Wellington ist die Hauptstadt Neuseelands und hat viel zu bieten. Welche Sehenswürdigkeiten du auch bei einem kurzen Aufenthalt in „Windy Welly“ – wie die Stadt liebevoll genannt wird – nicht verpassen solltest, von wo du den besten Blick hast, was das tollste Museum ist und wo es gutes Eis und leckeres Essen gibt, verrät dir in diesem Gastartikel Jenny vom Blog Weltwunderer. Darin erfährst du alles, was du für einen perfekten Tag in Wellington wissen musst, inklusive Parktipps.
Top-Sehenswürdigkeiten in Wellington
Wellington ist zwar die Hauptstadt Neuseelands, aber mit seinen ca. 210.000 Einwohner:innen immer noch recht überschaubar. Trotzdem gibt es hier einiges zu sehen, und auch das für Neuseeland so typische Herr-der-Ringe-Feeling bleibt hier nicht aus. Hier die drei wichtigsten Sehenswürdigkeiten Wellingtons:
(1) Sehenswürdigkeit Wellington: Waterfront
Nichts ist schöner als ein Abendspaziergang entlang der Hafenpromenade im Zentrum von Wellington. Auch wenn das atemberaubende, fantastische und obendrein kostenfreie Nationalmuseum Te Papa Tongarewa dann schon geschlossen ist, kann man im Sommer den Mutigen beim Sprung ins Hafenbecken zujubeln, die weisen Sprüche auf dem „Writers Walk“ lesen oder einen Cocktail an einer der zahlreichen Bars genießen, bis die Sonne untergegangen ist. Oder noch lange danach!
(2) Sehenswürdigkeit Wellington: Nationalmuseum
→ Te Papa Tongarewa – so heißt das Nationalmuseum von Neuseeland. Es ist nicht nur eine der Top-Sehenswürdigkeiten Wellingtons, sondern auch eines der besten Museen der Welt – wir haben da Erfahrung und sind ganz sicher! Seit 20 Jahren kann man sich hier, direkt an Wellingtons Waterfront, auf vier Etagen in zahlreichen Dauerausstellungen, einem Außenbereich und einer speziellen Kinder-Mitmach-Abteilung über Neuseelands Naturgeschichte, Kunst und Kultur der Maori und vieles mehr informieren. Die Ausstellungen sind fantastisch gemacht, Anfang 2019 wurden zwei komplett neue Bereiche eröffnet. Ein echtes Muss!
Der Eintritt für das Museum war lange frei, seit 2024 liegt er nun für internationale Besucher:innen über 16 Jahren bei 35 NZ-$ (Stand September 2024).
Öffnungszeiten: tgl. 10-18 Uhr
Tel.: +64 -04- 381 7000
Website → Te Papa Tongarewa
(3) Sehenswürdigkeit Wellington: Weta Cave
Jeder Herr-der-Ringe-Fan muss auf einer Neuseeland-Reise in der → Weta Cave vorbeischauen. Der große Unterschied zum anderen Pflichttermin, dem „Hobbiton Movie Set“ in Matamata: Hierher kommen keine chinesischen Tourist:innengruppen. Und man kann wirklich viel lernen, sogar wenn man kein Hardcore-Fan ist.
Es gibt geführte → Touren durch die Weta Workshops, die Studios, die für die Spezialeffekte der Herr-der-Ringe-Filme verantwortlich sind. Dort sind keine Fotos gestattet. Der Eintritt in den Weta Cave Shop und ins Minimuseum ist frei, die Touren durch die Studios sind kostenpflichtig und sollten vorab gebucht werden. Die Weta Cave liegt im Stadtteil Miramar, der der Hauptstadt Neuseelands den Beinamen „Wellywood“ eingebracht hat. Vom Zentrum sind es etwa 20 Minuten Fahrt.
Öffnungszeiten: tgl. 9-17 Uhr (25.12. geschlossen)
Tel.: +64 4-909 4035
E-Mail: bookings (at) wetaworkshop.co.nz
Website → Weta Workshop
Was kann man sich in Wellington sparen?
Die Regierung Neuseelands hat ihren Sitz natürlich auch in der Hauptstadt. Der berühmte Gebäude „Beehive“ ist aber bei genauer Betrachtung doch ziemlich hässlich. In Natura muss man weder ihn noch das neoklassizistische Parlamentsgebäude sehen; es sei denn, man hat eine Tour durch die Regierungsgebäude gebucht.
Schönster Blick auf Wellington
Wellington liegt eingezwängt auf einem kleinen Stück Land zwischen der Cook Strait und den Bergen der Rimutaka Ranges. Vom Mount Victoria Lookout, dem höchsten Punkt des gleichnamigen Stadtparks auf 186 m Höhe, hat man einen wunderbaren Panoramablick über die kompakte Innenstadt mit ihren hübschen bunten Holzhäusern, das weite natürliche Hafenbecken und den Flughafen. Wo sonst kann man Flugzeugen von oben bei der Landung zuschauen?
An klaren Tagen reicht der Blick bis zur Südinsel. Dank vieler Sitzbänke und Parkmöglichkeiten ringsherum kann man hier trotz Tourist:innenrummels gemütlich picknicken und auf den Sonnenuntergang warten. Vom Stadtzentrum ist es nur ein Katzensprung hinauf an die Stadtgrenze, ob mit dem Auto oder zu Fuß auf einem Wanderweg durch den Grüngürtel, der die Innenstadt umgibt.
Fortbewegung
Im Stadtgebiet kommt man zu Fuß oder mit Leih-Fahrrädern oder -Rollern (erstere gibt es an der Hafenpromenade) gut voran, den öffentlichen Nahverkehr (der eher schlecht ausgebaut ist) muss man nicht nutzen. Pflicht für Tourist:innen ist außerdem eine Fahrt mit der knallroten Standseilbahn, der „Cable Car“, die hinauf zum Botanischen Garten fährt und jede touristische Broschüre über Wellington ziert.
Parken in Wellington
Die meisten Reisenden kommen mit dem Auto oder Wohnmobil nach Wellington und bleiben maximal einen Tag, meistens sogar weniger – bis die Fähre auf die → Südinsel startet oder man eben seine Route auf der → Nordinsel weiterverfolgt. Ein Grund dafür ist die Parkplatznot: In den engen Straßen der Innenstadt findet man kaum Stellplätze für Wohnmobile. Es gibt auch keinen innerstädtischen Campingplatz; der nächste ist etwa 30 Minuten außerhalb. Selbst Hotels und Hostels haben kaum Parkplätze für so große Fahrzeuge.
An der Waterfront, wo an Wochenenden der Markt stattfindet, kann man aber ein Parkticket für 24 Stunden kaufen und legal über Nacht stehen. In den weiter außerhalb liegenden Stadtteilen gibt es einige legale, kostenfreie Stellplätze am Meer, die aber immer schnell belegt sind (zu finden über die Apps wie Campermate, WikiCamps New Zealand oder Rankers Camping NZ). Gute Planung ist hier vonnöten!
Café-Tipp Wellington
„Kaffee Eis“ verkauft aus einem mobilen Eiswagen am Frank Kitts Park am Hafen (wo es einen hübschen Spielplatz gibt) saugeiles italienisches Eis und echt guten Kaffee. → Vier weitere Filialen gibt es an der Oriental Bay, auf der Cuba Street und am Courtenay Place – beim Stadtbummel kann man sich durch alle Filialen probieren!
♥ Lieblingsessen
Natürlich gibt es in Wellington jede Menge Restaurants. Aber diese beiden Essens-Locations haben es mir besonders angetan:
Japanisch Essen
Neuseeland stürmt kulinarisch gerade vorwärts; neben leckerem traditionellem Essen wie „Fish and Chips“ und vielen Arten von „Pie“ lieben wir den starken Einfluss der asiatischen Küche, es gibt hier hervorragende japanische Restaurants.
Wir waren in Wellington sehr angetan vom „Kazu“ (heißt inzwischen Daruma Ramen) auf der Tory Street, nicht weit von der Waterfront. Authentisches japanisches Essen in authentischem japanischem Setting, inklusive einem wundervoll abgedrehten Kindermenü!
Öffnungszeiten: Fr.-So. 11:30-21:15 Uhr, Di.-Do. 11:30-15 Uhr und 17-21:15 Uhr
Tel.: +64 4-802 5298
Website → Daruma Ramen
Über den Wochenmarkt …
Ansonsten schlendern wir in Wellington am liebsten über den Wochenmarkt im Waitangi Park (Harbourside Market) und probieren uns durch die verschiedenen Stände.
Öffnungszeiten: sonntags 7:30-13 Uhr (im Sommer bis 14 Uhr)
Tel.: +64 4 495 7895
Website → Harbourside Market
Shopping-Tipps für Wellington
Wer Shopping mag, der sollte definitiv die verrückten Boutiquen auf der Cuba Street durchkämmen, Wellingtons berühmtester Einkaufsstraße. Wir haben unser Geld in Wellington allerdings woanders ausgegeben: Als Herr-der-Ringe-Fans der ersten Stunde gehört ein Besuch in der Weta Cave für uns zu jedem Wellington-Besuch. Und die hat einen sehr gut sortierten Souvenirshop …
Wellington-Tipps für Regenwetter
Im kostenfreien Nationalmuseum Te Papa kann man, wenn man will, mehrere Tage verbringen und von Naturgeschichte bis moderner Kunst alles mitnehmen, was geht. Einen Regentag bekommt man dort locker herum, sicher auch zwei. Auch wenn in Wellington (aka „windy Welly“) weniger der Regen als starker Wind die Urlaubsplanung durcheinanderbringen kann.
♥ Lieblingsort: Waterfront
Ich liebe die Waterfront von Wellington, besonders am Abend. Wenn man hier entlangspaziert, kommt man ganz automatisch an den nettesten Restaurants und Parks vorbei. Man kann mit der Statue „Solace in the Wind“, die so typisch für „windy Welly“ ist, die Nase in den Wind halten. Man kann mutigen Wasserfreund:innen bei waghalsigen Sprüngen ins Hafenbecken zuschauen – dafür gibt es sogar einen Sprungturm und mehrere Sprungbretter. Auf den Boden aufgemalte Schilder erinnern daran, was wichtig im Leben ist bzw. sein sollte: „Slowzone“, steht da ganz groß. „Everybody’s pathway to enjoy. It’s the Wellington way!“ Und wenn dann die Sonne untergegangen ist, leuchtet die Skyline von Wellington fast so schön wie in New York!
♥ Lieblingsfoto: Solace in the Wind
Mein Lieblingsfoto aus Wellington zeigt die Statue „Solace in the Wind“, die an der Waterfront von Wellington aufs Wasser schaut und dabei fast hineinzufallen droht – gehalten wird sie scheinbar vom starken Gegenwind, der so typisch für Wellington ist. Die Hauptstadt Neuseelands hat uns bei unseren bisher drei Besuchen aber immer mit herrlichem Sonnenschein begrüßt, aus eigener Erfahrung kann ich diesen Ruf also nicht bestätigen.
Im Herbst 2018 war ich mit meiner Familie zum dritten Mal in Neuseeland; für meine älteste Tochter war es das zweite Mal, sie ist inzwischen 14 und überlegt, ein Schuljahr im Ausland zu verbringen. In Wellington sagte sie, als wir an dieser Statue vorbeischlenderten, zum ersten Mal mit leuchtenden Augen: „Hier könnte ich mir vorstellen zu leben!“ Wir werden also ganz bestimmt wiederkommen und hoffentlich noch viel mehr Zeit in Wellington verbringen.
Wellington-Tipps weitersagen!
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Über Jenny vom Blog Weltwunderer
Jenny ist freie Lektorin und Redakteurin und bloggt seit 2011 auf → Weltwunderer über ihre Reisen mit Kindern. Vor allem geht es dabei um Neuseeland, das Herzensreiseziel der Familie. Zwei Monate lang hat Jenny mit ihrem Mann und den zwei Kindern das kleine Land am anderen Ende der Welt erkundet. Kind Nummer drei hat Neuseeland inzwischen ebenfalls gesehen, und heute ist Jenny eine Expertin für Familienreisen in Neuseeland.
Tipps für Städtereisen: perfekter Tag!
Dieser Artikel gehört zur Serie „Ein perfekter Tag in“, in der dir zumeist Gastautor:innen kompakt Highlights und Insidertipps für eine Städtereise verraten, sodass du, auch wenn du nur wenig Zeit hast, trotzdem das Wichtigste auf dem Zettel hast. Schau doch auch mal → bei den anderen perfekten Tagen vorbei!
MEHR Neuseeland-Tipps
Auf der einjährigen → Weltreise waren wir ebenfalls in → Neuseeland und haben in einigen Artikeln darüber geschrieben:
- Neuseeland: 15 Lieblings-Apps für deine perfekte Camper-Rundreise
- Queenstown: Actionhochburg mit Ferienlagerambiente
- Te Anaus unechte Glühwürmchen und die Fjorde des Milford Sound
- Franz-Josef-Gletscher: teurer Quickie mit Helikopter
- Pancake Rocks: Fontänen so hoch wie Wolkenkratzer
- Tongariro Alpine Crossing: Neuseelands spektakulärste Tageswanderung
Ich habe mich sehr gefreut, meine Lieblingsstadt in Neuseeland auf eurem Blog vorzustellen! Beim Schreiben hab ich schon wieder so Sehnsucht bekommen – unser letzter Besuch in Wellington ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her, seufz…
Viele Grüße
Jenny
Hey Jenny,
vielen Dank nochmal für den tollen Beitrag. Ich hab beim Einfügen auch ziemliche Neuseeland-Sehnsucht bekommen! Bei uns sind es jetzt allerdings inzwischen schon 3,5 Jahre her :( So ein wunderbares, verwunschenes Land!
Viele Grüße
Claudia
Hi Jenny,
Neuseeland steht schon lange auf unserer Reise-Wunschliste. Dein Beitrag hat noch viel mehr Lust dazu gemacht. Wellington ist ganz klar ein Muss auf unserer Reise. Vielen Dank für deinen Bericht und die vielen tollen Tipps.
Bettina
Best of Ludwigsburg
Liebe Bettina,
vielen Dank, das freut mich! Macht bloß nicht den Fehler, den so viele Neuseeland-Reisende machen, und plant nur einen halben Tag für Wellington ein – die Stadt hat so viel zu bieten!
Viele Grüße
Jenny