Jordanien-Rundreise: Route, Tipps + Sehenswürdigkeiten für 3 außergewöhnliche Wochen

Das Hashemitische Königreich Jordanien eignet sich hervorragend für eine individuelle Rundreise mit dem Mietwagen. Denn das Land ist der perfekte Einstieg in die arabische Kultur, sicher zu bereisen, hat ein reiches Erbe und unvergleichlich gastfreundliche Einwohner:innen. Highlights sind der Besuch des UNESCO-Welterbes Petra, ein Bad im Toten Meer oder das Erleben der Wüste Wadi Rum. In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf eine überragend abwechslungsreiche dreiwöchige Jordanien-Rundreise, an die du noch lange denken wirst.

Rund 10 Mio. Menschen leben in Jordanien, die Hälfte davon in der Hauptstadt Amman. Das durchschnittliche Netto-Einkommen liegt bei rund 570 Euro (Quelle: numbeo). Mit knapp 90.000 m² ist Jordanien ein Viertel so groß wie Deutschland. Das Land ist eine konstitutionelle Monarchie mit König Abdullah II an der Spitze. Seit 30 Jahren bringt es in die nicht unproblematische Region des Nahen/Mittleren Ostens Frieden und Stabilität. Viele Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak hat es aufgenommen, auch viele Palästinenser:innen.

Königin Rania gilt als die schönste Königin der Welt und wird manchmal mit Prinzessin Diana verglichen. Auf Instagram (Queen Rania) kannst du dir selbst ein Bild von Jordaniens First Lady machen. Die wenigsten haben jedoch schonmal etwas von diesem Königshaus gehört. Das Land an sich ist karg, nur 5% der Fläche sind landwirtschaftlich nutzbar. Die meiste davon im Norden in der Region um Irquid. Trotzdem habe ich Jordanien als eine unheimlich vielseitige und spannende Destination kennengelernt, gerade weil es so anders ist.

Mit der Wüste, dem Toten Meer und dem tiefsten Punkt der Erde, dem Roten Meer am Golf von Aqaba, der sagenumwobenen Wüstenstadt Petra, seinen seit jeher gastfreundlichen Bewohner:innen, der spannenden Geschichte, der muslimischen Religion (ca. 95% der Menschen gehören ihr an) und dem superleckeren Essen gibt es so viel in Jordanien zu entdecken. Heute stelle ich dir meine perfekte Route für deine dreiwöchige Jordanien-Rundreise mit dem Mietwagen auf eigene Faust vor:

Amman – Stippvisite in der Hauptstadt

• Unterkunfttipps: 4 Nächte im Luxus-Gästehaus der Royal Villa Mira oder Royal Villa Mira 2, empfehlenswert, mit nettem Aufenthaltsbereich und gut gelegen zwischen Downtown und Rainbow Street; die Royal Villa Mira kannst du → hier buchen, die Royal Villa Mira 2 → über diesen Link (beides Affiliate Links* zu Booking.com).
• Fahrzeiten: vom Flughafen zur Unterkunft in Amman: ca. 30 Minuten mit dem Taxi

Ich muss zugeben, als ich in Amman ankam, war die Stadt ein kleiner Schock für mich. Wir hatten uns von der Unterkunft einen Wagen organisieren lassen, der uns vom Flughafen abgeholt hat (25 JOD), ein sanfter Einstieg in das fremde Land. Rund 5 Mio. Menschen leben hier, die Hälfte der gesamten Bevölkerung Jordaniens. Die Metropole verteilt sich dicht über sieben Hügel. Wohin ich blickte, überall diese hellbraunen Häuser, Moscheen, hupende Autos und das Flimmern dieser irren Hitze. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mit Amman warm geworden bin. Doch ich hatte das Gefühl, je länger ich da war, desto besser gefiel mir der Ort. Also, wenn du wie ich ein Fan von Städtereisen bist, unterschätz Amman nicht und nimm dir ein paar Tage Zeit, in das bunte, vielseitige und wenig touristische Leben dort einzutauchen. Einen Mietwagen brauchst du dafür nicht, denn der Verkehr in Amman ist das reinste Chaos. Diese Top-Amman-Sehenswürdigkeiten solltest du auf deiner Jordanien-Rundreise nicht verpassen:

1. Amman-Sehenswürdigkeit: römisches Theater

Erstaunlich, bis wohin die Römer einst gekommen sind, oder?! Amman ist einer dieser Orte, bei denen ich mich sehr gewundert habe. Mitten in der Stadt (Downtown) gibt es ein römisches Theater, von dessen oberen Rängen du einen wunderbaren Blick hast. Mit dem Jordan Pass ist der Eintritt frei. Mehr dazu, warum sich der Jordan Pass unbedingt für dich lohnt, findest du weiter unten.

2. Amman-Sehenswürdigkeit: Zitadellenhügel

Der Zitadellenhügel Dschabal al-Qalʿa thront erhaben über der wuseligen Stadt. An diesem geschichtsträchtigen Ort kannst du dich mit den ersten Ruinen des Landes (du wirst noch ein paar weitere sehen) vertraut machen und die unvergleichliche Aussicht über Amman genießen. Es gibt auch ein kleines Museum. Mit dem Jordan Pass ist der Eintritt frei.

3. Amman-Sehenswürdigkeit: Rainbow Street

Wenn die Dunkelheit sich über Joradaniens Hauptstadt legt, erwacht die Rainbow Street zum Leben. Sie ist ein kleines, recht touristisches Ausgehviertel mit vielen Restaurants und Straßenimbissen. Hier haben wir die leckersten Falafel der Reise gegegessen – und das für 0,60 JOD (knapp 1 Euro). Außerdem haben wir in einem kleinen Telefonladen unsere Handy-SIM-Karten mit Datenvolumen gekauft (von Orange) und Geld abgehoben. In der Rainbow Street kannst du vor allem abends hervorragend flanieren. Viele Jordanier:innen werden es dir gleich tun, die meisten mit dem Auto, weshlab sich oft ein langer, hupender und laut Musik hörender Korso über die Straße schiebt.

4. Amman-Sehenswürdigkeit: die Souks

In Amman-Downtown etwas versteckt zwischen zwei großen Straßen befinden sich die unterschiedlichen Märkte (Souks) Ammans. Es gibt beispielsweise einen für Obst und Gemüse, für Fleisch, Nüsse, Brot oder Kleiderung. Wir fanden es toll, in das alltägliche Leben einzutauchen und uns durch die Souks treiben zu lassen. Leckeres Essen gibt es hier natürlich ebenfalls, und vielleicht spricht dich jemand an und bietet dir eine „free“ Walking Tour an. So ging es uns, und hätte ich in Amman nicht mit einer Erkältung flach gelegen, hätten wir das sehr gerne gemacht.

5. Amman-Sehenswürdigkeit: Streetart

Diese Sehenswürdigkeit hat mich in Amman wirklich überrascht: denn auf den Straßen siehst du oft großflächige Streetart, in der Regel Murals, also Wandbilder. Nicolo hat berichtet, dass er, als er zu Fuß zur Zitadelle ging, ganz viel gesehen hat. Was ich so fasznierend an → Streetart finde? Sie ist immer ein Spiegel des aktuellen Zeitgeistes und der Kultur eines Ortes. Halt also in Amman die Augen auf und schau auf die großen und kleinen Wände!

Restaurant-Tipps für Amman

Die Rainbow Street ist ein toller Ort, um abends in entspannter Atmosphäre was Essen oder Trinken zu gehen. Diese Läden kann ich empfehlen:

Sufra Restaurant: orientalischer Schick

Das wunderschöne Restaurant in Nr. 26 (Rainbow Street) ist ein zauberhafter Ort für ein schickes Abendessen. Im Sufra erwartet dich eine große Auswahl an orientalischen Speisen. Hier wirst du viele andere Nicht-Jordanier:innen treffen, uns hat das jedoch nicht gestört, und wir haben im Sufra einen unvergesslichen letzten Amman-Abend verbracht.

Al Quds: best Falafel in Town

Unser absoluter Geheimtipp in der Rainbow Street 41. Wobei die ständig anstehenden anderen Menschen bei Al Quds schon einen Hinweis darauf geben, dass es was leckeres zu essen geben muss. Praktischerweise kannst du lediglich zwei Sachen bestellen: kleiner Falafel und großer Falalafel im Sesambrötchen. Beides unschlagbar lecker und die günstigste Abendessen-Option in der Rainbow Street. Wir waren süchtig!

Fatari

Im Fatari in der Nr. 21 haben wir nett zu Mittag gegessen und draußen gesessen. Die namensgebenden Fataris waren lecker, und auch der mit der Siebdruckmaschine zubereitete Kaffee hat unsere Koffein-abhängigen Herzen hörer schlagen lassen.

Hareem al Sultan Café

Die Wasserpfeifen-Kultur gehört zu Jordanien wie die des Bierbrauens zu Deutschlands. Wenn du dort bist, gehört es dazu, zumindest einmal eine zu paffen. Ganz wunderbar und meist begleitet von einem echt-jordanischen Live-Musik-Duo geht das im Harem des Sultans. Zumal du hier wunderbar draußen an der Straße sitzen und die passierenden Autos und Menschen beobachten kannst. Die Cocktails sind ebenfalls empfehlenswert. Bei der Abrechnung nicht wundern: Es kommt eine Pauschalsteuer von ca. 3 JOD dazu.

Firefly Burger

Wenn du mal Lust auf einen soliden Burger mit twisted Fries hast, kann ich dir den Firefly Burger in Nr. 53-59 empfehlen. Wir haben in einem anderen Laden dieser Kette gut gegessen.

Jerash – auf Ruinentour durch den Norden

• Unterkunft-Tipp: 3 Nächte im Tayoon Host, es gibt nur ein Zimmer, mit eigenem kleinen Garten zum Draußensitzen, nette Gastgeber:innen; das Tayoon Host kannst du → hier buchen (Affiliate Link* zu Booking.com).
• Fahrzeiten: Mietwagen abholen am Flughafen von Amman: ca. 30 Minuten, Weiterfahrt nach Jerash: ca. 1:07 Stunden

Nach Amman starten wir in unsere individuelle Jordanien-Rundreise. Die beginnt damit, dass wir uns von einem über die Unterkunft organisierten Fahrer direkt zum Autoverleih in der Nähe des Flughafens fahren lassen (20 JOD). Dort holen wir unseren Mietwagen ab und machen wir uns auf den Weg zu Jordaniens Top-2-Sehenswürdigkeit: Jerash (früher Geresa). Ich muss zugeben, vor meiner Jordanien-Rundreise hatte ich noch nie davon gehört.

Die römischen Ruinen von Jerash erkunden

Ab Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christi war Geresa eine wichtige Handelsstadt der Römer und machte sogar Petra Konkurrenz. Mehrere Erdbeben im 7. und 8. Jahrhundert leiteten einen langsamen Siedlungsabbruch und den Niedergang ein. Doch noch heute sind die Ruinen bemerkenswert gut erhalten bzw. anschaulich wieder aufgebaut. Ein Besuch Jerashs gehört also zu den Must-Sees deiner Jordanien-Rundreise. Dafür solltest du dir gut einen halben Tag Zeit nehmen. Parkmöglichkeiten sind vorhanden, zumindest, wenn du früh kommst. Jerash ist im Jordan Pass enthalten. Einige Highlights sind:

• der Hadriansbogen am Eingang,
• das ovale Forum mit unzähligen Säulen und Ausmaßen von 80 x 90 m,
• das gut erhaltene Süd-Theater.

Ausflüge in die Umgebung: Variante 1

An deinem zweiten Tag in Jerash kannst du dich wahlweise weiter in den Nord-Westen des Landes aufmachen und dir

• die Burg von Ajlun,
• Pella und
• Gadara bei Umm Qays mit dem Drei-Länder-Punkt (Blick auf Syrien, Isral, den Libanon) und den Sees Genezareth anschauen.

Fahrzeit: rund 3 Stunden. Wir haben uns für diese Variante entschieden. Alle drei Jordanien-Sehenswürdigkeiten sind im Jordan Pass enthalten. Ich fand es spannend, so viel vom Land und von der grünsten Region Jordaniens, Irbid, zu sehen. Am Ende des Tages war es mir allerdings zu viel Fahrerei für – und ich weiß, das klingt jetzt gemein – ein paar mehr alte Steine. Nächstes Mal würde ich mir die Burg von Ajlun anschauen, und recherchieren, ob es vielleicht noch eine Halbtages-Wanderung in Irbid gibt. Das Ajlun Forest Reserve klingt zum Beispiel vielversprechend. Obwohl ich zugeben muss, dass ich den Drei-Länder-Punkt schon gut fand, auch wenn es recht diesig war an dem Tag.

Ausflüge in die Umgebung: Variante 2

Oder du begibst dich auf die Spuren von Lawrence von Arabien und machst eine Tour zu den → Wüstenschlössern (Wikipedia) im Nord-Osten bzw. östlich von Amman. Fahrzeit von Jerash: ca. 1:15 Stunden pro Strecke. Das geht auch gut als Tagesausflug von Amman. Frag am besten in deiner Amman-Unterkunft nach, ob sie dir was organisieren können. Die Bilder von den Desert Castles sehen interessant aus, wir haben die Tour jedoch nicht gemacht.

Mosaike entdecken in Madaba

• Hoteltipp: 2 Nächte im Aitch Boutique Hotel – empfehlswert, mit Pool; das Aitch Boutique Hotel kannst du → hier buchen (Affiliate Link* zu Booking.com).
• Fahrzeit von Jerash nach Madaba ca. 1:20 Stunde

1. Madaba-Sehenswürdigkeit: Mosaikkarte

Das gemütliche Städtchen Madaba nennt sich selbst die Mosaikstadt. Das Highlight ist die Mosaik-Landkarte in der St.-Georgs-Kirche, ein spätantikes Mosaik aus dem 6. Jh. nach Christi. Die Karte zeigt die älteste noch erhaltene Darstellung des Heiligen Landes. Städte, vor allem Jerusalem, sind detailliert erkennbar. Nicht im Jordan Pass enthalten, Eintritt 2 JOD.

2. Madaba-Sehenswürdigkeit: St.-Johns-Kirche

Diese römisch-katholisch Kirche ist nach Johannes dem Täufer benannt und birgt einige erstaunliche Schätze. Die ehemalige Kapelle beheimatet heute das Besucher:innenzentrum, eine Fotoausstellung und den Souvenirshop. Doch die eigentlichen Schätze findest du unter der Erde. Aus den antiken Stätten wie einer zum Teil 2000-Jahre-alten Krypta hat man ein Museum gemacht. Natürlich gibt es dort auch Mosaike zu sehen. Das erstaunlichste Exponat ist ein 3000-Jahre-alter Brunnen aus der Zeit der Moabiter. Er ist heute noch in Betrieb!

Mein persönliches Highlight ist aber der Glockenturm. Von ihm hast du den besten Panoramablick über Madaba. Du solltest keine Höhenangst haben, wenn du die schmalen Stiegen hochkraxeln möchtest. Auch ein bisschen Geschicklichkeit ist gefragt, da du dich teilweise um die Glockseile herummanövrieren musst. Nicht im Jordan Pass enthalten, Eintritt 2 JOD.

3. Madaba-Sehenswürdigkeit: Berg Nebo

• Fahrzeit Madaba bis zum Berg Nebo: ca. 15 Minuten

Ein Besuch von Madaba lässt sich gut mit einem Ausflug zum Berg Nebo verbinden. Der Legende nach hat Gott Mose hier oben einen Blick auf das Gelobte Land werfen lassen, bevor er gestorben ist. Daran erinnert heute noch ein Kreuz und eine Moses-Gedenkkirche. Natürlich findest du in dieser römisch-katholischen Basilika wieder mal Mosaiken. Mein Lieblingsmosaik ist das mit den Tieren und Jagdszenen. Das beste am Berg Nebo ist aber der weite Blick über das Jordantal. Der Ort ist seit jeher ein beliebtes Ziel von Pilger:innen, und Reisebusse machen gerne Halt. Nimm dir Zeit und versuch das Menschengewusel einen Moment auszublenden. Nicht im Jordan Pass enthalten, Eintritt 3 JOD. Parkmöglichkeiten sind vorhanden.

Alternativ: Shaumari Wildlife Reserve

• Fahrzeit sowohl von Amman als auch von Madaba ca. 1:40 Stunde pro Strecke

Wenn du keine Mosaiken und alten Steine mehr sehen möchtest, kannst du auch einen Ausflug ins Safari im Shaumari Wildlife Reserve machen. Es wurde 1975 zur Erhaltung gefährdeter Arten gegründet und ist das erste Naturschutzgebiet Jordaniens. Mit 22 km² ist es zwar nicht sonderlich groß, dennoch bietet es 193 Tierarten, viele Tiere des Nahen Ostens, eine Heimat. Dort kannst du beispielsweise Antilopen, Gazellen oder Onager (eine Wildesel-Art) sehen.

Das Reserve entdeckst du mit einer geführten Jeep- oder Fahrrad-Safari. Am besten vorab über die → Website von Wild Jordan buchen. Einen → Erfahrungsbericht dazu findest du auf dem Blog Living as an Expat in Jordan.

Wahrscheinlich würde ich bei meiner nächsten Jordanien-Rundreise direkt vom Autoverleih zum Wildlife Reserve fahren, dort zwei Nächte bleiben und über ein paar Wüstenschlösser nach Jerash fahren.

Restaurant-Tipps Madaba

In Madaba waren wir ein paar Mal gut Essen. Diese Lokale können wir empfehlen:

Bawabit Madaba

Dieses Restaurant befindet sich auf der Dachterrasse einen Hauses (Al-Amir Hasan St.) und bietet einen tollen Blick auf die Moschee und über die Dächer der Stadt. Das Essen war gut, wir haben uns für fünf Kleinigkeiten (Mezze) entschieden, was für zwei Personen gereicht hat. Das Personal war sehr freundlich, und als es nach Sonnenuntergang frisch wurde, gab es einen braunen, deckenartigen und urgemütlichen Beduinenmantel gegen die Kälte. Wie du dir denken kannst, habe ich mich sehr wohl gefühlt.

Carob House

Das Carob House war unser kulinarisches Highlight von Madaba. Etwas versteckt in der Straße „8 Princess Zain Bint Al-Hussein“ wartet es mit einem wunderschönen Innenhof auf seine Gäste. Das Essen ist ein bisschen gehobener und absolut köstlich. Wir haben hier einen Salat und zwei weitere Kleinigkeiten bestellt. Das hat gut gereicht für uns. Das Personal war über die Maßen freundlich und zuvorkommend. Es gibt einen kleinen Shop mit regionalen Produkten. Der Carob Tree ist übrigens der Johannisbrotbaum. Eine davon gewonnene Creme findet sich neben Olivenöl, Pfeffer und Salz auf dem Tisch. Sprich die Kellner:innen darauf an! Sie erzählen die sicher gern die Geschichte.

Haret Jdouna

Ebenfalls etwas versteckt in der Straße „K. Talal St.“ befindet sich das Haret Jdouna in einem zauberhaften Innenhof. Inmitten dieses Hofes befindet sich ein uralter Baum. Das Haus des Haret Jdouna war mal ein Wohnhaus, das in ein Restaurant umgewandelt wurde. Ich fand den Ort herrlich, um mich im Schatten kurz vom Mosaik- und Ruinenanschauen in der Stadt zu erholen. Es gibt die üblichen Mezze und größere Gerichte. Gegessen habe ich hier nichts, aber das Lokal wurde mir von mehreren Seiten empfohlen.

Luxus am Toten Meer und Action in Wadi Mujib

• Hoteltipp: 2 Nächte im Dead Sea Marriott Resort & Spa; das Marriott Hotel kannst du → hier buchen (Affiliate Link* zu Booking.com).
• Fahrzeit von Madaba ans Tote Meer: ca. 50 Minuten

Baden im Toten Meer ist eines der Highlights deiner Rundreise durch Jordanien. Das beste Erlebnis schenkst du dir, wenn du dich zwei Nächte in einem schicken Resort einbuchst. Es gibt zwar öffentliche Strände, doch die kosten ebenfalls Eintritt. Und es ist fraglich, ob du dich als westliche Frau dort im Bikini/Badeanzug so wohlfühlst, wenn ansonsten vor allem die (verschleierten) Locals da sind. Du kannst zwar auch eine Tageskarte für ein Resort kaufen, aber die geht ab 45 JOD pro Person los. Wir haben es dann lieber gleich krachen lassen und uns ein Zimmer für eine Nacht gegönnt. Das bietet dir auch die Chance den berühmten Sonnenübergang über dem Toten Meer zu sehen.

Nach den eher einfachen Hotels und Gästehäuser tat es total gut, sich den Luxus zu leisten und einfach einen Tag an der tollen Poollandschaft auszuspannen. Frühstücks- und Abendbüfett können wir sehr empfehlen. Köstlich!

Am Toten Meer in Jordanien

In der Gegend um das Tote Meer ist es deutlich wärmer als in z.B. Jerash oder Madaba. Als wir dort waren, betrug die Lufttemperatur 38 Grad Celsius. Deswegen haben wir uns entschieden, das Baden im Toten Meer auf den nächsten Morgen zu verschieben. Eine gute Entscheidung, und so kraxelten wir am nächsten Tag um 8 Uhr hinunter an den kleinen privaten Hotelstrand. Badeschuhe und Handtücher gab es vor Ort. Dann ging es rein in dieses besondere Gewässer. Mit mehr als 30% Salzgehalt ist darin weder pflanzliches noch tierisches Leben möglich. Du solltest dich auch davor hüten, dein Gesicht unter Wasser zu tauchen. Die Lage war ruhig: weniger als zehn Menschen waren mit uns da, (noch) keine Spur von Tagesgästen.

Dann der große Moment: vorsichtig rein ins ruhige Salzwasser. Bloß nicht hinfallen oder die beißende Flüssigkeit in die Augen bekommen! Tatsächlich war es ziemlich cool, diese Erfahrung zu machen. Ein Haken in der Bucketliste. Zu spüren, wie leicht der Körper zu sein scheint. Sich treiben zu lassen. Nach 5 bis 10 Minuten ist die erste „Session“ vorbei. Dann reibt man sich mit echtem Tote-Meer-Schlamm ein, den das Hotel in einer antik-aussehenden Schale darreicht. Nach der etwa gleich langen zweiten Session ist die Haut angeblich zehn Jahre jünger!

Warum du 2 Nächte am Toten Meer bleiben solltest

Zwar waren wir nur eine Nacht da, aber wenn du zwei bleibst, fühlt es sich gleich ein bisschen mehr wie Urlaub an, plus du kannst am zweiten Tag eine Wandertour durch den Grand Canyon Jordaniens machen: → Wadi Mujib (Link zu Visit Jordan). Der Startpunkt zu der recht beliebten Strecke ist ca. 25 Fahrtminuten vom Marriott entfernt. Alle Touren beginnen am Wadi-Mujib-Erlebniszentrum und kosten so um die 20 JOD (nicht im Jordan Pass enthalten). Da es gut sein kann, dass du komplett nass wirst, solltest du nur das nötigste mitnehmen und Wechselklamotten im Auto parat haben. Einen Dry Bag für die Tour kannst du im Erlebniszentrum leihen. Dort bekommst du auch eine Rettungsweste, die du währen der Tour tragen musst. Je nach Jahreszeit sind gerade unterschiedliche Strecken zugänglich.

Wenn du dich nach zwei Tagen voller Erholung und Action auf den Weg nach Petra machst, kannst du dem Museum am tiefsten Punkt der Erde (Museum at the Lowest Place on Earth, MuLPE) einen Besuch abstatten. Du erreichst es nach 1:05 Std. Fahrzeit. Es ist im Jordan Pass enthalten.

Petra: Weltwunder und Wandern

• Hoteltipp: 3 Nächte, unsere Unterkunft kann ich nicht empfehlen, aber ich habe gehört, dass das Mövenpick Resort Petra direkt gegenüber von dem Eingang zu Petra schön sein soll, wir waren dort mal abends zum Essen und es sah sehr nett aus; das Mövenpick Resort kannst du → hier buchen (Affiliate Link* zu Booking.com).
• Fahrzeit vom Toten Meer über den Kings Highway bis Petra ca. 3:15 Stunden

Ankunftstag: Check-in und Petra-Museum

Die Felsenstadt Petra ist eines der Highlights einer jeden Jordanien-Rundreise. Deswegen haben wir uns in dem kleinen und recht touristischen Ort, der dazugehört, drei Nächte einquartiert. Mein Petra-Tipp: Geh am Ankunftstag ins Petra-Museum. Das moderne Museum ist wirklich gut gemacht und vermittelt dir in kleinen Häppchen allerlei Hintergrundwissen zur Felsenstadt.

Wir hatten unsere Unterkunft so gewählt. dass wir zu Fuß nach Petra gehen konnten. Der Ort, Wadi Musa, zieht sich über einige Hügel. Autofahren ist ein echtes Abenteuer. Die Presie für Unterkünfte und Essen sind deutlich höher als im Rest des Landes, also nicht wundern.

Petra-Packliste

Hier, was wir jede:r so dabei hatten:

• 1,5 l Wasser,
• Bananen und Snacks – bei der Hitze hast du eh nicht so viel Hunger,
• Sonnenschutz,
• Sonnenbrille,
• Kopfbedeckung,
• feste Schuhe,
• Kamera/Handy.

Auf  dem Gelände von Petra finden sich viele kommerzielle Angebote: Souvenirstände, Imbisse, Miniläden sowie ausreichend Toiletten. Mein Highlight war der „Starbucks in a Cave“, der in einem der Gräber Tee und Kaffee anbot. Natürlich kein „echter“ Starbucks. Das breite Angebot bedeutet für dich, du musst im Grunde nichts zu Essen oder zu Trinken „mitschleppen“, wenn du dich nicht belasten möchtest.

Tag 1: Weltwunder Felsenstadt Petra

Viele schwören darauf, dass sich Petra am besten früh morgens um 6 Uhr erkunden lässt, wenn die Pforten sich öffnen. Dann muss man das Weltwunder nicht mit so vielen anderen teilen. Wir entschieden uns, es erstmal mittelfrüh (8:30 Uhr am Eingang) zu versuchen und ggf. an einem anderen Tag ganz früh wiederzukommen. Von Vorteil ist es sicher, wenn du vor den Menschen, die einen Tagesausflug nach Petra machen, dort bist. Parkplätz gibt es rund um Petra genug, auch wenn wir sie selbst nicht genutzt haben, da unsere Unterkunft ganz in der Nähe war.

Wir hatten den Jordan Pass so gekauft, dass drei Tage Petra enthalten waren (mehr dazu weiter unten). Der Eintritt für drei Tage kostet ansonsten 60 JOD, für einen Tag 50 JOD, für zwei Tage 55 JOD. Du gehst zunächst mit einem Ausweisdokument mit Lichtbild und dem Jordan Pass zum Ticket Office und lässt dir dein Petra-Ticket ausstellen. Als wir da waren, gab es praktisch keine Schlange. Perfekt. Das Ticket gilt direkt für alle Tage, die du gebucht hast. Du kannst dann beliebig oft rein- und rausgehen. Im Bereich, wo sich der Ticketschalter befindet, gibt es auch Faltpläne von Petra in vielen Sprachen. Pack dir unbedingt eine ein. Dort sind die Wanderwege mit Schwierigkeitsgeraden, Highlights und z.B. Toiletten verzeichnet.

Nach der Einlasskontrolle war der berühmte Siq schnell erreicht, eine bis zu 200-m-hohe Felsenschlucht, durch die sich die Menschenmassen in die Felsenstadt schieben. Wer es nicht zu Fuß schafft, kann auf einem Pferd hinreiten oder sich mit einem Golfcaddy fahren lassen. Dann der große Moment, wenn Konturen des legendären Schatzhauses (engl. treasury, arab. AL Khazna) durch einen Schluchtspalt sichtbar werden. Das Herz schlägt schneller. Schnell ein Foto. Wieder ein Moment für die Bucketliste.

Auf dem Platz vor dem Schatzhaus herrscht wuseliges Getümmel: selbsternannte Beduinenguides fragen im Sekundentakt, ob sie uns an einen besonders lohnenswerten Aussichtspunkt führen sollen, unzählige Fotos werden gemacht (auch von uns!), besattelte Kamele warten geduldig auf den nächsten Reiter, streunende Hunde dösen im Schatten, Golfcaddys drängeln bahnen sich hupend ihren Weg. Gut, dass Lärm auf Fotos unsichtbar ist. Wir lassen den Anblick des Schatzhauses auf uns wirken. Ehrfürchtig strahlt die Sonne es um diese Tageszeit darauf. Hinein kann man nicht. Zwischen 9 und 11 Uhr am Vormittag ist das beste Fotowetter für das Schatzhaus.

Der Weg führt vorbei an zahllosen Souveninständen, tiefer in die Stadt Petra hinein. Ein Spaziergang durch das einstige Zentrum der Nabatäer braucht seine Zeit. Gelegentlich bringt einer der kleinen Packesel, die es hier überall gibt, seinen Unmut lautwiehernd zum Ausdruck. Unzufriedene Kolleg:innen stimmen ein.

Neben dem Schatzhaus sind das die Highlights von Petra:

• das römische Theater,
• die Straße der Fassaden,
• die Königsgräber,
• der Hohe Opferplatz,
• das Kloster (al Deir),
• die Reste des Nymphaeums,
• die Kirche mit den Mosaiken,
• die Säulenstraße,
• der große Tempel,
• das Löwen-Triclinium,
• der Tempel Qasr al-Bint.

Nach gut sechs Stunden und bei Temperaturen von ca. 30 Grad Celsius spuckt Petra uns wieder aus. Und exakt so fühlen wir uns: ausgespuckt. Ausgespuckt, aber auch beseelt, das Glück gehabt zu haben, diesen so besonderen Ort sehen zu dürfen. Den anderen, langsam neben uns herschlurfenden Menschen geht es augenscheinlich genauso.

Für Nachteulen: Petra by Night

Wer nach der Tagestour noch nicht genug von Petra hat, kann sich bis ca. 17 Uhr für 17 JOD ein Ticket für „Petra by Night“ kaufen. Um ca. 20:30 Uhr geht es den bekannten Weg durch den Siq zum Schatzhaus. Die Beleuchtung besteht aus 1500 Kerzen, von denen hunderte vor dem Schatzhaus ihr romantisches Licht ausstrahlen. Die Besucher:innen nehmen auf Decken Platz und bekommen Tee serviert. Das Spektakel dauert ca. 2 Stunden und ist sicher sehr stimmungsvoll.

Tag 2: Wanderung in Little Petra

Den nächsten, etwas verregneten Tag haben wir für den Besuch von „Little Petra“, einem Vorort von Petra, genutzt. Der ehemalige Karawanenrastplatz ist weniger spektakulär, dafür fast menschenleer. Wie der Zufall es will, stoßen wir auf eine Wanderung, die es in sich hat, jedoch mit einem „Magic View“ lockt. Ungesichert kämpfen wir uns auf den Gipfel. Oben erwartet uns Hussein mit seinen Katzen und mit Erdbeermilch. Manchmal genau das Richtige. Die Klettertour dauert insgesamt 90 Minuten. Festes Schuhwerk und freie Hände sind Voraussetzungen.

Wie du die Wanderung findest: Der Einstieg zur Wanderung versteckt sich rechts in dem letzten Shop nach der Treppen hinauf und bevor es ansonsten wieder ins Tal hinunter geht. Frag am besten den Beduinen, der den Shop betreibt oder schau nach rechts oben. Wir haben die Wanderung nur entdeckt, weil gerade andere Menschen hinuntergekraxelt kamen.

Tag 2 alternativ: Wanderung durchs Hinterland zum Kloster

Diese Wandeurng zum Kloster Al Deir von Petra hätte ich am zweiten Tag gern gemacht. Sie dauert 4 bis 6 Stunden. Da wir leider zu dem Zeitpunkt nicht fit waren, haben wir schweren Herzens darauf verzichtet und das Kloster von Petra nicht besucht. Blogger-Kollegin Gina hatte uns von der Wanderung erzählt. Es läuft wohl so, dass du dir am ersten Petra-Besuchstag einen Guide aussuchst und den für die Wanderung am Folgetag anfragst. Lustigerweise war uns genau Ginas Guide über den Weg gelaufen.

Er hat uns einen Preis von 110 JOD für die Tagestour inkl. 1-2 Guides und Lunch vorgeschlagen. Wir hätten sicher noch verhandeln können, aber für so eine Tour ist das wohl ein recht gängiger Preis für 2 Personen. Du wanderst dabei von hinten an das Kloster heran, gehst am Ende die 800 Stufen hinunter, durch die Stadt Petra, vorbei am Schatzhaus, durch den Siq und zum Eingang hinaus.

Restaurant-Tipps für Petra (mit Geheimtipp)

In Wadi Musa gibt es etliche Restaurants. Alles dort ist auf den Tourismus eingestellt. Wirklich nette Läden zu finden, ist gar nicht so einfach und hängt auch davon ab, wo in Wadi Musa du untergebracht bist und wie viel Lust du nach einem langen Petra-Tag hast, noch zu laufen/fahren. Wir haben, wie gesagt, in der Nähe des Eingangs von Petra gewohnt und wollten schnell irgendwas in der Nähe haben. Hier meine zwei Restaurant-Tipps für Petra:

Geheimtipp: My Mom’s Recipe

Wenn du nicht weißt, dass es da ist, findest du dieses sehr nette Restaurant auf einer Dachterrasse in der Tourism Street nicht. Das Restaurant im Beduinen-Stil trahl eine urgemütlich Stimmung aus, und du hast einen guten Blick aus dem Fenster. Serviert wird traditionell jordanisches Essen. Wir können das Kebap empfehlen.

Büfett im Mövenpick

Direkt gegenüber des Eingangs von Petra befindet sich das schicke Mövenpick Hotel. Auch als Nicht-Gast kannst du dort Essen. Wir haben das Büfett getestet, was eine sehr gute Auswahl geboten hat. Sicher kein Schnäppchen, aber das Preis-Leistungsverhältnis war doch in Ordnung.

Golf von Aqaba: Tauchen und Meer

• Hoteltipps: 4 Nächte im Luciana by Bratus in Aqaba-Stadt, empfehlenswert, tolles Team, das Luciana kannst du → hier buchen (Affiliate Link* zu Booking.com); für entspannten Badeurlaub: Mövenpick Resort Tala Bay mit Privatstrand, toller Poollandschaft und angeschlossener Tauchschule, das Mövenpick Resort kannst du → hier buchen (Affiliate Link* zu Booking.com).
• Fahrzeit von Petra bis nach Aqaba: ca. 2 Stunden.

Zugegeben, schön ist Aqaba-Stadt nicht. Ziemlich verbaut, und dazu ist es dort noch 10 Grad Celsius heißer als andernorts. Zum Sightseeing also nur bedingt gute Voraussetzungen. Glücklicherweise liegt der Ort am Golf von Aqaba und damit am Roten Meer, das bei Badeurlauber:innen aus aller Welt sehr beliebt ist. Wenn dir danach ist, nimm die am besten direkt eine Unterkunft in der Tala Bay. 150.000 Menschen leben in Aqaba. Hier findet sich der einzige Seehafen Jordaniens. Die Stadt lebt vor allem vom Tourismus und vom Export von Phosphat. Einen Flughafen hat sie ebenfalls, sodass du dein Mietwagen ggf. dort abegeben und deinen Ruckflug via Aqaba Airport antreten könntest.

Aqaba ist übrigens eine Freihandelszone, was erklärt, warum Alkohol in den Liquer-Stores deutlich günstiger ist als im Rest des Landes. Einkaufen gehen kannst du in den vielen kleinen Läden in Downtown Aqaba, die von Kleidung bis Gewürzen alles Mögliche anbieten.

Aqaba-Sehenswürdigkeiten

Ins Auge stechen wird dir vermutlich der 130-m-hoher Fahnenmast auf dem Platz der Großen Arabischen Revolution. Er ist einer der größten seiner Art, und mit der Flagge der Revolution von 1916 bestückt.

Spannend fand ich, dass du von Aqaba theoretisch kurze Stippvisiten in drei andere Ländern machen kannst: Nach Israel oder Saudi Arabien sind es mit dem Auto nur 30 Minuten. Nach Ägypten kommst du mit der Fähre in 60 Minuten. Hier die Top-Sehenswürdigkeiten Aqabas:

• Aqaba Castle: die Mameluckenburg ist im Jordan Pass enthalten und lohnt einen Besuch für Fans von alten Steinen. Im Hintergrund strahlt das Bergpanorma. In einem der oberen Türme hausen Fledermäuse.
• Strand und Marina: der Besuch des öffentlichen Strandes ist ein Erlebnis. Einheimische sitzen dort gesellig an mitgebrachten Wasserpfeifen zusammen, die Frauen (voll-)verschleiert, die Männer legere in Badekleidung. Du kannst hier Tretboote mieten oder dich mit Glasbodenbooten in die Bucht fahren lassen. Nebenan ist eine kleine Marina mit Liquer Store und einigen netten Restaurants.
• Moscheen: In Aqaba gibt es zwei sehenswerte Moscheen: die Sharif Hussein bin Ali Mosque und die Sheik Zayed Mosque. Wir haben sie allerdings nur von außen angeschaut.

Highlight in Aqaba: Tauchen in der Tala Bay

Fahrzeit von Aqaba-Stadt: 20 Minuten

Das Tauchen im Roten Meer war mein absolutes Aqaba-Highlight. Die rund 20 Tauchspots befinden sich alle etwas außerhalb von Aqaba-Stadt in der Tala Bay, die ein Naturschutzgebiet ist. Die Tauchspots sind entweder direkt vom Strand oder – je nach Startpunkt – mit einer kurzen Bootsfahrt zu erreichen.

Da der König selbst passionierter Taucher ist, setzt er sich höchstpersönlich für die Tauchgebiete vor Aqaba ein. Zu diesem Zwecke hat er vor der Küste ein kleines Militärmuseum versenken lassen, bestehend aus Schiffen, Panzern und sogar einem Flugzeug (Hercules). Die Natur hat sich diese Objekte, die zum Teil schon ein paar Jahrzehnte unter Wasser liegen, begeistert zurückerobert. Sie sind mit Corallen bewachsen und werden von allerlei Meereslebewesen besiedelt. 

Wracktauchen an der Cedar Pride

Der Star der Kollektion ist das 75-m-lange Wrack der Cedar Pride, die in einer Tiefe von 10-27 m liegt. Das libanesische Frachtschiff ist für Anfänger:innen und Fortgeschrittene gut erreichbar. Bei unserem Tauchgang waren wir zu viert, sind unter dem Wraack durch- und in die Lagerräume hineingetaucht. Kurios: Im Inneren des 1985 versenkten Wracks befindet sich ein Raum mit sehr alter Luft, die man allerdings keinesfalls einatmen sollte. Strömungen gibt es im Golf von Aqaba so gut wie keine.

Für Fans von Makro-Lebewesen sind die Hausriffe der Hotels lohnenswert. Größere Tiere wie Schildkröten, Delfine oder Rochen habe ich bei meinen zwei Trauchgängen in Aqaba nicht gesehen, aber mit den bunten Farben, Corallen und vielen kleinen Fischen war es dennoch ein tolles Erlebnis und ein sehr entspanntes Tauchen, das mir nach meiner vierjährigen Tauchpause seit → Kolumbien gerade recht kam.

Dafür kannst du dich entweder direkt in einem der schicken Resorts in der Tala Bay einmieten oder in 20 Minuten mit dem Auto dorthin fahren. Auch in Aqaba-Stadt gibt es diverse Tauchschulen, die dich dorthin shutteln. Ich habe mich für die Tauchbasis der Sinai Divers im Mövenpick Resort in der Tala Bay entschieden und war sehr zufrieden. Ein Tauchgang inklusive Leihequipment und kurzer Fahrt mit dem Speedboat hat 75 Euro gekostet.

Restaurant-Tipps für Aqaba

In Aqaba gibt es unzählige Restaurants für jeden Geschmack. Hier unsere zwei Tipps:

Firefly Burger

Fireyfly Burger ist eine Kette, die wir in Jordanien kennengelernt haben. In Aqaba befindet sich der Laden an der Marina, die ohnehin eine gute Adresse für Restaurants ist. Hier kannst du in entspannter Atmosphäre sitzen und den Sonnenuntergang von der Dachterrasse genießen. Im Burgerladen waren außer uns nur Locals. Burger und Pommes waren solide lecker und günstig. Kurios: Zum Burgeressen wurden Plastikhandschuhe angeboten.

La Firma

Dieses moderne, italienische Restaurant befindet sich im Erdgeschoss des Bratus Hotels in der Pr. Hasan St. Der Service ist superfreundlich und aufmerksam. Das Essen ist ebenfalls empfehlenswert. Wir hatten einen Salat als Vorspeise und Pizza. Besonders gefallen hat uns auch das schöne Ambiente des Lokals. Der Name „La Firma“ spielt auf den Film „der Pate“ an; bei unserem Besuch wurde in Dauerschleife das eine Lied aus dem Film gespielt. Dorthin gelangst du am besten mit dem Auto. Parkplätze gibt es vor der Tür.

Wadi Rum: ab in die Wüste

• Dauer: 1 Nacht, es gibt knapp 400 Unterkünfte. Beliebt sind vor allem (Beduinen-)Camps.
• Fahrzeit von Aqaba nach Wadi Rum ca. 55 Minuten

Die Wüste Wadi Rum ist für viele Menschen ein weiterer Höhepunkt ihrer Jordanien-Rundreise und eine der Top-Sehenswürdigkeiten des Landes. Die meisten verbringen ein oder zwei Nächte in dem Naturschutzgebiet. Tagsüber kannst du eine vom Hotel oder vom Camp organsierte Jeep-Tour machen oder Sandboarden gehen, abends am Lagerfeuer sitzen und nachts in den unsagbar klaren Sternenhimmel schauen, der ein bisschen wie der in der → Atacama-Wüste in Chile sein muss. 2011 wurde Wadi Rum von der UNESCO zum Welterbe erklärt.

Da wir gesundheitlich angeschlagen und für Wadi Rum Temperaturen von über 40 Grad Celsius vorhergesagt waren, haben wir uns auf unserer Jordanien-Rundreise schweren Herzens dagegen entschieden, in die Wüste zu fahren und sind gleich weiter hoch in den Norden, wo es deutlich kühler war.

Der Eintritt in Wadi Rum ist im Jordan Pass enthalten. Da es in der Wüste nachts sehr kalt wird, solltest du unbedingt warme Kleidung einpacken. Der Wüstensand ist sehr heiß, also besser geschlossene Schuhe tragen.

Hier ein paar Erfahrungsberichte zur Wüste Wadi Rum

• Wadi Rum: → Infos, Touren, Camps auf dem Blog „Reisewut“
• Wadi Rum Jordanien: → Highlights, Touren und Kosten auf dem Blog „komm wir machen das einfach“
• Wadi Rum: → Alles Wissenswerte zu den Wüstentouren und Beduinencamps in Jordanien auf dem Blog „Flashpacker Travelguide“

Kerak Castle oder Dana Biospährenreservat

• Unterkunfttipp: 2 Nächte auf der Najim Farm bei Kerak – sehr empfehlenswert, du hast das kleine Häuschen mit dem schönen Garten und dem weiten Blick ganz für dich, superhilfsbereiter Gastgeber, die Najim Farm kannst du → hier buchen (Affiliate Link* zu Booking.com).
• Fahrzeit von Wadi Rum nach Kerak über den Desert Highway: ca. 3:15 Stunden,
  ins Dana Biosphärenreservat ca. 2:07 Stunden
• Fahrt zum Flughafen: von Kerak ca. 1:20 Stunden oder vom Dana Biosphärenreservat ca.  2 Stunden

Bei dem letzten Stopp auf deiner Rundreise durch Jordanien gilt es, dich zwischen Kultur/Architektur und Natur zu entscheiden. Kerak Castle ist eine wirklich eindrucksvolle ehemalige Kreuzritterburg, von der noch erstaunlich viel übrig ist. Sie liegt erhaben auf einem Hügel. Für Freund:innen von Geschichte ist das sicher ein guter letzter Stopp, zumal es von Kerak nicht weit zum Flughafen von Amman ist. Für uns war das ein guter letzter Stopp zum Reiseabschluss, um Runterzukommen und die vielen ereignisreichen Tage zu verarbeiten.

Wer mehr von Jordaniens Flora und Fauna sehen möchte, macht einen abschließenden Abstecher in das größte und älteste Naturreservat des Landes: Es ist 320 km² groß und umfasst das Wadi Dana und dessen Nebentäler.

Auch wenn die Burg interessant war, würde ich das Dana Biosphere Reserve bei meiner nächsten Jordanien-Reise vorziehen. Ich würde das aber auch stark vom wetterabhängig machen: bis 25 Grad Celsius Maximaltemperatur ab ins Dana Biosphärenreservat, wenn es heißer oder regnerisch ist, eher nach Kerak.

Brauche ich für Jordanien ein Visum?

Ja, als deutsche:r Staatsbürger:in brauchst du für deine Reise nach Jordanien ein Visum. Dein Reisepass muss bei Einreise noch sechs Monate gültig sein. Aktuelle Informationen dazu findest du auf der → Website des Auswärtigen Amtes unter „Einreise und Zoll“.

Kosten und Bezahlung des Visums: Das Visum kostet 40 JOD (ca. 50 Euro). Die Visa-Gebühren sind im Jordan Pass enthalten. Das Visum erhältst du bei Einreise (on arrival). Die Gebühren musstest du lange in bar vor Ort entrichten. Als wir da waren, sah es so aus, als hätte man sie auch mit Karte zahlen können, aber da wir einen Jordan Pass hatten, können wir das nicht mit Sicherheit sagen.

Trotz des Visums bei Einreise mussten wir vorab noch ein Formular zu unserer Reise nach Jordanien ausfüllen. Nach Abschicken des Formulars haben wir einen QR-Code bekommen, den man angeblich für die Einreise braucht. Uns hat  allerdings niemand mehr danach gefragt.

Wir mussten für Passkontrolle und Visum bei Ankunft ca. 1 Stunde warten. Im Flughafen von Amman gibt es allerdings kostenloses Wlan, sodass die Wartezeit nicht allzu nervig war.

Lohnt sich der Jordan Pass?

Was ist der Jordan Pass überhaupt? Der Jordan Pass ist ein Ticket, in dem geballt der Eintrtt für → 40 Attaktionen Jordaniens enthalten ist, unter anderem Petra, Jerash oder Wadi Rum. Er beeinhaltet auch die Visagebühren für deine Einreise nach Jordanien von 40 JOD. Du solltest ihn unbedingt vor der Reise kaufen. Voraussetzung: Du bist mindestens drei Nächte in Jordanien.

Den Jordan Pass gibt es in drei Varianten (Wanderer, Explorer, Expert), die sich darin unterscheiden, wie viele Tage Petra dabei sind. 

1. Wanderer: 70 JOD und 1 Tag Petra,
2. Explorer: 75  JOD und 2 Tage Petra,
3. Expert: 80 JOD und 3 Tage Petra.

Wie oben bereits erwähnt kostet der Eintritt für Petra allein schon 50-60 JOD. Wenn du Petra also bei deiner Jordanien-Rundreise besuchen willst, lohnt sich der Jordan Pass auf jedem Fall.

Kleines Manko: Er ist ab dem ersten Stempel nur zwei Wochen gültig. Wir haben zwar die Erfahrung gemacht, dass die Kontrolleure oft nicht so genau hinschauen. Ich würde aber in jedem Fall empfehlen, es so zu timen, dass dein Jordan Pass in Petra auf jeden Fall noch regulär gültig ist. Diese im Jordan Pass enthaltenen Attraktionen haben wir uns auf unserer Mietwagen-Reise durch Jordanien angeschaut:

• Petra, 3 Tage,
• Jerash,
• Ajlun Castle.
• Kerak Castle,
• Shobak Castle,
• Aqaba Castle,
• die Zitadelle in Amman,
• das römische Theater in Amman,
• die Ruinen von Umm Qays,
• die Ruinen von Pella,
• der archäoligische Park in Madaba,
• Burnt Palace in Madaba,
• Museum am tiefsten Punkt der Erde.

Fazit: Der Jordan Pass lohnt sich auf jeden Fall, wenn du Petra auf deiner Rundreise besuchen möchtest. Du bekommst ihn online auf der → offiziellen Jordan-Pass-Website. Für den Kauf benötigst du eine Kreditkarte.

Jordanien-Rundreise mit dem Mietwagen: Tipps

• Nicht in Amman fahren – zu chaotisch. Hol deinen Mietwagen also erst ab, wenn du die jordanische Hauptstadt verlässt.
• Beim Automieten darauf achten, dass der Wagen über eine Klimaanlage und Automatik verfügt.
• Ansonsten ist das Fahren sehr entspannt und die Straßen sind gut.
• Verkehrsregeln werden flexibel ausgelegt. Der Verkehr fließt sehr organisch.
• Es herrscht Rechtsverkehr.
• Maximal darfst du 110 km/h fahren.
• Achtung Hubbel! Die kleinen Hügel zur Verkehrsberuhigung sind vermutlich die häufigste Unfallursache in Jordanien. Sie tauchen oft sehr plötzlich und an den kuriosesten Stellen, auch auf Schnellstraßen, auf. Sie sind manchmal sehr schwer zu sehen. Mein Tipp: Bewusst Ausschau nach Hubbeln halten und immer ausreichend Abstand zum Vorfahrenden.
• Desert Highway: eintönig, aber gut zum Kilometer-Schrubben.
• Die Parksituation ist in Jordanien entspannt, du findest eigentlich überall was, manchmal wird man zugeparkt, aber meist nur kurz ;)

Tipps für deine individuelle Jordanien-Rundreise

• WhatsApp-Anrufe funktionieren im ganzen Land nicht, aber Skype,
• Kauf dir eine Sim-Karte mit Datenvolumen. Wir haben uns eine Karte mit 20 GB Datenvolumen von Orange geholt. Der Anbieter Zain wurde uns ebenfalls empfohlen.
• Die Karten von Google Maps oder Maps.me kannst du dir herunterladen, sodass du die im Offline-Modus verwenden kannst.
• Als weibliche Reisende gilt es als respektvoll Schultern und Knie bedeckt zu halten, ein Kopftuch ist nicht erforderlich.
• Die Jordanier:innen sind sehr gastfreundlich, das häufigste Wort, das ich gehört habe, war „Welcome„.
• Lieblingsgetränk: Minz-Zitronen-Getränk mit Wasser verdünnt, perfekt für heiße Tage.
• Geld vom Automaten abheben kostet eine Gebühr von 5-7 JOD. Die Geldautomaten am Flughafen sind besonders teuer. Versuch also, möglichst viel mit Karte zu bezahlen und so selten wir möglich abzuheben.
• Hotels kannst du einfach ein paar Tage vorher über Booking.com buchen.

Beste Reisezeit Jordanien

Für uns Europäer:innen ist die beste Reisezeit für eine Jordanien-Rundreise im Frühling (März bis Mitte Mai) oder im Herbst (Mitte September bis November). Wir waren zufälligerweise in der Zwischensaison dort. Diese geht von Mitte Mai bis Mitte Juni. Dann sind die europäischen Tourist:innen meist schon weg und die aus den umliegenden arabischen Ländern noch nicht da. In der Konsequenz haben wir stets einfach und kurzfristig Hotelzimmer zu guten Preisen bekommen. Allerdings war es am Toten Meer, in Aqaba und Wadi Rum auch schon mal 40 Grad Celsius.

Hilfreiche Vokabeln

• danke – shukran
• bitte – afwan
• hallo – marhaba
• tschüß, auf Wiedersehen – maʿa s-salamah
• ja – naʿam
• nein – lā

Tipps zum Weiterlesen

In Jordanien waren wir im Rahmen unserer einjährigen Weltreise 2023/2024. Viele Infos zu diesem Projekt findest du im Beitrag → Weltreise 2023-2024: Route und Tipps für ein unvergessliches Jahr.

In dieser Zeit haben wir außerden diese Orte und Länder besucht:

• Athen, Griechenland,
• Jordanien,
• Sri Lanka,
• Bangkok, Thailand,
• Malaysia,
• Singapur,
• Jakarta, Indonesien,
• Süd-Australien,
• Neuseeland,
• Hawaii,
• Mexiko,
• Costa Rica oder Chile oder irgendwas Nettes in der Karibik …

 

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