Du bist das erste Mal in Peking oder hast nicht viel Zeit in der chinesischen Hauptstadt? Heute nimmt dich Linni mit zu den Top-Sehenswürdigkeiten Pekings, verrät die besten Peking-Tipps und viele kulinarische Highlights. Nicht fehlen dürfen dabei: die Chinesische Mauer, die Verbotene Stadt, der Yonghegong-Tempel, der Kohlehügel mit umwerfendem Blick, Pekingente und andere kulinarische Empfehlungen, der Art District 798, das Nationalmuseum am Tian’anmen-Platz und jede Menge Ideen für das perfekte Mitbringsel. Alle Zutaten also, die du für einen perfekten Tag in Peking brauchst.
Top-Sehenswürdigkeiten Pekings
Peking – amtlich Beijing – ist die Hauptstadt Chinas und liegt im Norden des Landes. Der Verwaltungsdistrikt Peking hat knapp 22 Mio. Einwohner:innen, die Kernstadt immerhin 7,7 Mio. Die Stadt ist das politische Zentrum Chinas und mit ihrer über 3000-jährigen Geschichte reich an Kultur und Sehenswürdigkeiten. Zu den Highlights der Stadt nehme ich dich heute einmal mit. Mit den Top-Sehenswürdigkeiten Pekings geht es los:
Peking-Sehenswürdigkeit #1: Chinesische Mauer
Die Chinesische Mauer (auch Große Mauer) ist DIE Sehenswürdigkeit für Peking-Besucher:innen – natürlich! Sie nimmt aber allein wegen der Anfahrt schon ein paar Stunden in Anspruch. Also lieber einen weiteren Tag einplanen, ansonsten früh aufstehen! Peking-Tipp: Mit öffentlichem Verkehr ist der Abschnitt Badaling am einfachsten zu erreichen, Mutianyu – fast noch schöner – ist nicht ganz so leicht zu erreichen. Schön sind auch die „wilden“, unrestaurierten Abschnitte, dafür empfiehlt sich eine geführte Kleingruppe inkl. Transport.
Anfahrt Chinesische Mauer bei Badaling
Mit dem Schnellzug von Beijing North nach Badaling Great Wall, je Richtung ca. 30 Minuten Fahrt, gesamt knapp 7 Euro. Von der Bahnstation sind es drei Minuten Fußweg bis zur Seilbahn (empfehlenswert, wenn die Zeit knapp ist) oder 800 Meter bis zum Eingang des Fußwegs.
Öffnungszeiten Chinesische Mauer
- November-März: 7:30 bis 18 Uhr
- April-Juni/September-Oktober: 6:30 bis 19 Uhr
- Juli-August: 6 bis 19:30 Uhr
Eintritt Chinesische Mauer
Tickets müssen derzeit vorab gebucht werden (Hotels helfen gern!), 40 RMB (Nebensaison November-März 35 RMB). RMB ist die Abkürzung für die chinesische Während Renminbi bzw. Chinesischer Yuan. Aktuell sind 40 RMB = 5,64 Euro (Stand: Frühjahr 2022).
Peking-Sehenswürdigkeit #2: Verbotene Stadt
Die Verbotene Stadt liegt mitten im Herzen Pekings. Rote Mauern, goldene Dächer und allein durch die schiere Größe unglaublich beeindruckend. Seit 1987 ist sie von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen worden. Mein Peking-Tipp: Mit dem Audioguide kannst du gut auf eigene Faust losziehen. Eine Stunde reicht, um das Wichtigste zu sehen. Man kann sich hier aber auch stundenlang aufhalten. Nicht verpassen sollte man den kaiserlichen Garten.
Öffnungszeiten: 8:30-17 Uhr, Nov.-Mrz. 8:30-16:30 Uhr, Mo. zu
Tickets: müssen vorab über die offizielle Webite gebucht werden
Preise: 60 RMB, Nov.-Mrz. 40 RMB
Website → Verbotene Stadt
Peking-Sehenswürdigkeit #3: Tian’anmen-Platz
Die Verbotene Stadt kannst du quasi auf dem Weg, quasi im Vorbeigehen, mit dem Tian’anmen-Platz (Platz am Tor des Himmlischen Friedens) verbinden. Er ist das Zentrum der Stadt und mit 40 ha der größte öffentliche Platz der Welt. bis zu 1 Mio. Menschen können sich hier versammeln!
Anfahrt: Wenn du mehr vom Tian’anmen-Platz sehen willst, nimm die Linie 2 bis Qianmen, Exit A und überquere den Platz an den Toren vorbei in Richtung Norden.
!!! Reisepass nicht vergessen, ohne kommt man nicht auf den Tian’anmen, gleichzeitig ist die Passnummer das Ticket. !!!
Peking-Sehenswürdigkeit #4: Yonghegong
Yonghegong – umgangssprachlich als der Lamatempel bekannt (auch Yonghe-Tempel) – zählt zu den schönsten Pekinger Tempelanlagen und ist der größte Tempel seiner Art außerhalb Tibets ist. Zu der besonderen Atmosphäre trägt bei, dass hier noch aktive Mönche leben, dazu der Geruch von Weihrauch und Musik. Sehr beeindruckend ist der riesige aus einem einzigen Stück geschnitzte Buddha aus Sandelholz in der letzten Halle. Wenn die Zeit es erlaubt, sollte man vor oder nach dem Besuch hier noch ein bisschen durch die umliegenden Hutongs – die typischen Pekinger Altstadtgassen – spazieren gehen.
Eintritt: 25 RMB
Öffnungszeiten: 9-16:30 Uhr, Nov.-Mrz. 9-16 Uhr
Was können wir uns sparen?
Pekingoper! Wenn man nicht gerade ein erfahrener Fan ist, kann das für unsere westlichen Ohren in voller Länge unheimlich anstrengend werden. Stattdessen lieber die Varieté-Show im Laoshe-Teehaus besuchen, wo man einen Querschnitt der chinesischen Kultur präsentiert bekommt, auch eine Pekingoper ist dabei – und alles in leicht verdaulichen Häppchen.
Ebenfalls nicht empfehlenswert: der Zoo. Ja, es gibt Pandas hier, aber die ganze Anlage ist ziemlich deprimierend. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Zoos, aber hier ist viel Luft nach oben in Sachen Tierhaltung. Vor Kurzem hat dann auch noch einer der Pandas versucht zu türmen und ist über den Zaun geklettert, so wirklich sicher ist das also möglicherweise auch nicht.
Schönster Blick auf Peking
Vom Kohlehügel aus auf die Verbotene Stadt und darüber hinaus! Wunderschön und zu allen Jahres- und Tageszeiten und bei jedem Wetter und jeder Sicht empfehlenswert. Das kann man auch gut mit dem Besuch der Verbotenen Stadt verbinden, wenn man die am Nordausgang verlässt, muss man nur die Jingshan Front Street überqueren. Parkeintritt 2 RMB und dann den Hügel hinauf.
Café-Tipp für Peking
Das Café Zarah ist nicht weit von Trommel- und Glockenturm entfernt und befindet sich in einem alten Hutonghaus. Wenn dir in Peking nach einem guten europäischen Frühstück ist: das ist der Ort dafür! Inspirierende Atmosphäre, viele Ausstellungen und Events, es gibt auch leckere vegetarische und vegane Gerichte.
Öffnungszeiten: Di.-So. 10-12 Uhr, Mo. zu
Website → Café Zarah
Restaurant-Tipps für Peking
Klar, Pekingente sollte man probiert haben, das kann bei Dadong oder Quanjude gut tun (beides Ketten mit mehreren Filialen in der ganzen Stadt), gehobener im Duck du Chine, familiärer und günstiger, aber ebenso gut im Jingzun Peking Duck Restaurant (beides in Sanlitun).
Ein kulinarisches Highlight in China sind mit Sicherheit Jiaozi (Dumplings). Naheliegend, dass sich mein Lieblingsrestaurant auf Jiaozi spezialisiert hat: das „Baoyuan Jiaozi Wu“ in der Maizidian Street 6 (15 Minuten Fußweg von Metro Liangmaqiao).
Jiaozi gibt es hier nicht nur mit den traditionellen, sondern auch mit kreativen Füllungen wie KungpaoChicken (ohne Chilistücke), allen erdenklichen Gemüsesorten in verschiedenen Kombinationen. Auf Wunsch wird der Nudelteig bunt gefärbt. Auch die übrigen Gerichte lassen keine Wünsche offen, besonders empfehlenswert sind der gebratene Lotus und die „colorful eggplants“. Das Preisniveau ist günstig, die Atmosphäre familiär. Bei Ausländer:innen und Chines:innen ist das Restaurant gleichermaßen beliebt. Die Kellner:innen sprechen zwar kein Englisch, sind aber hilfsbereit und die Karte ist aussagekräftig bebildert und chinesisch/englisch.
Öffnungszeiten: tgl. 10:30 bis 22:30 Uhr
Lieblingsladen in Peking
In der Liulichang Cultural Street versteckt sich gegenüber der Nummer 122 zwischen vielen anderen entzückenden Läden das Geschäft von Painter Xu, der wie sein Vater und Großvater Meister des „inside bottle paintings“ ist. Diese hübschen kleinen Fläschchen sind ein großartiges, sogar personalisierbares Mitbringsel, was im Reisegepäck auch nicht viel Platz wegnimmt. Je nach Größe und Aufwand des Bildes zahlt man 100 RMB (ca. 14 Euro, Stand Frühjahr 2022) aufwärts.
Peking-Tipps für Regentage
Peking hat unglaublich viele Museen, allen voran das riesige Nationalmuseum am Tian’anmen. Hier kann man gut und gerne einen ganzen Tag verbringen. Mit einem Schirm bewaffnet ist auch ein Ausflug in den Art District 798 eine gute Idee, dort von Galerie zu Galerie gehen, zwischendrin in einem der vielen Restaurants oder Cafés einkehren.
Für Leute, die Shopping mögen, sind Silk oder Pearl Market sicher interessant, oder eine der vielen riesigen Malls, z.B. die China World Mall im Central Business District oder das Parkview Green in der Nähe des Ritan Parks.
Spartipps für Peking
Hier meine besten Spartipps, um Peking günstig zu erkunden:
- Hutongs – die lebendigen, bunten Altstadtgassen
- 798 Art District
- CBD mit seinen Skyscrapern
- das Olympia-Gelände mit Bird’s Nest und Ice-/Watercube
- Panjiayuan-Antikmarkt
- Qianmen Street: Fußgängerzone südlich vom Tian’anmen
- vom Trommel- und Glockenturm hinüber zum Shichahai und den See umrunden
- Museen (viele kosten keine Eintritt, u.a. das Nationalmuseum und das Mao-Mausoleum)
- Parks (viele kostenlos, einige mit 2-5 RMB Eintritt = 30-70 Eurocent)
Perfekte Mitbringsel
Seidentücher und Bambusschals, Glücksknoten, von innen bemalte Fläschchen, Tee (natürlich!) und Teegeschirr, Fächer und chinesische Sonnenschirme, Kühlschrankmagneten, Maomützen, bedruckte T-Shirts, Scherenschnitte, Stäbchen, Gewürze – es gibt nichts, was es nicht gibt.
Viele Chines:innen kaufen vakuumierte Pekingente in aufwendigen Geschenkboxen – das wäre eher nicht mein Geschmack.
♥ Lieblingsort & Lieblingsfoto
Der Sommerpalast gehört zu meinen Pekinger Lieblingsorten. Die historischen Gebäude, der See, die Berge in Sicht, die schöne, grüne Anlage. Das Bild ist ganz aktuell: der Sommerpalast mit dem zugefrorenen Kunming-See. Diesmal war ich solo da, aber ich war hier auch schon mit Familie und Besucher:innen, und bisher hat es immer allen gefallen – und oft hat sich das für uns ganz unwirklich, wie ein schöner Traum angefühlt: Wie krass, wir sind in Peking. Zusammen! Für mich einer der schönsten Orte in Peking.
Fortbewegung
Peking hat ein gut ausgebautes, sauberes und sicheres U-Bahn-Netz, in dem man sich auch ohne Chinesischkenntnisse gut zurechtfinden kann, es gibt englische Beschriftungen und Ansagen. Damit kann man fast alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gut erreichen. Eine Fahrt vom Lamatempel zum Tian’anmen-Platz kostet 3 RMB – Metrofahren ist unschlagbar günstig.
Anreise
Wer viel Zeit hat, kann mit der Transsibirischen Eisenbahn anreisen. Ansonsten gibt es den alten Hauptstadtflughafen in Shunyi und den neuen in Daxing.
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Über Linni von ombidombi
Ich bin Linni und lebe seit 2015 mit meinem Mann und unseren beiden jüngsten Kindern in Peking. Ohne Arbeitserlaubnis habe ich viel Zeit, die Stadt zu erkunden und darüber zu schreiben: über die klassischen Sehenswürdigkeiten Pekings und eher abseitige Ziele, aber auch über den Alltag als Deutsche in Peking. Und selbst nach bald sieben Jahren gibt es immer noch so vieles zu entdecken, nicht nur, weil sich in China alles so schnell ändert. Hier habe ich über → Pekings TOP 10 in fünf Tagen geschrieben – da finden sich noch mehr Tipps.
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