Galapagos-Inseln: Anreise mit Hindernissen

Als begeisterte Taucher sollte der einwöchige Trip auf einem Tauchboot rund um die Galapagos-Inseln ein absoluter Höhepunkt unserer Weltreise sein. Welch ein Schock, als wir am Flughafen in Quito ankommen, um nach Baltra/Galapagos zu fliegen: CANCELLED steht da in großen roten Buchstaben hinter unserer Flugnummer auf der Anzeigetafel!

Flug nach Galapagos gestrichen

Mein Herz rutscht in die Hose. Hektisch gehen wir zum Flugschalter unserer Airline Avianca. Die Dame dort versucht uns zu beruhigen: „Alle unsere Flüge heute sind zwar ausgebucht, aber machen Sie sich keine Sorge, wir zahlen das Hotel und morgen können Sie ja fliegen.“ Ich mache ihr klar, dass das für uns keine Option ist, weil wir unser Tauchboot noch heute von Baltra ablegt – mit oder ohne uns. Und das Tauchboot hat uns 7000 Euro gekostet (Ich weiß, unvernünftig viel Geld, aber alle anderen Tauchboote sind noch teurer). 

Einzige Hoffnung: Dass auf der Maschine der Fluggesellschaft LAN um 11.55 Uhr noch zwei Plätze frei sind. Nach 15 nervenzehrenden Minuten dann die Entwarnung: Wir kommen mit. Auch das Tauchboot wird auf uns warten. Welch eine Erleichterung!

 

Viele Formalien für Galapagos

Doch auch abgesehen von diesem Aufreger ist einiges anders bei einem Flug zu den Galapagos-Inseln: Aufgrund der strengen Einreisebestimmungen wird (für je 20 US-Dollar) unser gesamtes Gepäck gründlich überprüft. Ob wir Tiere, Früchte oder andere „verbotene“ Lebensmittel mit uns führen? Anschließend werden die Rucksäcke verplombt.

 

Desinfektion im Flieger

Im Flugzeug die nächste Vorsichtsmaßnahme: Wenige Minuten vor der Landung gehen zwei Stewardessen durch den Flieger und „desinfizieren“ mit einem Spray das Handgepäck, um ggf. Insekten abzutöten, wie sie erklären. Ehrlich gesagt, sieht es mehr nach Show aus. Aber die Botschaft ist klar: Nichts, was das empfindliche und einzigartige Öko-System der Galapagos-Inseln beeinflussen könnte, soll auf die Inseln gelangen. Denn die Hälfte aller hier lebenden Tierarten gibt es nur auf Galapagos – nirgendwo sonst auf der Welt! Das macht die Inseln so besonders.

Direkt nach der Landung, bei der Einreise, muss jeder Besucher eine Nationalparks-Gebühr von 100 US-Dollar entrichten. Stolzer Preis – zahlbar nur in bar (was Galapagos kostet, findet Ihr hier).

 

That’s Galapagos!

Da der Flughafen außerhalb auf der Insel Baltra liegt, dauert es noch eine ganze Weile, bis man endlich im Ort Puerto Ayora auf der Hauptinsel Santa Cruz ankommt: Mit dem Flughafenbus ca. 10 Minuten zu einer kleinen Fähre, Gepäck wieder umladen, rauf die Fähre, ein paar Minuten über die Meerenge tuckern, wieder Gepäck umladen, dann weiter mit Bus oder Taxi – je nach Geldbeutel.

Wir werden hingegen direkt vom Flughafen abgeholt und zum Tauchboot gebracht und sparen uns damit diesen umständlichen Weg. Nebenbei gesagt, könnte man den kleinen Kanal, der die Inseln Baltra und Santa Cruz trennt, auch gut mit einer Brücke verbinden. Als wir einmal einen Galapageño danach fragen, warum keine Brücke gebaut wird, sagt er nur „That’s Galapagos!“ , was wir in den folgenden Wochen noch öfter als Erklärung hören werden…

Galapagos besteht im wesentlichen aus 18 Inseln, von denen fünf bewohnt sind. Ähnliche Gepäck-Kontrollen wie am Flughafen werden an den Häfen durchgeführt, sobald man auf eine andere Insel wechselt. 

 

Umweltschutz auf Galapagos

Auch überall sonst wird auf die Regeln zum Schutz von Natur und Umwelt hingewiesen: Selbst organischer Abfall, wie Bananenschalen, darf nicht einfach weggeworfen werden. Kein Tier darf gefüttert werden, weder Vögel noch Schildkröten, Leguane oder Seelöwen. Den Tieren darf man sich nicht mehr als zwei Meter nähern. Berühren ist dementsprechend tabu. Doch, wie es nun mal so ist, müssen wir immer wieder feststellen, dass Touristen die Regeln oft mehr oder weniger ignorieren. Schade.

 

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