Happytown Festival: Highlights
Wie auf jedem guten Festival gibt es auch auf dem Happytown eine Reihe von Food- und Getränke-Trucks. Zum Auftakt holen wir uns erstmal einen Aperol Spritz, der geht immer. Es gibt für fast jeden Geschmack was zu Futtern – als Grundlage für das rauschende Fest, sozusagen.
Für Leute, die sich gern einen Überblick verschaffen, ist das Riesenrad sicher eine gute Option, zumal der Blick über das Docke-Geländer und über die Elbe sicher lohnenswert ist.
In und vor einem Tipizelt können Kinder sich schminken lassen.
Happytown Festival: Stages
Auf dem Festival-Gelände gibt es drei Dancefloors, die von jeweils einem DJ bespielt werden. Die Musikrichtungen der jeweiligen Stages findest du in Klammern:
- Main Stage (EDM, Deep House, Tech House, BigRoom)
- Sun Stage (Minimal, Techno)
- Ship Stage (Techno, Goa, Electro)
Einer der Dancefloors ist sogar auf einem Schiff! Die Bühnen mit den DJs sind weit genug auseinander, sodass sich die Beats nicht in die Quere kommen. Als Überraschung sollen abends die Star-DJs aus einem Flugzeug auf das Festival-Gelände hinabgeworfen – mit Fallschirm, versteht sich. Das muss windbedingt dieses Jahr leider ausfallen, wird aber nachgeholt, versichert mir Jonathan, der das Festival mitorganisiert.
Foto-Ausstellung: The Festival Album
Hamburg gilt gemeinhin als Musikstadt – mit all den Musicals, der Elphi, aber eben auch den vielen Musikfestivals, die in der Metropolregion stattfinden. Der Spur der Musikstadt wollte Kevin McElvaney einen Festival-Sommer lang folgen und die Musik der Metropole in all ihren Facetten entdecken.
Herausgekommen ist die kleine Wanderausstellung „Hamburg – The Festival Album“, die auch auf dem Happytown Festival zu sehen ist. Und zwar in vier blauen Containern, an einer Seite offen und an den Decken stimmungsvoll mit Lichterketten illuminiert.
Die vier Container sind auf dem Festivalgelände vom Happytown Festival zu einem Kreuz angeordnet. Eine Seite ist jeweils offen. Die offenen Seiten sind einander zugewandt. In den Containern kannst du die Wander-Fotoausstellung „Hamburg – The Festival Album“ finden.
Sie zeigt Fotos von diversen Musikfestivals aus der Metropolregion Hamburg. Wirklich eine schöne Aktion, mischt die Ausstellung doch klassische und moderne Festivals. Zu jedem findest du einige stimmungsvolle Fotos. Da ist z.B. Wacken, das Hurricane Festival, A Summer’s Tale, aber auch das Schleswig-Holstein-Musikfestival oder die Festspiele Mecklenburg Vorpommern.
Graffiti auf dem Happytown Festival
Wie ihr wisst, bin ich ein großer Fan von → Streetart. Zum Beispiel war ich letztes Jahr auf dem → Metropolink Streetart Festival in Heidelberg, das ich sehr empfehlen kann. Während der Fokus beim Metropolink auf Streetart liegt, ist Graffiti einer der vielen bunten Teile des Happytown Festivals und einer der Gründe dafür, warum ich es gern besuchen wollte. Wir haben hier ein paar Sprayern bei der Arbeit zugeschaut und sind immer mal wieder vorbei geschlendert, um den Entstehungsprozess verfolgen zu können.
Skaterbahn und Skatercontest
Auf dem Docke-Gelände ist ein kleiner Skaterparcours aufgebaut.
Hier fahren immer ein paar Jungs und Deerns auf ihren Boards rum, und gelegentlich finden auch Wettbewerbe statt. Dann haben die Teilnehmer*innen z. B. 60 Sekunden Zeit, ihr Können auf dem Parcours zu zeigen. Es gibt Wettbewerbe in diesen vier Kategorien:
- Girls,
- u16,
- ü16,
- Game of Skate.
Eine Drei-Mann-Jury sitzt auf Klappstühlen am Rand der Bahn und macht sich Notizen. Die Drei sehen ein bisschen aus wie die berühmten drei Affen: nichts sehen, nichts sagen, nichts hören.
Ein Kommentator mit einem Megafon begleitet das Spektakel. Alle Manöver haben irgendwelche lässigen Namen.
Vorträge und Workshops
Die Vorträge und Workshops finden leider alle am Sonntag statt, sodass wir keinen besuchen konnten. Aber die Themen klingen spannend, aktuell und zukunftsorientiert:
- Klimaschutz, Kultur und Innovation
- Glücklich durch nachhaltige Stadtkonzepte Ideen für die urbane Lebensart von „Fairtrade“ bis „plastikfrei“
- Cyberstalking – Effektive Maßnahmen gegen Onlinemobbing
- „Wilde Zeiten“
- Verkehrswende jetzt!
- Autonomes Fahren- Traum der Ingenieure, Alptraum der Juristen
- FAIR bringt Leben in die Stadt – nachhaltig!
Happy zurück nach Hamburg
Als die Sonne tief über dem Deich steht und wir schon etwas durchgefroren sind (der norddeutsche Sommer) machen wir uns langsam auf den Weg zum Bahnhof Glückstadt.
Dabei begegnet uns Mihail, ein ukrainischer Akrobat, der mit seinen Springstelzen sofort auffällt und irgendwie typisch für das Happytown Festival ist: bunt, offen und vielseitig. Weil er offenbar auch nach Hamburg will, gehen wir gemeinsam zusammen zum Bahnhof.
„Es ist, als würde man mit einem bunten Hund Gassi gehen“, meint Alexia, als wir schon wieder von Leuten angesprochen werden. Klar, Mihail fällt auf und das möchte er auch. Ohne die Stelzen ist er vermutlich ziemlich klein.
Auf der Zugfahrt stellen wir fest, dass er wirklich gute YouTube-Videos macht, die er uns mit größtem Stolz zeigt. Außerdem schreibt er „magical letters“, die Unglaubliches in ihren Leser*innen bewegen sollen und springt mit seinen Stelzen durch die Welt wie ein fleischgewordenes Grinseemoticon durch die Welt.
Wann & wo findet das Happytown Festival statt?
Das Festival findet immer im Sommer von Freitagnachmittag bis Sonntagabend auf dem Docke-Gelände am Hafen von Glückstadt statt. Von der Elbe trennt das Festival nur ein Deich. Das → Docke-Gelände hat eine lange Geschichte hinter sich, die du hier nachlesen kannst.
Heute soll es mit dem Skateparcour, einem Naturlehrpfad zu den Themen Fisch und Lebensraum der Elbe und die unterschiedlichen Spiel- und Wasserspielmöglichkeiten vor allem ein Angebot für eine jüngere Zielgruppe sein. Ein bisschen sieht es aus wie ein „Lost Place“.
Happytown Festival: Ursprung & Macher
Das Happy Town Festival hat seinen Namen vom Veranstaltungsort: Glückstadt. Glückstadt ist ein rund 11.000-Einwohner-Städtchen in Schleswig-Holstein. Dort findet es auf dem Docke-Gelände am Hafen statt. Das Gelände selbst hat die beiden Macher hinter dem Happytown – Jonathan und Henrik, zwei Sandkastenfreunde – zum Festival inspiriert.
Denn als Hendik eines Tages zufällig auf dem Dock-Gelände in Glückstadt stand, hat er das Potenzial des Areals sofort erkannt und Jonathan angerufen. Auch der war direkt infiziert und hat heimlich während seiner Arbeit Skizzen von seiner Happytown-Vision gemacht.
Zusammen betreiben die beiden ATMO Events und veranstalten Partys unterschiedlicher Größenordnungen. Das Happytown Festival ist die größte dieser Partys. 2018 war der Auftakt mit 3500 Gästen, 2019 – bei zugegeben herausforderndem Wetter – waren es schon 8000 Besucher*innen. Für 2020 sieht Jonathan bei gutem Wetter eine Verdreifachung der Besucherzahlen.
Und die beiden denken noch größer: Wollen eine EU-Förderung beantragen und auf dem Docke-Gelände mit bis zu 55.000 Personen feiern. Denn das war immer ihr Ziel: gut feiern und Menschen aller Alters, Berufs- oder Sozialgruppen zusammen zu bringen. Deswegen ist der Eintritt zum Happytown Festival auch frei. Nebenbei basteln Henrik und Jonathan gerade an ihrer eigenen Klamottenmarke – mit Hanf.
Happytown Festival: Idee
Das Happytown Modern Culture Festival möchte unterschiedlichste Formen moderner Kultur verbinden. Damit alle kommen können, ist der Eintritt frei und das Festival beginnt an den drei Veranstaltungstagen (jeweils Freitag bis Sonntag) schon am Nachmittag.
Das Publikum auf dem Festival ist trotz der Techno-Musik je nach Tageszeit komplett gemischt. Am Nachmittag kommen Familien mit Kindern und auch ältere Leutchen, die vielleicht von den fetten Bässen angelockt wurden und sich das Spektakel mal aus der Nähe ansehen möchten. Abends wird das Publikum dann zusehends jünger und tanzfreudiger. Wir sind nachmittags hin und haben uns gegen 21 Uhr wieder auf den Heimweg gemacht – wir mussten ja noch nach Hamburg zurück.
Stilechte Anreise zum Happytown Festival
Stilecht kannst du zum Happytown Festival eigentlich nur auf zwei Arten anreisen:
- Mit dem HappyTrain der Nordbahn, also einem Partyzug vom Hamburger Hauptbahnhof. Es fährt ein Zug am Freitagabend und Samstag je einer nachmittags und abends über den Hamburger Hauptbahnhof nach Glückstadt. Im HappyTrain der Nordbahn startet die Party dann schon etwas früher. Es gibt eine DJ im Zug, einen kleinen Dancefloor und noch ein paar andere nette Aktionen, die die kleine Reise noch kurzweiliger machen.
- Oder mit der HappyLine, dem Partyschiff Viktoria von Elbe Erlebnistörns. Das Schiff bringt dich am Freitag in 3,5 Stunden vom Hamburger Hafen zum Happytown. Samstagnacht geht es wieder zurück. Dabei hast du einen DJ an Bord und kannst dich schonmal warmtanzen. Kosten: 25-40 Euro.
Anreise nach Glückstadt
Wenn du Partyboot und -züge verpasst hast oder lieber unabhängig vom Festival anreisen möchtest, fahren auch ganz reguläre Züge von Hamburg aus. Bei einer guten Verbindung bist du in 40 Minuten in Glückstadt. Vom Bahnhof kommst du bequem zu Fuß in 10 bis 15 Minuten zum Festival-Gelände. Die schnellen Züge nach Hamburg fahren einmal die Stunde. Die letzte schnelle Zugverbindung geht um 22:09 Uhr. Dann brauchst du 40 Minuten. Danach fahren nur noch Züge, die deutlich länger brauchen und bei denen du umsteigen musst.
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Du kannst das Happytown Festival also auch nur für einen Tag besuchen, was dir das Kofferpacker (ich hasse Kofferpacken) erspart. Für die Fahrt kannst du dir ein Schleswig-Holstein-Ticket kaufen. Für zwei Personen kostet es 32 Euro. Dafür kannst du den ganzen Tag in Schleswig-Holstein rumfahren.
Campen auf dem Happytown Festival
Wenn du das Festivalgefühl noch mehr auskosten möchtest, kannst du auch auf dem Gelände des Happytown Festivals campen. Zeltplätze kosten ab 45 Euro. Für Kinder ist das Camping kostenlos. Es gibt ausreichend Dixie-Klos und sogar einige Glamping-Plätze, die aber im höherpreisigen Bereich liegen.
Happytown-Highlights auf Instagram
Die Highlights von unserem Tag in Glückstadt und auf dem Happytown Festival findest du übrigens in unserer → InstaStory „Happytown“. Schau doch mal rein!
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Dieser Beitrag nimmt an der Blogparade „Reiseglück – Mein Sommer“ von SOS-Fernweh teil. Auf SOS-Fernweh findest du Rezepte, DIY und jede Menge Tipps gegen Fernweh.
Die Mission: Findet in der Metropolregion Hamburg die coolsten und schönsten Veranstaltungen, Ausflugsideen und Aktivitäten an, im und rund ums Wasser. Die im Rahmen dieser Aktion entstandenen Artikel findest du unter → #einfachmalraus.
Toller Bericht über Glückstadt und die ATMO
Liebe Anja,
vielen Dank! Ist ja aber auch eine tolle Veranstaltung, die die ATMO da auf die Beine stellt!
Schöne Grüße
Claudia
Hach, ich glaube, ich werde noch zum richtigen Festival-Fan. Dieses Jahr waren wir zum ersten Mal bei einem dabei und wenn ich jetzt deine Bilder sehe, bekomme ich gleich wieder Lust :D
Viele Grüße
Janina (SOS Fernweh)
Liebe Janina,
das freut mich. Das Happytown war – mal abgesehen von dem Metropolink Streetart Festival – ja mein erstes Festival. Ich hab mir aber fest vorgenommen, öfter auf Festivals zu gehen. Das Dockland in Hamburg soll z.B. auch richtig toll sein, allein die Location direkt an der Elbe ist schon mega!
Viele Grüße
Claudia
[…] liebe Claudia von weltreize erzählt in ihrem Beitrag vom Happytown-Festival in Glückstand. Sofort kommt Stimmung […]
Hallo Claudia,
wow, cooles Festival. Das hatte ich zuvor noch nie gehört. Nächsten Sommer habe ich also schon was vor, vielleicht sieht man sich dann dort.
Ich kann Dir noch den Weihnachtsmarkt in Glückstadt empfehlen, da war ich letztes Jahr zum Sternenzauber. Klein,aber fein und wenn Glückstadt am Abend so richtig leuchtete macht ein Spaziergang am Hafen oder ein Fackelrundgang so richtig Spaß.
Danach einen Glühwein und der Tag ist perfekt.
Falls Du den Link dazu brauchst, sag gerne via E-Mail Bescheid, dann setze ich ihn Dir gerne als Inspiration für die Weihnachtszeit in die Kommentare.
VG
Marina
Liebe Marina,
klar, hinterlass‘ mir gern den Link in den Kommentaren, klingt auch total toll dein Besuch in Glückstadt zur Weihnachtszeit!
Da muss ich wohl nochmal wiederkommen.
Und vom Wetter her, ist es vermutlich auch gar kein so großer Unterschied zu unserem Glückstadt-Besuch – wir haben einen sehr kalten Julitag erwischt: Alexia hatte phasenweise sogar Handschuhe an. Von bin ich vermutlich gut gerüstet für Glückstadt im Juli.
Viele Grüße
Claudia