Nachdem wir  auf der → Weltreise 11 Wochen in Südamerika verbracht haben, geht es für uns mit dem 2. Flug unseres Round-the-World-Tickets von Quito weiter nach Mittelamerika. Diese 11 Wochen lassen wir hier in unserem Südamerika-Fazit Revue passieren lassen, geben Tipps zu allen wichtigen Themen, verraten dir, welche Unterkünfte und Restaurants uns in Südamerika am besten gefallen haben und worauf du sonst noch achten solltest.

Südamerikanische Länder

Diese südamerikanischen Länder haben wir bisher besucht. Bis auf Kolumbien alle auf unserer einjährigen Weltreise. 

Unsere genaue Route findest du → hier.

Transportmittel in Südamerika

In allen Ländern, die wir bereist haben, gab es ein sehr gut ausgebautes Busnetzwerk mit komfortablen Bussen. Das machte das Herumreisen flexibel und unkompliziert. Trotzdem: Der Subkontinent hat gigantische Ausmaße, Europa ist dagegen winzig. Deswegen: zwischendurch mal zu fliegen, ist sehr angenehm. Ein Auto haben wir nie gemietet, gelegentlich sind wir Taxi gefahren, was gemeinhin recht günstig war.

Busfahren in Südamerika - weit verbreitet und unkompliziert

Busfahren in Südamerika – weit verbreitet und unkompliziert

Klima in Südamerika

Natürlich gibt es in Südamerika diverse Klimazonen und es kommt ja auch immer auf die Reisezeit an, aber von Oktober bis Mitte Dezember war es kälter als wir erwartet hatten. So waren wir nicht nur bei –10°C nachts in der Uyuni-Salzwüste froh, dass wir langärmlige Unterhemden, Handschuhe und eine Thermostrumpfhose dabei hatten. Hier hat sich das Zwiebelprinzip unbedingt bewährt.

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Zum Sonnenaufgang in der Salar de Uyuni in Bolivien

Sprache in Südamerika

Spanischspanischspanisch. So gut wie niemand spricht Englisch in Südamerika, nicht mal wenn er im Touristenbüro oder im Hotel arbeitet. Wir konnten zumindest ein bisschen Spanisch. Wie wir das in → Buenos Aires in einem Kamikaze-Konversationskurs gerlernt haben, kannst du im Artikel Hablas espanol? lesen.

In Buenos Aires haben wir noch einen Sprachkurs absolviert.

In Buenos Aires haben wir noch einen Sprachkurs absolviert.

Insgesamt war das mit dem Spanisch oft eine Herausforderung, gerade, wenn mal nicht alles rund lief. Selbst wenn wir eine Standardfrage nach dem xten Mal recht flüssig auf Spanisch stellen konnten, von der in rasantem Tempo gegebenen Antwort haben wir oft aber nur Bahnhof verstanden. Rückblickend sind wir also Herrn Voss vom Reisebüro Reisefieber dankbar, dass er uns zu verstehen gab, ohne Spanisch besser erst gar nicht die Reise anzutreten.

Eat Well, Travel Often

Das traditionelle Essen in Südamerika soll vor allem eines: satt machen. Deswegen gibt es meistens nicht nur eine, nein zwei Sättigungsbeilagen, wobei REIS unangefochten auf Platz 1 steht. Dazu Kartoffeln oder Pommes und auf jeden Fall Fleisch oder Fisch. Auf Gemüse oder Salat wird gern verzichtet. Ansonsten spielt Blätterteig eine tragende Rolle, z. B. bei Empanadas oder Tortas etc. Insgesamt konnten wir uns wunderbar durchfuttern, auch wenn wir es versäumt haben, Meerschweinchen (Cuy) in → Cusco zu probieren.

Unterkünfte in Südamerika

Hostels sind auch für Leute jenseits der 20 die beste Art zu wohnen, jedenfalls wenn es dort auch Doppelzimmer gibt. Vorteil: Küche und Kühlschrank können mitbenutzt werden, die Aufenthaltsbereiche sind meist gemütlich eingerichtet und man kommt leichter mit anderen Reisenden ins Gespräch.

Gemütlicher Aufenthaltsbereich im Hostal Frankenstein in Cusco

Gemütlicher Aufenthaltsbereich im Hostal Frankenstein in Cusco

Gesundheit / Hygiene in Südamerika

Im folgenden kommen unsere ganz persönlichen Erfahrungen. für Details zu einzelnen Ländern besucht ihr am besten die Seite des Auswärtigen Amtes.

  • Antibiotika wird sehr schnell verschrieben.
  • In Bolivien gibt es keine Seife.
  • In ganz Südamerika darf man das Toilettenpapier nicht in die Toilette werfen, da die Spülung zu schwach ist. Es muss in den Mülleimer geschmissen werden (Ausnahme: der neue Flufghafen in Quito). Man gewöhnt sich aber schnell daran.

Überall der Hinweis ...

Überall der Hinweis …

Toilettenpapier gehört in den Papierkorb.

Toilettenpapier gehört in den Papierkorb.

Ist Südamerika sicher?

Sicherer als erwartet. Es gab zwar einige Situationen, in denen wir uns – sagen wir mal – ungemütlich gefühlt haben (z.B. beim Anschlag auf unseren Nachtbus oder auch in La Paz oder in → Salta), aber wir wurden nie bedroht und haben keine wirklich brenzlige Situation erlebt.

Reisekosten Südamerika

Südamerika war insgesamt günstiger als erwartet, wobei die täglichen Kosten von Land zu Land stark variierten. Hier unsere Durchschnittskosten pro Land, Tag und Person:

  • Argentinien: 59 Euro
    (20 Tage, inkl. Sprachkurs 1 Woche in → Buenos Aires, exkl. Flug zu den Iguazu Wasserfällen)
  • Bolivien: 32 Euro
    (13 Tage, exkl. Flug Sucre —> La Paz)
  • Chile: 58 Euro
    (3 Tage, San Pedro de Atacama)
  • Ecuador: 34 Euro
    (exkl. Galapagos, 7 Tage, inkl. Arztbesuch)

    • Ecuador: 71 Euro
      (13 Tage, inkl. Galapagos, exkl. Tauchsafari 3500 Euro p.P., exkl. Flüge bis auf Quito –> Baltra)
    • Galapagos: 82 Euro
      (10 Tage, exkl. Tauchsafari, inkl. Flug Quito –> Baltra)
  • Peru: 44 Euro
    (19 Tage, inkl. Flug Nazca-Linien: 75 US-$ p.P., inkl. Machu Picchu)
  • Kolumbien: 76 Euro
    (29 Tage, inkl. Tauchen und div. Inlandsflüge)

Tipp: Unsere Reisekosten erfassen wir übrigens mit der App „Trail Wallet“ (für iPhones). Die kostet zwar etwas (wir haben 5 Euro bezahlt), aber es macht auch wirklich Spaß, sie zu benutzen. Ich verwende sie inzwischen durchgehend seit 4 Jahre. Für Android-Geräte haben wir viel Gutes über die App „Trabee Pocket“ gehört.

#ausgereizt in Südamerika

Seilbahn in La Paz Bolivien

Seilbahn in La Paz, Bolivien

Das hat uns nicht gefallen: Unter dem Schlagwort „ausgereizt“ berichten wir dir immer davon, wenn wir von irgendwas nicht begeistert oder sogar enttäuscht waren und glauben, dass der Besuch dieses Ortes oder der Sehenswürdigkeit oder eine Reiseart nicht empfehlenswert sind:

  • Weniger große Städte besuchen – die sind anstrengend und ähneln sich mit der Zeit.
  • → Nachtbusfahrten sind für lange Strecken zwar grundsätzlich eine gute Idee (zumal man die Kosten für eine Übernachtung spart), nur wenn man nicht schlafen kann, sind sie einfach nur nervig, man kann ja nicht mal aus dem Fenster gucken. Nach drei dieser Nachtbusfahrten haben wir deshalb andere Möglichkeiten der Weiterreise bevorzugt.
  • Bootsfahrt bei den → Iguazu-Wasserfällen, bei der man gefühlt IN einen der Wasserfälle fährt. Ist zwar ganz witzig, aber den restlichen Tag läuft man klitschnass durch den Park :(
  • Flug über die Nazca-Linien, fällt unter die Kategorie: eher enttäuschend, kann man machen, wenn man Geld übrig hat und es auf dem Weg liegt, aber kein Muss.
  • → Arequipa, zumindest, wenn man vorher schon in Sucre und Cusco war.

#reizvoll: To-Dos fürs nächste Mal

  • Kolumbien besuchen.
    Das haben wir auf der Weltreise leider nicht geschafft, aber so viel Gutes gehört, dass wir inzwischen dort waren. Und, was sollen wir sagen? Es ist traumhaft schön und inzwischen sogar mein Lieblingsland in Südamerika (Galapagos mal ausgenommen): Kolumbien-Rundreise: Tipps für 4 unvergessliche Wochen
  • Von Buenos Aires aus nach Uruguay (Colonia del Sacramento).
  • Länger auf → Galapagos und in Ecuador bleiben, grundsätzlich länger an den einzelnen Orten bleiben (dafür lieber einen Stop weniger einlegen), Stichwort: Slow Travel, zumal das auch viel günstiger ist.
  • Einen weiteren Sprachkurs, vielleicht auch Einzelstunden, z. B. in → Sucre (Bolivien).

#reizend: Geheimtipps Südamerika

Das hat uns in Südamerika am besten gefallen:

Kulinarische Tipps

  • Etwas teurer, aber lohnenswert: „Indio Feliz“ in Aguas Calientes, Peru, nach einem anstrengenden Machu-Picchu-Tag
    Indio Feliz in Aguas Calientes

    Indio Feliz in Aguas Calientes

  • Alfajores, das sind Süßigkeiten, von der Kette Havanna (Argentinien)
  • Bixi Coffee House in → Salta, Argentinien: großartiger Kaffee, gutes Essen und schnelles Wifi
    Bixi Coffee House in Salta

    Bixi Coffee House in Salta

  • Abendessen bei Livemusik im Barras in → San Pedro de Atacama, Chile
    Live-Musik im Barras

    Live-Musik im Barras

  • Abendessen im Wohnzimmerrestaurant „Café Monterosso“ in Sucre, Bolivien
  • Burger und Sandwiches im „La Lucha“ in Lima, Peru
  • Diverse Steaks auf dem Lavastein im „Zigzag“ in Arequipa, Peru, zwar nicht gerade mehr ein Geheimtipp, aber immer noch sehr empfehlenswert, wenn auch etwas teurer
  • Unterschiedlichste Sorten von Kartoffeln im „Hatunpa“, Arequipa, Peru
    Auswahl an Kartoffeln im Hatunpa in Arequipa

    Auswahl an Kartoffeln im Hatunpa in Arequipa

  • Mittagsmenü im „Tapa Tape Ole“ in Cusco, Peru, und unseren #weltreize-Kommentar an der voll beschriebenen Wand finden.
    Wände im Tapa Tapa Ole

    Wände im Tapa Tapa Ole

  • Frisch gepresster Fruchtsaft auf dem Markt von Cusco, Peru (bloß nicht weglaufen wenn der Becher leer ist, es wird noch zweimal nachgeschenkt!)
  • Abendessen beim kleinen Italiener „Café San Blas“, Quito

Tipps für Unterkünfte

Frankenstein: ein schrecklich nettes Hostel

Das Frankenstein-Motto wird im gleichnamigen Hostal in Cursco (Peru) voll ausgelebt.

  • Hostal Frankenstein“ in → Cusco, Peru
  • Eine Nacht auf der Isla del Sol verbringen und den Tieren beim Nachhauselaufen am Abend zuschauen, Titicacasee, Bolivien
  • „Galapagos Morning Glory“ auf Santa Cruz, Galapagos, Ecuador

Tipps für Aktivitäten

  • Tour zu den Geysiren von San Pedro de Atacama, Chile
  • Free Walking Tour in La Paz, Bolivien
  • Bootstour zu den → Ballestas, Peru
  • Zugfahrt mit dem Panoramazug von Inca Rail von Aguas Calientes bis nach Olantaytambo, Peru
    Panoramazug von/nach Aguas Calientes

    Panoramazug von/nach Aguas Calientes

Lesetipp

In der Sprachschule in Argentien haben wir Simone kennengelernt, die dorthin ausgewandert ist. Sie beitreibt auch den Blog → Argentinien 24/7, den wir dir sehr ans Herz legen möchten, falls du eine Reise nach Argentien planst.

Fazit Südamerika

Bevor wir zu unserer Weltreise aufgebrochen sind, hatten wir vor Süd- und Mittelamerika den größten Respekt, weil wir noch keinerlei Erfahrungen mit diesen Subkontinenten hatten und Sprache, Distanzen, Sicherheit und Kriminalität überhaupt nicht einschätzen konnten. So hatten wir einen für uns „dicken Brocken“ direkt zu Beginn der Weltreise. Vor Ort war fast alles unkomplizierter und sicherer als gedacht. Nur die Sprache war eine tägliche Herausforderung, aber die Länder Südamerikas mit ihren unvergleichlichen Landschaften (die Anden im Allgemeinen, Salar de Uyuni), Orten (Machu Picchu, Iguazu Wasserfälle) und Kulturen (z.B. → Friedhöfe) haben uns absolut in ihren Bann gezogen.


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Tipps und Tricks Suedamerika