Du bist das erste Mal in Dresden oder hast nicht viel Zeit in der sächsischen Landeshauptstadt? Gastautor Constantin hat für dich die Top-Sehenswürdigkeiten Dresdens, die besten Dresden-Tipps und kulinarische Dresden-Highlights zusammengestellt. Nicht fehlen dürfen dabei das Residenzschloss, der Dresdner Zwinger, die Frauenkirche, die Brühlsche Terrasse mit der Kunstakademie, die Elbe, die Yenidze und eine ganz besondere Dresdner Rarität. Alle Zutaten also, die du für einen perfekten Tag in Dresden brauchst!
Top-Sehenswürdigkeiten in Dresden
Der Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstörten Dresdner Altstadt begann bereits zu DDR-Zeiten und wurde nach der Wiedervereinigung unter großem finanziellem Aufwand fortgeführt. Als zusammenhängender Komplex historischer Gebäude ist das Zentrum der Landeshauptstadt Sachsens eigentlich insgesamt eine Sehenswürdigkeit. Daraus einzelne Top-Sehenswürdigkeiten zu benennen, wird der Stadt möglicherweise nicht gerecht. In meiner Auswahl fehlen beispielsweise die Semperoper und der gekachelte Fürstenzug, der chronologisch die Herrscher des Fürstenhauses Wettin zeigt. Man kommt bei einem Rundgang aber ohnehin an ihnen vorbei. Hier nun meine drei Top-Sehenswürdigkeiten Dresdens:
Dresden-Sehenswürdigkeit #1: Residenzschloss und Zwinger
Die Rekonstruktion des Residenzschlosses, dem ehemaligen Sitz der sächsischen Kurfürsten und Könige, kostete etwa 380 Mio. Euro. Die königlichen Paraderäume wurden mit noch vorhandenem, vor den Luftangriffen ausgelagertem Mobiliar bestückt. Mit dem Historischen Grünen Gewölbe und dem Neuen Grünen Gewölbe verfügt das Gebäude über zwei Schatzkammern mit unzähligen prachtvollen Exponaten.
Als „Zwinger“ wurde im Mittelalter übrigens ein vorgelagerter und durch eine zusätzliche Festungsmauer geschützter Bereich bezeichnet, der Verteidigungszwecken diente. Der Dresdner Zwinger wurde zur Zeit des Barocks allerdings von Anfang an als Orangerie und Garten konzipiert. Schon August der Starke bewahrte darin seine Kunstsammlungen auf.
Dresden-Sehenswürdigkeit #2: Frauenkirche
Die Frauenkirche befindet sich mitten auf dem Dresdner Neumarkt und ist einer der prächtigsten Sakralbauten des Protestantismus. Ihre steinerne Kuppel ist riesig. Allerdings war es nicht immer so gut um die Kirche bestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war von der Frauenkirche lange nicht viel mehr als ein Schutthaufen übrig. Erst 1994 begann man mit der Rekonstruktion nach Originalplänen. Was von den alten Steinen noch verwendbar war, hat man dabei an den ursprünglichen Stellen wieder eingesetzt. Man erkennt dies an den dunklen Einsprengseln an der Fassade. An einer Seite steht noch ein großes Bruchstück als Mahnmal.
Erst 2005 war der Wiederaufbau der Frauenkirche abgeschlossen. Seither ziert sie als Zeichen der Versöhnung den Neumarkt. Die anderen Gebäude am Platz sind jedoch keine Rekonstruktionen. Man hat die Häuser einfach mit historisch aussehenden Fassaden verblendet.
Dresden-Sehenswürdigkeit #3: Brühlsche Terrasse mit Kunstakademie
Zwischen der Augustusbrücke und der Carolabrücke erstreckt sich oberhalb der Elbe eine etwa 500 m lange, terrassenartige Promenade, die ursprünglich Teil der Befestigungsanlagen war: die Brühlsche Terrasse. Das markanteste Gebäude ist die Hochschule für Bildende Künste (Kunstakademie) vom Ende des 19. Jahrhunderts, aber auch die Hofkirche oder die Semperoper stechen ins Auge.
Was kann man sich sparen?
Wenn man nicht gerade zum Einkaufen nach Dresden fährt oder zu Fuß vom Hauptbahnhof zur Dresdner Altstadt laufen muss, kann man sich den Gang durch die Prager Straße getrost sparen. Sie sieht aus wie jede andere Fußgängerzone aus den 1970er Jahren mit den üblichen Kaufhäusern.
Schönster Blick auf Dresden
Der italienische Maler Canaletto verewigte die Stadt bereits 1748 auf einem Gemälde. Seine Staffelei stand damals auf dem rechten Elbufer, unterhalb der Augustusbrücke. Mindestens ebenso schön ist der Blick in die entgegengesetzte Richtung vom Ende der Carolabrücke. Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts trägt die Stadt den inoffiziellen Beinamen „Elbflorenz“.
Café-Tipp für Dresden
Sehr empfehlenswert ist Lloyd’s Café und Bar mit gehobenem Ambiente in der Dresdner Neustadt, leider etwas abseits des historischen Zentrums gelegen. Besonders gemütlich sitzt man dort in einem Kaminzimmer. Die Zubereitung der Speisen dauert ein klein wenig, aber die Qualität wiegt die Wartezeit mehr als auf.
Öffnungszeiten: Mo.-Do. 8-0 Uhr, Fr. 8-1 Uhr, Sa. 9-1 Uhr, So. & feiertags 9-19 Uhr
Website → Lloyd’s
Restaurant-Tipp Dresden
An Restaurants mangelt es in Dresden nicht, und es ist schwer, eine Empfehlung abzugeben. Wenn du eine ungewöhnliche Location suchst, solltest du einmal das Kuppelrestaurant in der Yenidze besuchen. Von der Dachterrasse hast du eine schöne Aussicht. Du kannst dort auch einfach einen Kaffee trinken oder ein Eis essen.
Bei dem Gebäude handelt es sich nicht etwa um eine Moschee, sondern um eine ehemalige Zigarettenfabrik aus dem Jahr 1909, die ihren Tabak aus dem Anbaugebiet von Yenice, im damaligen Osmanischen Reich, bezog. Zu Werbezwecken wurde ein orientalisch anmutendes Fabrikgebäude mit einem Schornstein in der Form eines Minaretts errichtet. Dem Architekten brachte der Bau allerdings kein Glück: Er wurde dafür aus der Architektenkammer ausgeschlossen. Die Yenidze befindet sich nordwestlich des Stadtzentrums, in der Nähe des Bahnhofs Dresden Mitte.
Lieblingsladen Dresden
In Camondas Schokoladenkontor an der Frauenkirche gibt es Schokolade in jeder Form, zum Essen, zum Trinken, als Eis … Man wird von der Vielfalt regelrecht erschlagen. Mein Dresden-Tipp: Besonders empfehlenswert ist die Trinkschokolade „Dresdner Rarität“, die man nicht nur im Café selbst trinken, sondern auch als Mitbringsel kaufen kann.
Dresden-Tipps für Regentage
Bei Regenwetter bietet sich der Besuch der Museen von Residenzschloss und Zwinger an. Im Residenzschloss ist die barocke Schatzkammer des Historischen Grünen Gewölbes besonders sehenswert. Der Besuch ist nur mit einem Ticket für einen bestimmten Zeitslot möglich, unter anderem weil du durch eine Staub- und Sicherheitsschleuse musst.
Die Tickets für das Historische Grüne Gewölbe kaufst du am besten online oder an der Kasse vorab. Denn in der Hauptsaison kann es sein, dass du für den sofortigen Eintritt kein Ticket mehr an der Tageskasse bekommst.
Im Zwinger findest du eine Porzellansammlung, eine Gemäldegalerie alter Meister und den Mathematisch-Physikalischen Salon mit Erd- und Himmelsgloben, Fernrohren, Uhren, Brennspiegeln und historischen mechanischen Wunderwerken.
Spartipps für Dresden
In den Städtischen Museen ist der Eintritt freitags ab 12 Uhr kostenlos. Einige Kunstsammlungen kann man im Rahmen der Aktion „Frei ab drei“ sonntags zwischen 15 und 18 Uhr kostenlos besuchen.
- An jedem ersten Sonntag im Monat ist der Besuch der Porzellansammlung im Dresdner Zwinger gratis,
- an jedem zweiten Sonntag das Museum für Sächsische Volkskunst,
- an jedem dritten Sonntag das Albertinum und
- an jedem vierten Sonntag der Mathematisch-physikalische Salon im Zwinger.
Allerdings ist die Aktion „Frei ab drei“ im Moment aufgrund der Pandemielage ausgesetzt.
Perfektes Mitbringsel
Porzellan ist eines der wichtigsten Dresdner Souvenirs, wenn auch ziemlich teuer. Neben Meissener Porzellan gibt es auch Dresdner Porzellan, das seit 1872 in der Dresdner Manufaktur hergestellt wird. Ich habe mir allerdings lieber eine Packung Trinkschokolade „Dresdner Rarität“ aus Camondas Schokoladenkontor mitgebracht.
Fortbewegung
Da in Dresden die Sehenswürdigkeiten dicht beieinanderstehen, ist alles in der historischen Altstadt fußläufig erreichbar. Auf einem Rundgang kommt man in maximal einer Stunde an allen historischen Gebäuden vorbei. Die Straßenbahn braucht man als Tourist:in nicht wirklich.
♥ Lieblingsfoto
An der Seitenfront der Kunstakademie mit der im Volksmund „Zitronenpresse“ genannten Glaskuppel steht ein Denkmal des Architekten Gottfried Semper. Gleich dahinter ragt die Kuppel der Frauenkirche gen Himmel.
♥ Lieblingsort
Sehr gern habe ich auf einer der Bänke an der Brühlschen Terrasse gesessen und auf die Elbe geschaut.
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Über Gastautor Constantin Stephan
Constantin Stephan reist von seiner Heimatstadt Hamburg, dem „Tor zur Welt“, regelmäßig zu den unterschiedlichsten Destinationen und berichtet darüber auf seinem → Foto-Blog.
Dresden und der Elbe-Radweg
Wie du gesehen hast, liegt Dresden an der Elbe. An diesem Fluss führt einer der schönster Radwege Deutschlands vorbei: der Elbe-Radweg. Er erstreckt sich von der Quelle im Riesengebirge bis zur Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven. Warum also nicht deinen Dresden-Besuch mit einer Radtour am Elbe-Radweg verbinden?
Ich habe z. B. eine einwöchige Radtour am Elbe-Radweg gemacht. Gesartet bin ich in Dresden, gefahren bis → Magdeburg. Jeden Tag habe ich einen kleinen Erfahrungsbericht über die Tagesetappe geschrieben. Außerdem gibt es einen Überblicksartikel mit den Highlights und eine Packliste für deine Radreise:
- Überblicksartikel: Schönste Radtour Deutschlands – Elbe-Radweg von Dresden bis Magdeburg
- Tag 1: mit dem Zug nach Dresden
- Tag 2: von Dresden über Meißen bis Riesa oder: April ist ein komplexer Reisemonat
- Tag 3: von Riesa bis Torgau oder: Regen, Radeln, Rinderbäckchen
- Tag 4: von Torgau bis Wittenberg oder: Störche und die Lutherstadt
- Tag 5: von Wittenberg bis Dessau oder: im Schnee nach Dessau
- Tag 6: von Dessau bis Magdeburg
- Tag 7: mit dem Zug von Magdeburg nach Hause
- Bonustrack: Packliste für 1 Woche Radreise
Tipps für Städtereisen: der perfekte Tag
Dieser Gastbeitrag gehört zur Weltreize-Serie „→ Ein perfekter Tag in“, wo wir dir kompakt Tipps für → Städtereisen geben, vor allem für deinen ersten Besuch oder wenn du nur wenig Zeit hast, zum Beispiel für:
Herzlichen Dank für den informativen Artikel über Dresden!