Vor keinem anderen Land auf unserer Weltreise habe ich so viele Sicherheitsbedenken wie vor Guatemala. Doch da auch etliche unserer Freunde von ihren Urlauben dort schwärmen, nehmen wir das Land in unsere → Weltreiseroute auf – und werden nicht enttäuscht. Da wir Guatemala-Stadt überspringen, wird das bunte Antigua unsere erste Station.

Kriminalität in Guatemala

Die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes zu → Guatemala klingen wahrlich beunruhigend:

„Guatemala hat eine sehr hohe Kriminalitätsrate. Taschendiebstähle, Entführungen zwecks Lösegelderpressung, Vergewaltigungen und andere Gewalttaten werden im ganzen Land und zu jeder Tageszeit verübt. Häufigkeit und Brutalität nehmen sogar noch zu. Meistens werden Schusswaffen eingesetzt.“

In der Hauptstadt Guatemala-Stadt sei es besonders schlimm:

„Raubüberfälle auf Touristen werden in der ganzen Stadt und ihrer Umgebung verübt. Meistens sind die Täter bewaffnet.“

Und auch Johannes, der Freund einer Arbeitskollegin, der in Guatemala-Stadt lebt, warnt uns: Die Sicherheitslage sei im Moment nicht gut. Wir entschließen uns daher, um die Hauptstadt einen großen Bogen zu machen und direkt vom Flughafen mit einem Shuttlebus nach Antigua zu fahren, das rund eine Stunde entfernt liegt.

App-Tipp: Um uns auf ein Land vorzubereiten, schauen wir immer auch auf die Seite des Auswärtigen Amtes. Das geht auch bequem übers Handy mit der kostenlosen App „Sicher Reisen“ vom Auswärtigen Amt, die wir dir sehr ans Herz legen möchten. 

15 Tipps, was du auf keinen Fall in Guatemala machen solltest, hat Manuela vom Blog → WorldCalling4Me für dich. Nr. 2 ist passenderweise: Besuche nicht nach Guatemala-Stadt!

 

Ab nach Antigua

Genau die richtige Entscheidung direkt nach Antigua zu fahren. In der Kolonialstadt fühlen wir uns auf Anhieb wohl. Das Kopfsteinpflaster nimmt sofort jegliches Tempo raus, die pastellfarbenen Häuserfassaden und Terrakottadächer vermitteln Gemütlichkeit, und die vielen liebevoll eingerichteten Cafés rufen einem förmlich zu: „Komm rein und lass die Seele baumeln!“

Ein echter Hingucker sind die regionalen Busse: Jeder ist individuell lackiert. Der Phantasie und dem Geschmack sind dabei offenbar keine Grenzen gesteckt.

Trotzdem bleibt ein leicht beklemmendes Gefühl: Vor Banken, Tankstellen und größeren Firmen patrouillieren mit großen Gewehren bewaffnete Sicherheitskräfte, in vielen öffentlichen Gebäuden hängen Warnhinweise, dass hier das Tragen von Schusswaffen nicht erlaubt ist.

Wir achten darauf, dass unsere Kameras und iPhones wann immer möglich im Rucksack oder in den Hosentaschen verstaut sind und nehmen nur wenig Geld (aber keine Kreditkarten) mit – bloß nicht auffallen!

Doch das Land bemüht sich um Sicherheit: An jeder Ecke stehen Polizisten, selbst auf dem Weg hoch zum Cerro de la Cruz (Kreuzhügel), von wo man einen herrlichen Blick über die Stadt hat, begegnet uns mehrmals die Touristen-Polizei (die ersten beiden Beamten fragen wir noch ganz vorsichtig, ob es gefährlich sei, den Hügel zu erklimmen).

Cafés statt Vulkane

Die eindrucksvollen Vulkane, die Antigua umgeben, klettern wir nicht hoch – nach unseren Vulkantouren zum → Sierra Negra (Galpagos) und → Cerro Chato / El Arenal (Costa Rica) ist der Reiz nicht mehr so groß.

Umso mehr genießen wir die ausgesprochen guten Restaurants und verlockenden Cafés in Antigua und trauen uns am Ende sogar auf dem Markt ins dichte Getümmel. Unser Lieblingscafé ist das „Y tu piña  tambien“ (heißt so viel wie: Und deine Ananas auch). Hier kann man sehr frühstücken und die Kellnerin ist praktischerweise gleichzeitig Friseurin, sodass Claudia spontan zu einem frischen Haarschnitt kommt.

In Antigua gibt es auch sehr viele Spanisch-Sprachschulen, falls du also deine Sprachkenntnisse aufbessern möchtest, ist das sicher ein guter Ort dafür.

Mehr Tipps für Antigua findest du übrigens bei Manu vom Blog → WorldCalling4Me. Sie arbeitet gerade als Lehrerin in Guatemala-Stadt und kommt gelegentlich am Wochenende nach Antigua. Claudias Lieblingscafé „Y tu piña  tambien“ ist übrigens auch auf ihrer Shortlist der Antigua-Lieblingsorte … 

 

Unsere Route durch Guatemala

Blick auf den Lago Atitlan von San Marcos aus

In Guatemala verbringen wir nur eine Woche. Dabei machen wir an drei Orten Station:

  1. Neben Anigua sind das
  2. das abgespacte Hippiedorf → San Marcos am Lago Atitlán und
  3. die legendäre Maya-Ruine → Tikal

Verpasst haben wir leider Semuc Champey, ein Naturschutzgebiet mit türkisgrünen Wasserbecken, die vom Rio Cahabón gespeist werden. 

Nach dem Besuch von Tikal geht es mit dem Bus weiter über die Grenze nach Belize, wo wir eine Woche auf der karibisch-relaxten Insel → Caye Caulker verbringen. Belize ist das erste englischsprachige Land seit 3,5 Monaten für uns. Vom Tauchen am → Great Blue Hole, einem der legendärsten Tauchplätze der Welt, bin ich allerdings enttäuscht. 

Unsere besten Tipps für Mittelamerika findet du in unserem → Fazit Mittelamerika.