Flusses Fecht, der den Ort durchzieht, beim Genuss eines traditionellen Flammkuchens (frz. tarte flambée).
Dieser Elsass-Tipp ist von Linda von Hiking the Alps: Auf ihrem Wanderblog schreibt sie über ihre Wanderungen in der Alpenregion, womit sie andere ebenfalls zum Wandern inspirieren und motivieren möchte; z.B. mit → Wanderung auf dem Feldbergsteig im Schwarzwald.
Notre-Dame du Schauenberg: Wallfahrtsort mit Genuss
Als Wallfahrtsort ist der Schauenberg bei Pfaffenheim an der elsässischen Weinstraße nicht sehr bekannt. Aber eine Reise zum kleinen Kloster 15 km südlich von Colmar mitten in den Weinbergen am Rheintal lohnt sich. Die Marienwallfahrten nach Notre-Dame du Schauenberg gibt es seit dem 15. Jahrhundert. Ursprünglich ließ sich hier ein Einsiedler namens Udalricus nieder. Die Marienstatue kam durch den Leibdiener einer Gräfin hierher. Der Diener betete stellvertretend um die Genesung seiner Herrin und ließ nach der Heilung das Gnadenbild zurück, aus dem dann die Wallfahrt entstand.
Heute ist die Betreuung der Wallfahrt eingebunden in die Gemeinde von Pfaffenheim und wird von indischen Schwestern betreut. Zugleich gehört die Kapelle seit 2018 in den Gebetsverbund Maria Mutter Europas und trägt deshalb auch den gleichnamigen Nebentitel. Rund um die Kapelle lässt es sich aber auch sprichwörtlich leben wie Gott in Frankreich. Vom Vorplatz hat man einen unendlich wirkenden Ausblick auf das Rheintal. Mitten in den Weinbergen gelegen, kann man hier auch sehr schön wandern und im Pilgerheim bei Notre-Dame du Schauenberg einkehren. Hier gibt es typisch elsässische Gerichte wie zum Beispiel Kalbfleisch-Pastete mit Kartoffeln und Gemüse. Und feine Weine gibt es hier natürlich auch.
Alle Tipps zu meinem schönsten Ort im Elsass habe ich dir in diesem Artikel zusammengestellt → Wallfahrt mit Genuss zu “Notre Dame du Schauenberg”.
Dieser Elsass-Tipp ist von Stefan von tourstory. Auf seinem Blog tourstory berichtet er über Kurzreisen im DACH-Raum, wo er häufig mit Wohnmobilen unterwegs ist.
Straßburg: die romantische Europastadt
Zu einem Besuch im Elsass gehört unbedingt der Abstecher nach Straßburg mit seinen knapp 285.00 Einwohner:innen dazu. Die Hauptstadt des Elsass und des Departements Bas-Rhin bietet sich auch als Ausgangspunkt für eine Entdeckungstour zu den schönsten Orten im Elsass an. Das tolle an Straßburg ist seine Mischung: Hier kannst du romantisch zwischen alten Fachwerkhäusern durchs pittoreske Gerberviertel spazieren und findest nicht weit entfernt mit dem Bahnhof, dem Europaparlament oder dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (MAMCS) einiges an moderner Architektur.
Neben dem MAMCS bietet die Stadt noch einige weitere spannende Museen und ebenfalls nicht verpassen darfst du das imposante Straßburger Münster mit seiner astronomischen Uhr. Im Sommer gibt es hier jeden Abend eine tolle und kostenlose Lichtshow. Zu den Klassikern gehört natürlich auch die Fahrt mit dem Ausflugsschiff einmal rund um die Altstadtinsel, die sogar zu UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Und anschließend lässt du dich am besten einfach durch die Stadt treiben und genießt das Flair von Strasbourg, wie die Europametropole auf Französisch heißt. Unbedingt probieren musst du übrigens auch die Flammkuchen oder das Choucroute, beides Elsässer Spezialitäten.
Alle Tipps zu meinem schönsten Ort im Elsass findest du in diesem Beitrag → Romantik pur: Ein Wochenende in Straßburg.
Dieser Elsass-Tipp ist von Britta von My Happy Places: Dort nimmt sie dich mit zu ihren Lieblingsplätzen rund um den Globus. Ob Kurzurlaub, Städtereise, Roadtrip oder Mikroabenteuer vor der Haustür – in Brittas Geschichten gibt es viel Inspiration und zahlreiche Ideen für die nächste eigene Tour.
Turckheim: Kleinstadtidyll mit Streetart-Surprise
Pastellfarbene Fachwerkhäuser, kopfsteingepflasterte Gassen und Fachgeschäfte mit feinsten französischen Delikatessen locken die Besucher:innen ins beschauliche Turckheim (dt. Türkheim). Die reinste Kleinstadtidylle, so, als hätte jemand die Zeit hier angehalten. Das Dorf mit seinen immerhin rund 3.800 Einwohner:innen liegt inmitten der reizenden Weinlandschaften im Naturpark Ballons des Vosges. Dabei ist Turckheim nur 6 km von Colmar und 12,5 von Munster entfernt, sodass du auch einfach einen Halbtagesausflug dorthin machen kannst.
Vermutlich wirst du die historische Altstadt durch einen der drei viereckigen Türme, die zu der Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert gehörten, betreten. Ein Blick nach oben lohnt sich, denn wahrscheinlich haben auf der Turmspitze ein paar Störche ihr Nest errichtet. Auch der alte Marktplatz „Place Turenne“ mit dem übriggebliebenen Turm der St.-Anna-Kirche, dem Hôtel de Ville (dt. städtisches Rathaus) und den pittoresken bunten Häusern ist sehenswert. Eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt ist das „Gasthaus zu den zwei Schlüsseln“ (frz. Hôtel des deux-clefs). Mein Restaurant-Tipp für Turckheim: die Brasserie „Restaurant de la Tour„. Probier dort auch als Nachtisch einen Café Gourmand und lass dich überraschen – mein absolutes Elsass-Highlight!
Eine Überraschung findet sich auch auf dem Weg nach Turckheim in den Weinbergen verborgen. Bei der Firma Arkédia (Adresse: 1 chemin du Heilgass) findest du eine 200 m lange und 2 m hohe Streetart-Mauer mit Murals von rund 30 Künstler:innen. Zusammen mit den Weinbergen eine umwerfende und unerwartete Kulisse. Die Streetart-Mauer ist erst kurz vorher im Sommer beim Streetart-Festival „Arkédi’Art“ entstanden. Sie wird immer mal neu besprüht, eine Rückkehr lohnt sich also.
Dieser Beitrag ist von Claudia von Weltreize. Schön, dass du schon hier bist ♥ Schau doch mal bei den anderen → Frankreich-Tipps hier vorbei.
Wingen-sur-Moder: wo Glasträume wahr werden
DEN einen Lieblingsort im Elsass gibt es für uns eigentlich nicht; denn in Eguisheim kaufen wir gerne Wein, in Colmar genießen wir bei Bartholdi Moules et Frites, in Riquewihr waren wir am Weihnachtsmarkt und in Straßburg haben wir das Münster bewundert. Aber was mich als Glas-Fan total vereinnahmt hat, ist der Ort mit dem – Pardon: hässlichen – Namen Wingen-sur-Moder (dt. Wingen an der Moder). Mit Moder ist zwar ein Fluss gemeint, aber das hilft nicht wirklich, nicht an Spinnweben & Co. zu denken, oder?
Anyway, in Wingen-sur-Moder befinden sich die Glasmanufaktur von Lalique, in die man ganz selten persönlich reinschauen darf, das Lalique Museum, das via Film Einblick in die Glasmanufaktur gewährt, und die Villa Lalique, der ehemalige Wohnort des Ausnahme-Glaskünstlers René Lalique. Zu dieser Villa gehört seit 2015 auch das preisgekrönte 2-Sterne-Restaurant, das vom berühmten Architekten Mario Botta konzipiert wurde und in dessen Küche die Chefs Jean-Georges Klein und Paul Stradner für kulinarische Träume sorgen. Nach der ersten (beruflichen) Begegnung mit diesen Künstlern stand fest: Unseren 30. Hochzeitstag verbringen wir zusammen mit den Trauzeugen genau dort! Inklusive exklusiver Übernachtung in Lalique-Design. Es war ein unvergessliches Wochenende! Als Erinnerung haben wir jetzt zwei Lalique-Schnapsgläschen zu Hause, welche die Trauzeugen im Museumsshop für uns gekauft haben.
Mit unseren Beiträgen nehmen wir dich gerne auf René Laliques Spuren mit in den nordwestlichen Zipfel der Region Grand Est, genauer: ins Département Bas-Rhin, das zusammen mit Haute-Rhin das Elsass bildet. Einmal dreht sich alles um die Villa, einmal um den kulinarischen Sternehimmel und einmal um die «Geheimnisse» der Glasproduktion. Am besten beginnst Du mit der Villa Lalique und der Geschichte des berühmten Besitzers: → vom Elsass und der bezaubernden Villa Lalique.
Dieser Elsass-Tipp ist von Inge von TravelExperience.ch: Inge hat ihr Hobby schon lange als Journalistin zum Beruf gemacht, und Heinz ist als Fotograf ebenfalls mit an Bord. Ende 2012 ist der Blog entstanden. Seitdem lässt Inge die Leser:innen von sehenswerten Zielen träumen.
Extratipp: Elsässer Weinstraße – bewusst genießen
Was viele Orte dieses Beitrags vereint ist, dass sie an der Elsässer Weinstraße liegen: Dazu gehören Pfaffenheim mit der Wallfahrtskirche Notre-Dame du Schauenberg, Eguisheim, Turckheim, Orschwiller mit der Hohkönigsburg und Colmar. In dieser Region wirst du vor allem diese sieben Rebsorten finden: (1) Riesling, (2) Pinot Blanc, (3) Gewürztraminer, (4) Pinot Gris, (5) Sylvaner, (6) Muscat sowie (7) Pinot noir, als einzige rote Rebsorte.
Bei deiner Elsass-Rundreise solltest du also unbedingt eine Weinprobe auf einem der 300 Weingüter machen und den guten, elsässischen Wein am Ort des Geschehens verköstigen. Ich habe dieses Vergnügen in Colmar gehabt. Dort gibt es insgesamt noch vier Winzer:innen direkt in der Stadt. Einer davon ist Karcher, ein Familienbetrieb in der dritten Generation. Auch hier werden vor allem Weißweine gekeltert, 90 Prozent laut eigenen Angaben. Karcher verkauft pro Jahr 45.000 bis 50.000 Flaschen, alles Bioweine. Ein Wein von einer:einem Elsässer Winzer:in ist gleichzeitig ein tolles Mitbringsel für Daheim. Von April bis November gibt es im Elsass außerdem ca. 50 Weinfeste.
Das Zeichen für die 170 km lange Elsässer Weinstraße ist eine goldene Traube mit Weinglas, unter der „Route des Vins d’Alsace“ steht. Die Weinstraße verläuft in Nord-Süd-Richtung am Rande der Vogesen durch die Weinanbaugebiete des Elsass. Der Genuss des Weins lässt sich dabei hervorragend mit dem der regionalen Küche verbinden, zum Beispiel mit Sauerkraut oder Zwiebelkuchen. Wenn du mehr über die Geschichte des Elsässer Weins und der Weinstraße wissen möchtest, kannst du auch das Weinmuseum in Kientzheim besuchen. Bist du gern zu Fuß unterwegs, bieten sich für dich die 46 Weinfußwege, viele mit Lehrpfaden und Infotafeln, an.
Dieser Beitrag ist von Claudia von Weltreize. Schön, dass du schon hier bist ♥ Schau doch mal bei den anderen → Frankreich-Tipps hier vorbei.
Best-of Elsass-Rundreise
Ich war im Sommer das erste Mal im Elsass unterwegs. Alle meine Highlights von dieser Reise findest du auf Instagram! Dort habe ich auch ein paar kleine Filme für dich gemacht. Schau doch mal vorbei:
→ zu den Elsass-Highlights auf Instagram ♥
Ich freue mich riesig, wenn du Weltreize dort folgst!
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Mehr Frankreich-Tipps
Inzwischen findest du eine kleine Kollektion von Frankreich-Tipps auf Weltreize:
Danke für diese tolle Seite, jetzt weiss ich wo ich hinfahre , super geschrieben. Danke Diana
Liebe Diana,
vielen Dank. Das freut mich. Das Elsass ist wirklich schön. Ich wünsche dir eine tolle Reise!
Sonnige Grüße
Claudia
Danke für diese tolle Zusammenstellung. Wir haben es genossen auch mit Essen und Trinken.
Liebe Gaby,
das freut mich. Ja, durchs Elsass kann man sich hervorragend durchschlemmen!
Schöne Grüße
Claudia
Wenig aus dem nördlichen Elsass
Das sind ja herrliche Beschreibungen! Aber ein wenig meckern darf ich trotzdem:
Ich habe den Odilienberg vermißt, ein Ort mit dem mich herrliche Erinnerungen (wie mit dem ganzen Elsass) verbinden – oder hab ich ihn nur übersehen?
Und dann noch was:
In korrektem Deutsch heißt es Bewohner und Bewohnerinnen und nicht Bewohner:inner – Nix für ungut –
Hallo Horst,
danke für den Hinweis. Der Odilienberg fehlt tatsächlich noch in der Sammlung. Vielleicht können wir ihn bei Gelegenheit ja mal nachtragen.
Schöne Grüße
Claudia
Danke für die Tipps! Colmar und Eguisheim sehen toll aus, Hohkönigsburg mit Tolkiens Verbindung ist ein Muss! Mulhouse als Streetart-Tipp und Munster für Käsefans sind super. Notre-Dame du Schauenberg kommt auf die Liste. Freu mich auf die Elsass-Rundreise!
Tolle Zusammenstellung der Elsässer Orte! Deine lebhaften Beschreibungen von Colmar und Eguisheim haben meine Vorfreude auf diese Städte verstärkt. Vielen Dank für die nützlichen Tipps!