Auf die 2,5 Monate in Südamerika folgten zwei in Mittelamerika, wo wir von Mitte Dezember bis Mitte Februar waren. Auch vor Mittelamerika hatten wir größten Respekt. Wie es uns tatsächlich ergangen ist, lest ihr in unserem Mittelamerika-Fazit inklusive einer Übersicht unserer Kosten pro Person, Tag und Land und jeder Menge Tipps. 

Bereiste Länder Mittelamerikas

Diese sechs Länder Mittelamerikas haben wir bereist (in alphabetischer Reihenfolge):

Die gesamte Route findest du bei Weltreiseroute.

Transportmittel 

Während wir in Südamerika vor allem von dem hervorragend ausgebauten Busnetz angetan waren, ist das Vorankommen für uns in Mittelamerika vielfältiger und manchmal schwieriger. Auch weil wir Nachtbusse über lange Strecken vermeiden wollen, sind wir relativ viel geflogen (z.B. Guatemala City nach Flores für 120 Euro p.P.).

Transportmittel Mittelamerika: - hier: per Boot über den Atitlan-See

Transportmittel Mittelamerika: – hier: per Boot über den Atitlan-See

In Costa Rica führen alle längeren Busverbindungen über die Hauptstadt San Jose, was die Fahrzeiten zum Teil enorm verlängert. Um dies zu vermeiden, haben wir manchmal erhebliche Mehrkosten in Kauf genommen, um z.B. mit einem privaten Shuttle die Strecke direkt zu fahren.

In Guatemala haben wir kleinere Strecken (z.B. von Antigua zum Lago de Atitlan) mit Minibussen für Touristen gemacht. Die sogenannten Hühnerbusse (Chicken Busses), in denen die Einheimischen fahren, haben wir nicht benutzt. Von Flores (Guatemala) zur kleinen Karibikinsel Caye Caulker (Belize) und weiter nach Tulum (Mexiko) konnten wir problemlos mit Bus-Boot-Kombinationen reisen. Nach Cancun mit dem Bus war ebenfalls entspannt machbar, Cancun ist schließlich eine der Hauptschlagadern des mexikanischen Tourismus.

Auf Kuba hatten wir uns aus Kostengründen gegen ein Auto entschieden, auch, weil wir gehört hatten, dass es im Falle eines Unfalls sehr schnell zu sehr haarigen Situationen kommen und man ggf. das Land nicht verlassen kann. Aber auch ohne eigenes Auto lässt sich Kuba sehr gut bereisen, gibt es dort doch ein gut ausgebautes Touri-Busnetz von Viazul, Transtur und Co. Für ungewöhnlichere Routen kann man sich außerdem gut zu viert ein Taxi nehmen.

Dominik stoppt einen Streetart-Bus in Tulum, Mexiko.

Dominik stoppt einen Streetart-Bus in Tulum, Mexiko.

Klima in Mittelamerika

Wir waren von Mitte Dezember bis Mitte Februar in Mittelamerika und dort war es deutlich wärmer als vorher in Südamerika. Die drückende Hitze in Panama wurde nur von kurzen, aber heftigen tropischen Regenfällen unterbrochen. In Guatemala war es zwar heiß, aber das Klima nicht mehr so feucht. Danach bewegten wir uns nur noch im karibischen Raum, in dem man am besten nur am Strand liegt. Langärmlige Unterwäsche kam in Mittelamerika also nicht mehr zum Einsatz, dafür öfter die Badehose.

Wettervorhersage auf Caye Caulker, Belize

Wettervorhersage auf Caye Caulker, Belize

Sprache

Spanisch ist immer noch die Sprache Nummer 1, aber insgesamt bröckelte die Sprachfassade im Vergleich mit der großen Schwester Südamerika doch etwas.

Glücklicherweise versteht man die wichtigen Dinge auch mit geringen Spanischkenntnissen.

Glücklicherweise versteht man die wichtigen Dinge auch mit geringen Spanischkenntnissen.

Vorsicht vor dem Krokodil

In Belize z.B. ist die Landessprache Englisch. In Panama City mit seinem internationalen Flair hat manchmal jemand Englisch gesprochen, ebenso in Cancun und Havanna, den beiden alten Damen des Tourismus. Aber in den restlichen Ländern Mittelamerikas konnten wir unsere dürftigen Spanischkenntnisse nochmal so richtig ausreizen.

Essen in Mittelamerika

In Sachen Essen ist Mittelamerika weitaus vielfältiger als Südamerika. Wenigstens in Panama, Costa Rica und Guatemala gab es wieder fast alles, was der Reisemagen begehrt. Mexikos Küche schuf dann schon wieder ein gewisses Südamerika-Feeling, wobei die Nachos mit grandioser Guacamole vieles wett gemacht haben.

Abendessen in Tulum, Mexiko: Nachos, Guacamole und Bier aus der Region

Abendessen in Tulum, Mexiko: Nachos, Guacamole und Bier aus der Region

Kuba war am Ende unserer Mittelamerikareise ein herber Schlag in den Magen, war doch die Speisekarte sehr überschaubar: Eier, Brot ohne Aufstrich und Obst zum Frühstück, abends Reis mit wahlweise Schwein, Hühnchen oder Fisch. Gelegentlich tauchte am Tellerrand eine Deko-Gurken- oder Tomatenscheibe auf, die es aber wegen der Magen-Darm-Infektions-Risikos großräumig zu ignorieren galt. Trotzdem gab es besonders dort auch einige Highlights, was die Bar- und Restaurantszene angeht, wie ihr später bei den Tipps sehen werdet.

 

Unterkünfte in Mittelamerika

Weiterhin vor allem Zimmer mit eigenem Bad in Hostels, gelegentlich war ein Hotel günstiger. In Mexiko haben wir einmal Glamping ausprobiert, was ganz witzig war. Letztlich hat uns der relativ hohe Preis für den relativ geringen Komfort aber nicht überzeugt.

Auf Kuba traten dann die Casa Particulares auf den Plan: Zimmer mit Kühlschrank und eigenem Bad, die von Privatleuten vermietet wurden. Da es hier kein Internet gab, haben wir uns bis auf das erste Zimmer immer spontan vor Ort Casas gesucht. Weil die Casas für die Kubaner eine sehr gute Möglichkeit sind, einfach Geld zu verdienen, gab es ein großes Angebot und wir mussten nie lange suchen.

Unsere Casa in Viñales: pretty in pink

Unsere Casa in Viñales, Kuba: pretty in pink

 

Gesundheit / Hygiene in Mittelamerika

Das übliche Magen-Darm-Risiko, ansonsten vergleichbar mit Südamerika. Hinzu kommt in Guatemala die Zika-Mücke, die dort neuerdings ihr Unwesen treibt, die aber vor allem für Schwangere eine Gefahr darstellt. Weiterhin wandert das Toilettenpapier in den Mülleimer, nicht in die Toilette, aber daran sind wir inzwischen gewöhnt. Für die Einreise nach Kuba benötigt man eine Bescheinigung von der Krankenversicherung auf Spanisch, in der bestätigt wird, dass man versichert ist. Bei uns wollte die allerdings niemand sehen. Bei der Einreise nach Panama wollten sie dafür Dominiks Nachweis über die Gelbfieberimpfung sehen, womit wir zu dem Zeitpunkt nicht mehr gerechnet hatten, was aber vermutlich daran lag, dass wir Bolivien zuvor bereist hatten.

 

Ist Reisen in Mittelamerika sicher?

Wir haben uns auch in Mittelamerika immer sicher gefühlt, auch wenn wir dafür einige Maßnahmen ergriffen haben. In Panama-City haben wir beispielsweise abends/nachts gewisse Stadtteile vermieden bzw. sind nur mit lizensierten Taxis gefahren. In Guatemala haben wir vor Tankstellen, Banken oder bei Privathäusern oft Sicherheitskräfte mit schweren Schusswaffen gesehen, und auch die häufigen „Waffen-verboten-Schilder“ waren ein klares Indiz für das erhöhte Gefahrenpotenzial.

Verbotsschild in einer Bank in Antigua (Guatemala), die von bewaffneten Sicherheitskräften geschützt wird.

Verbotsschild in einer Bank in Antigua (Guatemala), die von bewaffneten Sicherheitskräften geschützt wird.

Nachtbusfahrten haben wir vermieden, sind aber ohne Polizeischutz zu einem Aussichtspunkt gewandert. Im Reiseführer wurde zwar dazu geraten, einen Touristen-Polizisten mitzunehmen. Die Locals meinten aber, die Gegend sei sicher und das sei reine Geldmacherei. Den Touristen-Polizisten hätten wir nämlich selbst für den Geleitschutz bezahlen müssen. Guatemala-Stadt galt als unsicher, weshalb wir es ausgelassen haben. Auf Kuba haben wir uns hingegen total sicher gefühlt, dort gibt es kaum Kriminalität an Touristen, weil diese extrem hart bestraft wird.

Wenn du wissen möchtest, wie es sich so in Guatemala-Stadt lebt und arbeitet, dann schau doch mal bei Manu vom Blog WorldCalling4Me vorbei, die dort seit 2018 als Lehrerin für Deutsch und Englisch arbeitet.

 

Reisekosten Mittelamerika

Die Länder Mittelamerikas, die wir besucht haben, sind kostenmäßig nur schwer miteinander zu vergleichen. Costa Rica, das sehr stark von Amerikanern bereist wird, hat ein eher hohes Preisniveu, wobei wir auch noch Weihnachten und Silvester dort verbracht haben. Dahingegen waren Panama, Belize und Kuba (noch) recht günstig. Aber das hängt natürlich stark davon ab, wie schnell man reist (je schneller desto teurer) und was für Aktivitäten man bucht. Hier unsere Durchschnittskosten pro Land, Tag und Person:

No money? Big problem.

  • Belize: 45 Euro
    (7 Tage, exkl. Tauchen im Blue Hole = 220 Euro p.P. für 3 Tauchgänge)
  • Costa Rica: 76 Euro
    (16 Tage, inkl. Weihnachten und Silvester)
  • Guatemala: 54 Euro
    (8 Tage, inkl. Flug Guatemala City —> Flores)
  • Kuba: 45 Euro
    (17 Tage, inkl. Tauchen in der Schweinebucht = 23 Euro pro Tauchgang x 3 Tauchgänge)
  • Mexiko: 57 Euro
    (7 Tage, inkl. Anreise mit Boot und Bus aus Belize, exkl. Cenote-Tauchen = 156 Euro p.P. für 3 Tauchgänge)
  • Panama: 45 Euro
    (4 Tage)
Mit Bargeld fahren wir auch in Mittelamerika am besten.

Mit Bargeld fahren wir auch in Mittelamerika am besten.

#ausgereizt // das hätten wir uns sparen können…

  • Manuel-Antonio-Nationalpark: Details findest du in einem Extra-Artikel dazu.
  • Cancun: gigantische Bettenburgen im endlosen Strand, Absteigen in der Nähe des Busbahnhofs, alles übervölkert mit Touristen und solchen, die Geld an ihnen verdienen möchten.
  • Tauchen am Blue Hole – viel Geld (220 Euro p.P. für die Tagestour mit 3 Tauchgängen) für wenig Blue Hole (Tauchgang = 25 Minuten) / Massenabfertigung
  • Playa Giron über Nacht: trostlos bis deprimierend, obwohl gut und günstig zum Tauchen. Besser: früh los, z.B. von Cienfuegos und nur zum Tauchen hin, oder aber in den etwas teureren Nachbarort Playa Larga.
Über Wasser vollkommen trostlos: das ehemalige, kubanische Urlaubsparadies Playa Giron

Über Wasser vollkommen trostlos: das ehemalige, kubanische Urlaubsparadies Playa Giron

#reizvoll // das würden wir nächstes Mal machen…

  • Nicaragua besuchen
  • Länger in Guatemala bleiben
  • Tauchen in Cozumel und überhaupt noch mehr auf der Yucatan-Halbinsel in Mexiko
  • Den Rest von Kuba anschauen
  • Sprachkurs in Antigua
  • Mehr Rafting in Costa Rica, denn – wie wir jetzt wissen – es ist dort vergleichsweise günstig
  • Bootsfahrt durch die Naturbucht von Cienfuegos, Kuba

 

#reizend // unsere Tipps

Lecker in Mittelamerika

  • Apfelstrudel mit Vanilleeis im Teatro Nacional in San Jose, Costa Rica
  • Eiskaffee im Vela Latina am Strand von Samara, Costa Rica
Definitiv ein Highlight: ein Eiskaffee in der Nachmittagshitze am Samara Beach

Definitiv ein Highlight: ein Eiskaffee in der Nachmittagshitze am Samara Beach

  • Erdbeersmoothies in Costa Rica
  • Kaffee & Kuchen im Rain Forest Café in La Fortuna, Costa Rica

Kaffee, Kuchen und ein Erdbeersmoothie für Dominik im Rain Forste Café

  • Café Orchid in Monteverde, Costa Rica

Alles köstlich im Orchid Coffee in Monteverde

  • Frühstück im „Y tu piña tambien…“ in Antigua, Guatemala
  • Essen und Mojitos nach Art des Hauses im Villa de Chef in Flores, Guatemala

Cocktails sind in Mittelamerika oft sehr günstig.

  • Abends ins Batey in Tulum, Mexiko
  • Guacamole und Nachos in Mexiko
  • Abendessen für unter 2 Euro im Antojitos – La Chiapaneca in Tulum, Mexiko
  • Frühstück im Café arcángel in Havanna, Kuba
  • Mittagessen im Café Artes in Havanna, Kuba
  • Mittagessen im Fumero Jaqueline – Boutique und Cafe, wunderschön gelegen am Plazuela del Angel in Havanna Vieja, Kuba
  • Gebäck und Kaffee von der Panderia Dulceria San Jose in der Hauptflaniermeile von Havanna Calle Obispo, Kuba
Günstiges Gebäck und ideal, um dem Treiben auf der belebten Calle Obispo zuzuschauen.

Günstiges Gebäck und ideal, um dem Treiben auf der belebten Calle Obispo zuzuschauen.

  • Abendessen im La Trofeo in Havanna, Kuba
  • Abendessen im schwedisch-kubanischen Restaurant Casa Miglis in Havanna, Kuba
  • Abendessen im La Guarida in Havanna, Kuba, allein das Gebäude ist spektakulär, besser reservieren! Hier wurde auch für den Film „Fresa y Chocolate“ (Erdbeer und Schokolade) gedreht.
  • Cocktails im Sia Kara Café in Havanna, Kuba
Könnte auch überall in Europa sein, trotzdem schön: das Sia Kara Café in Havanna

Könnte auch überall in Europa sein, trotzdem schön: das Sia Kara Café in Havanna

  • Essen im San Jose in Trinidad, Kuba
  • Abendessen im Sol Andino in Trinidad, Kuba: Essen im Museum ist, als esse man in einem Museum. Das Restaurant ist so geschnitten wie eine Wohnung und auch so eingerichet, aber eben wie eine Wohnung aus längst vergangenen Zeiten. Wir hatten das Glück, dass ein Trio Musik gemacht. Besser reservieren.
  • Abendessen im El Olivo in Viñales, Kuba

 

Übernachtungstipps

  • Lemon Inn in Panama City, Panama
  • Luz la Luna in San Jose, Costa Rica
  • Secreto La Fortuna, Costa Rica
  • Casa Rosa in Tulum, Mexiko, sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • Hostel Mundo Joven in Cancun, Mexiko, zentrale Lage, wenn man auf der Durchreise ist
  • Confort Habana, die Casa von Maidenis, sehr posh und eine ganz andere Welt, in Havanna, Kuba
  • Café arcángel in Havanna, Kuba, die vermieten einige wenige Zimmer, unten kann man dann gleich lecker frühstücken
  • Casa von Magaly „La Zoyla“ in Trinidad, Kuba

 

Actiontipps

  • einen ganzen Tag Zeit für den Panama-Kanal lassen
  • Ziplining in Monteverde, Costa Rica
  • Rafting bei der Arenal Rafting Company in La Fortuna, Costa Rica
  • Nachmittagsyoga um 17 Uhr in San Marcos am Lago Atitlan, Guatemala
  • Überfahrt mit dem Boot von Flores nach Santa Elena und Wanderung bis zum Baum, Guatemala
Ausflug auf den Aussichtsbaum bei Flores

Ausflug auf den Aussichtsbaum bei Flores

 

Lesetipp

In Sachen Costa Rica können wir euch sehr den Blog Tropenwanderer empfehlen. Dort findet ihr viele aktuelle Tipps, Infos zu Projekten, Mietwagen und Spanischkursen, also alles, was das Herz von Reisejunkies begehrt. Außerdem haben sie als Logo ein Faultier. Wer kann da schon widerstehen?!

 

Fazit Mittelamerika

Sechs Länder in 8,5 Wochen war dann doch etwas ambitioniert, sodass wir den Ländern kaum gerecht werden konnten. Am Kürzesten waren wir mit vier Tagen in Panama, am längsten mit 17 Tagen auf Kuba. Genau wie vor Südamerika hatten wir vor Mittelamerika einen Heidenrespekt, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Unsere größte Angst war, überfallen oder ausgeraubt zu werden, aber irgendwie ist wieder alles gut gegangen, sodass wir eine sorgenfreie, ereignisreiche, unvergessliche Zeit zwischen Strand (z.B. Caye Caulker) und Ruinen (z.B. in Tikal oder Tulum) und jeder Menge Action (z.B. in La Fortuna) hatten, nur ein bisschen kurz war’s.


Unser Südamerika-Fazit findet ihr hier.