Geld in Kuba: alles, was du wissen musst – 2024

Wir waren kürzlich knapp vier Wochen in Havanna und haben dort viele Reisende kommen und gehen sehen. Die kubanische Hauptstadt war meist ihr erster Stopp im Land, und die Frage, die ihnen am drängendsten auf den Lippen brannte, war in der Regel: Wie ist das mit dem Geld hier?! Können wir in Euro oder US-Dollar zahlen? Kann man Geld am Automaten abheben? Wie ist der Wechselkurs? In Kuba ändern sich die Dinge gerade sehr schnell, die Inflation ist rasant. Ein Artikel kann deswegen nur eine Momentaufnahme sein. Ich hoffe, dieser hilft dir trotzdem weiter. Ich beantworte die häufigsten Fragen und gebe Tipps rund um das Thema Geld und Währung in Kuba.

Wie ist die Währung in Kuba?

Die Währung der Kubaner:inner ist der CUP, der kubanische Peso. Er wird unterteilt in 100 Centavos.

Neben dem CUP werden an den allermeisten Orten auch harte Währungen wie der US-Dollar und der Euro akzeptiert. Damit kannst du also ebenfalls bezahlen. Aktuell werden US-Dollar und Euro in Kuba 1:1 gleichgesetzt. Wenn du US-Dollar hast, gibst du also erst einmal die aus.

Neben dem CUP gibt es außerdem die virtuelle Währung MLC (moneda libremente convertible). Um mit MLC, die ungefähr dem US-Dollar entsprechen, zu bezahlen, brauchst du eine spezielle Karte. Deren Anschaffung lohnt sich für den Kurzaufenthalt in Kuba allerdings nicht.

Bis Ende 2020 gab es neben dem CUP auch die Parallelwährung CUC – den Cuba Peso Convertible. Er war 1:1 an den US-Dollar gekoppelt und wurde von Tourist:innen verwendet.

Wie ist der Wechselkurs auf Kuba?

Das ist ein bisschen kompliziert, denn der CUP darf nicht aus Kuba ausgeführt werden, d.h. du bekommst ihn lediglich im Land.

Wenn du vor deiner Kuba-Reise recherchierst, wirst du herausfinden, dass der offizielle Wechselkurs von Euro zu CUP 1:26 ist (Juli 2024). Im Internet findest du den aktuellen offiziellen Kurs z.B., wenn du folgende Begriffe in deine Suchmaschine eingibst: „Deutsche Bundesbank Kuba offizieller Wechselkurs CUP Euro“.

Vor Ort ist der offizielle Kurs 1:120. Diesen Kurs bekommst du, wenn du an einem Geldautomaten abhebst, bei der Bank tauschst oder in staatlichen Geschäften, Hotels oder Restaurants bezahlst.

Auf dem Schwarzmarkt in Havanna schwankt der Wechselkurs, je nach dem, wo du tauschst, aktuell zwischen 1:250 und 1:400. Ein erheblicher Unterschied. Aktuell ist der Kursverfall des CUP so stark, dass du für 1 Euro pro vergangener Woche jeweils 20 CUP mehr bekommst. Ich würde dir also empfehlen, nie mehr als 50-100 Euro auf einmal zu tauschen.

Eines sei noch gesagt: Offiziell ist es verboten, auf dem Schwarzmarkt zu tauschen. Unser Eindruck war allerdings, dass es sehr üblich ist und geduldet wird. Weiter unten erfährst du, an welchen Orten du so tauschen kannst.

Solltest du überhaupt Geld in CUP umtauschen?

Ja, auf jeden Fall. Wenn du in Euro, US-Dollar oder mit Kreditkarte zahlst, sind die Dinge für dich in der Regel teurer. Wir haben es so gemacht, dass wir immer gefragt haben, welchen Wechselkurs z.B. die Restaurants anbieten. Von 1:250 bis 1:310 war bei uns alles dabei. Warum das wichtig ist? Wenn du in harter Währung bezahlst, wird z.B. das Essen teurer, wenn das Restaurant dir einen schlechten Kurs anbietet. Außerdem bekommst du dein Rückgeld in der Regel in kubanischen Pesos!

Ansonsten nehmen viele kleinere und authentischere Läden und Lokale außerhalb der touristisch ausgetretenen Pfade ausschließlich CUP. Es ist also ausgesprochen praktisch, immer welche dabei zu haben!

Wo und wie kann man in Kuba Geld tauschen?

Am besten in bar bezahlen: Mojito im typischen Havanna-Glas
Am besten in bar bezahlen: Mojito im typischen Havanna-Glas

Da der CUP weder aus- noch eingeführt werden kann, kannst du ihn ausschließlich in Kuba bekommen. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:

Geld abheben am Automaten

Dort bekommst du den offiziellen Kurs und bezahlst eine Gebühr. Nicht immer ist Geld am Automaten verfügbar. Von dieser Möglichkeit würde ich dir abraten.

Geld tauschen bei der Bank

Dort bekommst du ebenfalls den offiziellen Kurs. Das Tauschen ist legal und risikolos möglich. Von dieser Möglichkeit würde ich dir abraten.

Geld tauschen in deiner Unterkunft

Da Kuba eine hohe Inflation hat, sind die Menschen dort sehr daran interessiert, an harte und damit stabile Währung (vor allem Euro, US-Dollar) zu kommen. Es ist also sehr einfach, Tauschwillige zu finden. Frag einfach in deiner Unterkunft, wenn dir ein:e Mitarbeiter:in begegnet, die:der dir sympathisch ist. Da du weißt, wo die Person arbeitet, ist das für dich recht risikolos. Das Manko: Du bekommst vermutlich nicht den besten Kurs. Wir haben diese Variante nicht versucht, aber was ich so gehört habe, war ein Kurs zwischen 1:260 und 1:285.

Geld tauschen im Restaurant

Das ist in Bezug auf Risiko und Nutzen vermutlich die beste Möglichkeit, um in Kuba an Pesos zu kommen, zumindest, wenn du ausreichend Bargeld in harter Währung für deine gesamte Reise dabei hast.

Das funktioniert so, dass du, wenn du in ein Restaurant gehst, fragst, ob du z.B. auch in Euro zahlen kannst und was deren Wechselkurs ist. Aktuell würde ich sagen, alles ab 1:300 ist gut. Wenn das bejaht wird und dir der Kurs zusagt, kannst du mit einem entsprechend großen Schein zahlen. Das Rückgeld bekommst du zu dem Kurs in CUP! Schon hast du Pesos.

Geld tauschen auf dem Schwarzmarkt

Die heikelste Option in Kuba an Pesos zu kommen, ist das Tauschen auf dem Schwarzmarkt. Das ist nicht legal. Es wird dennoch vielerorts praktiziert. Warum? Weil du dort mit Abstand den besten Wechselkurs bekommst und so deine Kuba-Reise günstiger wird. Für die Einheimischen, die ansonsten nicht im Tourismus arbeiten, ist es eine der wenigen Möglichkeiten, an harte Währung zu kommen. Wie das funktioniert und worauf du achten musst, erkläre ich im nächsten Abschnitt.

Zum Hintergrund kann ich dir unseren Artikel → Leben in Kuba: Tourismus oder Armut von 2016 empfehlen. Auch wenn sich seither einiges geändert hat, zeichnet er im Kern immer noch ein treffendes Bild von den Lebensbedingungen dort.

Worauf muss ich achten, wenn ich auf dem Schwarzmarkt Geld tausche?

Wenn du dich in Kuba in touristischen Zentren bewegst, wird es nicht lange dauern, bis dich Menschen ansprechen, die dir etwas verkaufen oder anbieten wollen. Neben „Taxi“ oder „Restaurant“ wird auch die Floskel „change money“ sehr häufig fallen. Ein bisschen hat mich das an das → Geld tauschen in Argentinien erinnert, dort nennt sich das Ganze nicht Schwarz- sondern Blaumarkt und wird, obwohl es ebenfalls offiziell illegal ist, geduldet.

Versteckte Wechselstube im Zentrum von Buenos Aires
Versteckte Wechselstube im Zentrum von Buenos Aires

Zurück nach Kuba: Wenn du von den vielen Männern, die dich mit „change money“ ansprechen, jemanden gefunden hast, der dir sympathisch ist, bist du also bereit für deinen ersten Geldtausch. Da du dich in der Illegalität bewegst, kann dir niemand garantieren, dass du nicht betrogen wirst. Wir waren auf unserer letzten Kuba-Reise sehr knapp mit Bargeld und wollten es in Havanna deswegen einmal ausprobieren. Der Mann unserer Wahl war ein junger Kubaner, der gleich seine kleine Fake-Louis-Vuitton-Bauchtasche aufmachte und uns einen tiefen Einblick auf die Bündel voller Scheine gewährte. Wir fanden es praktisch, dass wir sofort an Ort und Stelle tauschen konnten. Auf der anderen Seite steht man aber meist auch etwas auf dem Präsentierteller und derjenige könnte mit deinem Schein einfach weglaufen.

Oft ist es so, dass eine Person den Tausch einfädelt und dich dann in ein Zimmer oder an einen anderen Ort, der etwas abseits ist, bringt, wo der Tausch abgewickelt wird. Nachteil: Du bist etwas ab vom Schuss. Vorteil: Du weißt, wo die Person sitzt, könntest wiederkommen oder die Polizei dorthin schicken.

Bei uns lief es folgendermaßen ab: Wir haben den Kurs erfragt, 1:350 in unserem Fall, und uns darauf verständigt. Dann haben wir die Summe in Euro genannt, die wir tauschen wollten. Da wir nicht wussten, ob wir betrogen werden, haben wir erstmal nur 50 Euro getauscht. Mit seinem Handytaschenrechner hat unser Kontaktmann, nennen wir ihn Luis, uns die Gesamtsumme gezeigt, 17:500 CUP in unserem Fall. Da wir das vorher schon ausgerechnet hatten, wussten wir, dass es stimmt. Nicolo hat dann den Euro-Geldschein rausgeholt und sichtbar in der Hand gehalten, während Luis die 500-CUP-Scheine abgezählt und mir gegeben hat. Ich habe sie mir dann in Ruhe angeschaut, obwohl ich nicht viel Ahnung hatte, und nachgezählt. Als die Summe stimmte, haben wir im Gegenzug den Euro-Schein übergeben. Wir haben uns dann noch die WhatsApp-Nummer von Luis geben lassen (er hatte das schon vorher angeboten), damit wir, falls wir wieder tauschen wollen, das Geschäft mit ihm abwickeln können.

Danach sind wir ins nächstbeste Geschäft und haben etwas gekauft, um zu testen, ob es sich um echtes Geld handelt. Denn beim Tauschen auf dem Schwarzmarkt kann es dir passieren, dass du Falschgeld bekommst.
Bei uns ist es gut gegangen. Und da wir mit zu wenig Bargeld nach Kuba gekommen sind, haben wir dann noch ein paarmal auf dem Schwarzmarkt bei Luis in Havanna getauscht.

Vorsicht vor schwarzen Schafen

Natürlich gibt es auch diverse Betrüger auf dem Schwarzmarkt. Eine gängige Betrugsmasche, von der uns erzählt wurde, ist zum Beispiel diese: Du bekommst ein Bündel Pesos überreicht im Gegenzug für deine Euro/US-Dollar. Auf den ersten Blick sieht das Bündel gut aus: Außen und innen, wahlweise oben und unten, findest du 500- oder 1000-Pesos-Scheine. Du nickst den Deal ab und dein Gegenüber entfernt sich. Beim näheren Anschauen des Stapels stellst du dann jedoch fest, dass das innere des Bündels aus lauter 20-Pesos-Scheinen besteht und du einen ziemlich schlechten Tausch gemacht hast. Deswegen macht es Sinn, das Tauschgeld sofort zu prüfen und nachzuzählen, bevor du dein hartes Geld aus der Hand gibst.

Wie viel Bargeld sollte ich für meine Kubareise mitnehmen?

Kubanische Pesos
Kubanische Pesos

Das kommt darauf an, was du alles in bar zu zahlen planst. Wenn du Unterkünfte ebenfalls bar zahlen willst, kommt es wiederum drauf an, in welcher Preisklasse du übernachtest. Weil das sehr stark variiert, nehme ich die Unterkünfte bei der Kostenkalkulation erstmal mit raus. Weiter kommt es darauf an, ob du eine vorab gebuchte Tour machst, bei der die Übernachtungen und Aktivitäten größtenteils schon enthalten sind, du also nur Geld für Essen, Sonderaktivitäten oder Trinkgeld benötigst. Und es kommt darauf an, wie viel du im Land individuell herumreist.

Langer Rede kurzer Sinn: Die Menge an Bargeld, die du mitnehmen solltest, hängen sehr stark von deiner Reiseart ab.

Grundsätzlich würde ich dir raten, lieber zu viel als zu wenig Bargeld mitzunehmen. Du willst ja in deinem Urlaub nicht ständig aufs Geld achten, oder?! Ich kann das aus persönlicher Erfahrung jedenfalls nicht empfehlen.

Tipp: Schau vor deiner Reise auf der Website des Auswärtigen Amtes (oder deines Außenministeriums) vorbei und informiere dich über die geltenden Einfuhrbestimmungen. Aktuell ist dort z.B. Folgendes zu finden:

„In der Praxis werden Zahlungen für Dienstleistungen, Unterkünfte oder Restaurantbesuche vielfach in bar in EUR akzeptiert. An Bankautomaten und bei Zahlungen mit ausländischer Kreditkarte wird der offizielle Wechselkurs der kubanischen Zentralbank zugrunde gelegt. Die Einfuhr von Fremdwährung ist unbegrenzt möglich, muss aber ab einem Wert von 5.000 USD deklariert werden. Bei Ausfuhr von mehr als 5.000 USD ist vorab eine Genehmigung der kubanischen Zentralbank einzuholen. Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung ist verboten. Der Deutschen Botschaft Havanna sind mehrere Fälle bekannt, bei denen der Umtausch von nicht benutzten CUP in Euro am Flughafen vor Ausreise nicht möglich war.“ (Website Auswärtiges Amt, 14.7.2024)

Als Faustregel würde ich sagen, du bist mit 100 Euro pro Person und Tag locker auf der sicheren Seite, wenn du in Casa Particulares übernachtest und keine exorbitant teuren Aktivitäten machst.

Ich fühle mich mit so viel Bargeld unwohl ….

Ich weiß, es ist ein ungemütliches Gefühl, viel Bargeld in ein fremdes Land mitzunehmen. Doch da Kuba stark vom Tourismus und den fremden Devisen, die er ins Land bringt, abhängt, werden für Straftaten gegen ausländische Reisende hohe Strafen verhängt. Diese verfehlen ihre abschreckende Wirkung nicht, was dazu führt, dass du als Tourist:in in Kuba sehr sicher bist. Von kleineren Betrügereien mal abgesehen. Natürlich gilt grundsätzlich auch hier, dass du nur das an Bargeld mitnimmst, was du für den Tag brauchst. Den Rest lässt du im Safe in der Unterkunft.

Kann ich Geld am Automaten abheben?

ATM Havanna
Geldautomat in Havanna

Ja, kannst du. Allerdings gibt es nur wenige Geldautomaten und die halten auch nicht immer Geld bereit. Wenn welches zu bekommen ist, erkennst du das oft an den langen Schlangen. Du bekommst dann aber den staatlichen, also schlechten Kurs.

Funktionieren Kreditkarten in Kuba?

Ja, aber nur selten und zu einem schlechten Wechselkurs. Eine mitnehmen solltest du trotzdem, weil du in staatlichen Läden, Restaurants und Hotels zum Teil nur mit Kreditkarte zahlen kannst. Visa und Mastercard funktionieren. Deine Amex kannst du getrost zu Hause lassen.

So viel Geld haben wir auf Kuba ausgegeben

Wir waren knapp vier Wochen auf Kuba und sind die gesamte Zeit in Havanna geblieben. Die Unterkunft, eine Casa Particular, haben wir online über Airbnb gebucht. Da wir eigentlich zu wenig Bargeld dabei hatten, sind wir in der Regel zu Fuß gelaufen. Vom und zum Flughafen haben wir uns über die Unterkunft ein Taxi bestellt. Was die Aktivitäten und das Essen angeht, waren wir eher sparsam unterwegs. Inklusive Unterkunft haben wir ca. 55 Euro pro Person und Tag ausgegeben.

Ein Herz für Kuba: unsere Reiseberichte

Kuba-Havanna-Kubanerin

Auf unserer ersten einjährigen → Weltreise 2015/2016 waren wir gut zwei Wochen auf → Kuba. Vor Kuba waren wir in → Mexiko unterwegs, genau eine Nacht in → Cancun, was uns nicht besonders gefallen hat. Kuba aber hat unser Herz im Sturm erobert. Es war eines unserer → Weltreise-Highlights, und wir waren wirklich traurig, als wir die Insel schließlich wieder verlassen mussten. Das merkt man auch in den Blogartikeln, die wir während dieser Zeit geschrieben haben:

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